Als Dank für Zeit in Heide

Zivile Führungskräfte spenden an lokale Organisationen

Als Dank für Zeit in Heide

Rund 70 Teilnehmer einer einwöchigen Informationsveranstaltung an der Panzertruppenschule in Munster haben drei Spendenschecks hinterlassen. Die zivilen Führungskräfte aus Wirtschaft, öffentlichem Dienst und Politik sammelten rund 1.500 Euro für drei Organisationen beziehungsweise Einrichtungen mit lokalem oder regionalem Bezug. Die Spendengelder wurden kürzlich durch Soldaten übergeben.

Das Heer hatte im Mai 68 Frauen und Männer zu einer dienstlichen Veranstaltung zur Information (Info DVag Heer) an den größten Heeresstandort eingeladen. Mit einer solchen Veranstaltung möchte die Bundeswehr zivilen Führungskräfte und Mandatsträgern einen Einblick in den täglichen Dienst der Streitkräfte ermöglichen und als Multiplikatoren für die Bundeswehr gewinnen. Die Ausbildungstage sind sehr abwechslungsreich – hochwertige Vorträge und praktische Ausbildungen bis in den Abend bestimmten den Tagesablauf.

In Gesprächen zwischen den Teilnehmenden der Informationswoche und den durchführenden Soldaten wurde schnell klar, dass das Leben in einem Standort wie Munster mehr ist als das Arbeiten hinter dem Kasernenzaun. Vieles im größten Heeresstandort dreht sich mit und um das Thema Bundeswehr. Die etwa 6.500 Angehörigen der Bundeswehr und die Menschen der Örtze-Stadt wuchsen den Teilnehmenden innerhalb kürzester Zeit ans Herz. „Die enge Verbundenheit zur Truppe und zu den Menschen der Region – das trifft den gemeinsamen Geist von uns als ‚Soldaten für eine Woche‘. Aufgenommen wurden wir in eine starke Gemeinschaft“, so die Sprecherin der Teilnehmenden, Wiebke Köhler. Für die Hamburger Unternehmerin und die anderen Teilnehmenden kam der Wunsch auf: „Wir möchten der Region Danke sagen.“ Von den Ausbildern kam der Vorschlag, etwas an lokale oder regionale Organisationen oder Einrichtungen zu spenden, um den Dank der Ausbildungsgruppen sichtbar zu machen. Der Vorschlag wurde von allen Beteiligten begrüßt und so wurden 1.500 Euro an die Ausbilder der Panzertruppenschule – mit der Bitte um Weitergabe – übergeben.

Ein erster Scheck von 500 Euro wurde an den Volksbund Deutsche Kriegsgräber übergeben. Der Volksbund kümmert sich im Auftrag der Bundesregierung um die Gräber deutscher Kriegstoter im Ausland. Die Gelder für diesen Regierungsauftrag bekommt die humanitäre Organisation zu einem Drittel vom Auswärtigen Amt. Die verbleibenden zwei Drittel seiner Arbeit finanziert der Volksbund aus Spenden, mit Einnahmen aus Erbschaften und den Erträgen der jährlichen Straßensammlung. „Mit den Spendengeldern können wir zusätzliche Maßnahmen durchführen, die über die eigentliche Pflege hinaus gehen“, erläutert Jan Effinger – er ist der Geschäftsführer des Bezirksverbandes Lüneburg / Stade. Im Juli werden sieben Angehörige der Panzertruppenschule an einem freiwilligen Hilfseinsatz im polnischen Lambinowice teilnehmen.

Ebenfalls über eine Spende von 500 Euro freute sich die Kindertagesstätte am Mühlenteich in Munster. Die Kita gehört zur Lebenshilfe Soltau e. V. „Mit dem Geld werden eine Pikler Hühnerleiter und ein Pikler Kletterdreieck sowie weitere Geräte für den Bewegungsraum angeschafft“, so die Kita-Leiterin Alexandra Dietz. Beim Blick in die Kindertagesstätte wird schnell klar, hier sollen sich die Kinder viel bewegen und auch ihre koordinativen Möglichkeiten ausleben können. Dietz betreut mit 16 pädagogischen Mitarbeitenden und Angestellten rund 80 Kinder in der barrierefreien Einrichtung. Die Kita in Munster wurde 2020 eröffnet und hat – als Besonderheit – zehn feste Plätze für Kinder von Soldaten des Standortes. „Wir freuen uns sehr über die Spende und bedanken uns herzlich bei den Spendern“, mit den Worten nahm die Kita-Leiterin den Scheck entgegen.

Emotional wurde es in Soltau bei der letzten Spendenübergabe. Mit einer lebensverkürzenden Erwartung weiterhin am ganz normalen Alltag teilhaben zu können und integriert zu sein - zu lachen, zu spielen, Freunde zu treffen und weiterhin Schönes erleben zu können – so beschreibt sich der Kinder- und Jugendhospizdienst Calluna e. V. selbst. Der Hospizdienst unterstützt Familien in der ambulanten Betreuung zu Hause, dort wo sich die Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung geborgen und geschützt fühlen. „Wir sind hauptsächlich auf Spenden angewiesen. Besonders während der Pandemie hat die Spendenbereitschaft stark nachgelassen. Hinzu kommt, dass die Einrichtung lokal recht unbekannt ist“, berichtet Claudia Demitz, die Koordinatorin aus Soltau. Geplant sei es, die Spenden beim nächsten Familienfrühstück zu nutzen. Während dieser gemeinsamen Treffen tauschen sich die betroffenen Familien intensiv aus und geben sich als sogenannte ,Experten in eigener Sache‘ wertvolle Hinweise und Tipps. Aktuell begleitet der Kinder- und Jugendhospizdienst 17 Kinder, sechs Geschwisterkinder und ihre Familien.

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