„Soldaten-Gewerkschaft“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

ERH-Kameradschaft feiert halbes Jahrhundert Bestehen

„Soldaten-Gewerkschaft“

Vor 50 Jahren hat sich im Gründungsstandort des Deutschen Bundeswehrverbandes die Kameradschaft der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) zur Kameradschaft, konstituiert. Dieses Jubiläum wurde am 20. Mai gebührend gefeiert. Immerhin ist Munster-Lager der Geburtsort der weit über 200.000 Mitglieder zählenden Berufsorganisation der aktiven und sich außer Dienst befindlichen Angehörigen der Bundeswehr. Oberstleutnant Karl-Theodor Molinari, der Kommandeur des Panzerlehrbataillons hatte die Gründung der „Soldaten-Gewerkschaft“, wie der Verband bald bezeichnet wurde, ins Leben gerufen und war sein erster Vorsitzender. In einem Film wurde den Geburtstagsgästen die bewegende und äußerst interessante Geschichte des Bundeswehrverbandes in Erinnerung gerufen.

Immerhin hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer geäußert, als man ihm diese Sensation der Militärgeschichte kundtat, dass man wohl miteinander sprechen könne, wenn der Verband 100.000 Mitglieder zähle. Das ging schneller als so manche dachten, aber zu nützlichen Gesprächen fand man sich bereits vorher bereit.

Der Vorsitzende Oberstleutnant a. D. Manfred Lidl begrüßte die Festversammlung, der nicht nur die zivilen und militärischen Spitzen der Garnison die Ehre gaben. Selbst der Bundesvorsitzende, Oberst André Wüstner hatte es sich nicht nehmen lassen, dabei zu sein. Stefan Sorge vertrat den Bürgermeister und betonte in seinem Grußwort die Verbundenheit Munsters mit dem Militär und erinnerte an geschichtliche Ereignisse, die im Gründungsjahr die Welt bewegten. Der Kommandeur der Panzertruppenschule und Standortälteste, Brigadegeneral Björn Schulz, bekannte, dass er zwar erst seit wenigen Jahren Mitglied des Verbandes ist, aber ihn sehr schätze. Er sei die nicht mehr wegzudenkende Interessenvertretung der Bundeswehr und ihre Soldateninnen, Soldaten und Zivilbediensteten. Zu lösende Probleme seien reichlich vorhanden. Das gelte besonders durch die Herausforderungen, denen die Bundeswehr bei Auslandseinsätzen ausgesetzt sei.

Mit Lili Marleen eröffnete das Streichquartett der Heidekreis-Musikschule den Festakt und brachte damit unter Hinweis auf die Bronze-Plastik draußen vor der Tür zum Ausdruck, dass in Munster, dem bedeutenden Standort der Bundeswehr im Vereinigten Deutschland und in der NATO das vertrauensvolle Miteinander immer auf der Tagesordnung steht. Gleich nach der Begrüßung aller Gäste hatte Stefan Sorge das Wort, der für den verhinderten Bürgermeister Ulf-Carsten Grube die Glückwünsche der Stadt Munster überbrachte. Brigadegeneral Björn Schulz, der Kommandeur der Panzertruppenschule und Standortälteste lobte in seinem Grußwort den Verband und erinnerte, wie vorher auch schon Lidl an die Geschichte der Interessenvertretung der Soldatinnen und Soldaten. Gerade die Auslandseinsätze hätten gezeigt, was es immer wieder zu regeln und gegenüber der Politik durchzusetzen gebe und das werde sich nicht ändern. Der fürchterliche Krieg in der Ukraine sei ein deutlichen Zeichen dafür.

Militärpfarrer Georg Ischler sprach auch im Namen seiner evangelischen Mitbrüder und betonte, dass es die wichtigste Aufgabe der Funktionsträger im Verband wie in der Seelsorge ist, für andere da zu sein. Den Festvortrag hielt kein geringerer als der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner. Er hatte nicht nur anerkennende Worte und gute Wünsche mitgebracht, sondern die Lage in der Bundeswehr, in Berlin, in Europa und der Welt bot ihm reichlich Stoff, auf zu lösende Probleme hinzuweisen, bei denen der Bundeswehrverband gefragt ist und mit seiner Kompetenz zu vernünftigen Lösungen beitragen kann. Schließlich ehrte Wüstner noch langjährige, verdiente Mitglieder, darunter den Oberfeldwebel d. R. Manfred Stüdemann, der bereits 50 Jahre hindurch ein Mandat in den Führungsgremien inne hat. Nach der National-Hymne gab es einen Imbiss und reichlich Gelegenheit für Gespräche über vergangene Zeiten und aktuelle Themen, die den Angehörigen der Bundeswehr auf den Nägeln brennen.