In der Festhalle in Munster stand jüngst der ordentliche Parteitag der SPD im Heidekreis auf dem Programm. Wichtiger Tagesordnungspunkt war die Wahl eines neuen Vorstandes. SPD-Bundestagsabgeordneter Lars Klingbeil richtete ein Grußwort an die mehr als 90 Mitglieder, die Landtagsabgeordneter und Unterbezirksvorsitzender Sebastian Zinke zuvor begrüßt hatte. Der Ort des Parteitags war nicht zufällig gewählt. Als größter Heeresstandort in Deutschland kommt der Stadt Munster eine besondere Rolle in der „Zeitenwende“ der Bundeswehr zu, von der seit dem russischen Angriff auf die Ukraine immer wieder die Rede ist. „Die Bundeswehr wird besser ausgestattet und wir werden uns um sie kümmern“, so Zinke. Dies hob auch Klingbeil, ein Kind der Stadt, hervor, der dem Parteitag als Hauptredner seinen Stempel aufdrückte.
Der Bundesvorsitzende der SPD berichtete den Sozialdemokratinnen und -demokraten von seinem Besuch in Kiew beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den enormen Sicherheitsbestimmungen im Präsidentenpalast. Auch wenn man in Kiew selbst wenig vom Krieg erlebe, sei er, Klingbeil, in seiner Sichtweise bestärkt worden, dass Deutschland „uneingeschränkt zur Ukraine steht.“
Der Bundestagsabgeordnete aus der Örtzestadt gab sich aber auch selbstkritisch und betonte, dass in der Vergangenheit von deutscher Seite Fehler in der Außenpolitik gegenüber Russlands gemacht worden seien. Auch wenn der Krieg in der Ukraine das bestimmende Thema sei, so dürften weitere Krisen in der Welt nicht vergessen werden. Der SPD-Politiker ging auch auf seine Reise in die Türkei ein. Ein Gebiet „der Größe Baden-Württembergs“ sei dort durch das Erdbeben zerstört worden. Die geschätzte Dunkelziffer von 200.000 Toten und einer Million Geflüchteter hätten ihn tief bewegt. Versöhnlich zeigte sich Klingbeil mit der Arbeit der Ampel-Koalition in Berlin, auch wenn es immer wieder zu Streitereien der Koalitionäre komme. Er hob aber auch hervor, dass die wirklichen Herausforderungen für die Regierung noch kämen und man auch mehr Tempo an den Tag legen sollte. Zum Abschluss seiner Rede sprach der Bundestagsabgeordnete dann noch ein Thema an, das Politik und Bürgern im Heidekreis auf den Nägeln brennt: Alpha-E und die Pläne der Deutschen Bahn. Klingbeil begrüßte das Positionspapier der SPD Heidekreis und die darin klare Haltung bezüglich der Umsetzung von Alpha-E.
Vor dem Tagesordnungspunkt Wahlen stellten die Vorsitzenden Aynur Colpan und Sebastian Zinke im Rahmen ihrer Bewerbung unter der Überschrift „Fortschritt und Verbundenheit“ ihre Ideen für die SPD und für den Heidekreis vor. Hierzu hatten sie zehn Punkte erarbeitet. Unter den Stichworten Chancen, Mitgliederpartei, Ansprechpartnerin, Ausbau Bahn, Gesundheitsversorgung sowie auch Wassermanagement ging es um die Herausforderungen sowie Lösungsansätze in den kommenden Jahren. Beide machten in ihrer Bewerbung um den Vorsitz deutlich, dass die SPD im Heidekreis für „die Gestaltung des Fortschrittes und für die Verbundenheit mit der ländlichen Region“ stehe.
Bei der Vorstandswahl bestätigten die Mitglieder die Vorsitzenden jeweils im Amt. Mit 96 Prozent der Stimmen für Colpan und 90 Prozent für Zinke konnten sich die beiden über sehr gute Ergebnisse freuen. Tatjana Bautsch mit 71 Prozent und Birhat Kacar mit 91 Prozent der Stimmen wirken zukünftig als stellvertretende Vorsitzende. Den geschäftsführenden Vorstand komplettieren Katja Tank, für die 93 Prozent der Mitglieder votiert hatten, als Schriftführerin und Detlef Rogosch mit 99 Prozent der Stimmen als Finanzverantwortlicher.
In den Vorstand wurden zudem zehn Beisitzerinnen und Beisitzer aus dem gesamten Heidekreis gewählt: Cornelia Baden (Bispingen), Manuela Bartels (Soltau), Ingelore Brandt (Vogelpark-Region), Christina Fleckenstein (Munster), Florian Freitag (Ahlden), Fabio Lindhorst (Vogelpark-Region), Isabelle Lohrengel (Vogelpark-Region), Yanik Möller (Schwarmstedt), Frank Seuberth (Bad Fallingbostel) sowie Jonas Wussow (Rethem).
