Im Stadtgebiet in Munster haben sich in den vergangenen Wochen einige verkehrsrechtliche Veränderungen ergeben, über die die Verkehrswacht Munster-Bispingen nun die Bürgerinnen und Bürger mit einer Mitteilung informieren möchte. Zudem gibt es vonseiten der Verkehrswacht auch kritische Anmerkungen.
In Munster wurden weitere Straßen, nunmehr im Wohngebiet Breloh-Hornheide beziehungsweise Breloh-Siedlung, in Tempo-30-Zonen umgewidmet (HK berichtete). „Kraftfahrzeugführer sollten dieses unbedingt beachten und so für mehr Verkehrssicherheit durch die Geschwindigkeitsreduzierung sorgen“, betont Martin Rettmer, stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer der Verkehrswacht Munster-Bispingen. Er begrüßt diese Maßnahme ausdrücklich und hofft, „dass insbesondere auch die Anlieger die Vorschrift beachten, denn erfahrungsgemäß sind es oft sie, die nicht mit einer angemessenen Geschwindigkeit fahren.“
Außerdem weist die Verkehrswacht Munster-Bispingen darauf hin, dass in der Lüneburger Straße „nach einigem Hin- und Her“ zwischen der Einmündung Im Örtzetal bis zur Kreuzung Am Park in Fahrtrichtung Rehrhofer Weg nun ein Radfahrschutzstreifen aufgebracht worden ist. „In der Vergangenheit waren sich viele Radfahrer unschlüssig, welchen Verkehrsweg sie benutzen müssen. Nach dem Ausbau der Lüneburger Straße lenkte nur ein kurzes Stück einer Fahrbahnmarkierung Zweiradfahrer auf die Straße, um sie auf den rechtlich vorgeschriebenen Weg zu führen. Der dortige Gehweg ist für Radfahrer tabu. Kraftfahrzeugführer müssen gegebenenfalls auch hier die Geschwindigkeit drosseln und hinter dem Radfahrer bleiben“, heißt es in der Mitteilung der Verkehrswacht. Vorbeifahren beziehungsweise Überholen dürften sie nur, wenn zwischen ihrem Fahrzeug und dem Radfahrer beziehungsweise der Radfahrerin ein Mindestabstand von 1,5 Metern verbleibe.
Weiterhin informiert die örtliche Verkehrswacht darüber, dass hinter dem Café Dal-Bo in der Wilhelm-Bockelmann-Straße einige Parkflächen in eine Parkzeitzone mit einer Höchstparkzeit von drei Stunden eingerichtet worden seien. Hier müsse nun eine Parkscheibe benutzt werden.
In der Breloher Straße sei in Höhe des Kindergartens eine Linde entfernt worden. „Nach dem Ausbau der Breloher Straße stand der ältere Baum mittig auf einem nicht benutzungspflichtigem Radweg, die neue Pflasterung lenkte die Radfahrer geradezu auf den Baum“, heißt es weiter in der Mitteilung. Wie Ottmar Harwege von der Fachgruppe 32 (Planung und Bau) der Stadtverwaltung auf Anfrage mitgeteilt habe, „stand jedoch nicht dieses Problem an erster Stelle. Vielmehr waren im Stamm der Linde gefährliche Risse entdeckt worden, die die Standsicherheit infrage stellten. In dem Bereich soll nun eine Sitzbank aufgestellt und einige Büsche sollen angepflanzt werden“, teilt die Verkehrswacht Munster-Bispingen mit.
Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten in der Breloher Straße sei an der Kreuzung Hindenburgallee und Ernst-Pernoll-Straße (Kreuzung Kaiserhof) auch die dortige Ampelanlage neu ausgerichtet worden. Verkehrsteilnehmer hätten sich an die Verkehrswacht gewandt mit der Befürchtung, dass die nun aufgestellten Ampelmasten zu dicht an den Straßenrändern ständen. Ottmar Harwege vom Bauamt habe dazu auf Nachfrage erklärt, dass die Richtlinien dort eingehalten worden seien. Eventuell könne der Ampelmast direkt am Kaiserhof noch etwas zurückgesetzt werden, dieses werde überprüft. Im Begegnungsverkehr von größeren Fahrzeugen von der Ernst-Pernoll-Straße in die Hindenburgallee beziehungsweise umgekehrt müssten die Fahrzeuglenker laut Harwege aber besonders rücksichtsvoll und umsichtig fahren. Rettmer von der Verkehrswacht hofft, dass dort nicht eine neue „Wolterdinger Kreuzung“ entsteht. Der Geschäftsführer spielt damit auf die unbefriedigende Situation am Knotenpunkt der Kreisstraße 1, 9 und 24 bei Wolterdingen an.
Wie die Verkehrswacht weiter mitteilt, sei unweit der Kreuzung Kaiserhof in Höhe der Sonnenapotheke ein Parkstreifen angelegt worden, auf dem nun Parkscheiben benutzt werden müssten.
Um eine Verbesserung der Wege für Fußgänger, besonders für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen, im Ahornweg in Breloh und in der Nordstraße zu erreichen, nahm die Verkehrswacht Kontakt mit der Stadt Munster auf. Die Verkehrswacht bemängelt hier den Zustand der Wege in zwei Zufahrten zwischen den Wohnblocks Ahornweg 3 bis 15. Hier seien die Asphaltdecken der Gehwege auf einer großen Fläche „in einen völlig desolaten Zustand“, so dass Fußgänger auf die Fahrbahn ausweichen müssten. Nicht anderes sehe es in der Nordstraße in Höhe Nr. 1 aus. „Hier wurde ein Mehrfamilienwohnhaus gebaut und mittlerweile bezogen. Der dortige Gehweg auf knapp 80 Metern ist nur noch als Schottervariante zu betrachten. Auch hier dürften besonders Personen mit Rollatoren ihre Schwierigkeit haben“, heißt vonseiten der Verkehrswacht. Hierzu habe Ottmar Harwege erklärt, dass bereits eine Baufirma damit beauftragt worden sei, im Ahornweg eine Pflasterung aufzubringen. In der Nordstraße jedoch sehe er aufgrund der Haushaltslage und der Tatsache, dass im Jahr 2024 der Ausbau aller dortigen Straßen in der Umgebung geplant sei, lediglich die Möglichkeit, den Weg noch einmal abrütteln zu lassen, um eine Befestigung der Oberschicht zu erreichen. Ansonsten habe Harwege dazu geraten, so die Verkehrswacht, die andere Gehwegseite zu nutzen. Diese Aussage betrachtet Geschäftsführer Rettmer allerdings „sehr kritisch“ und spricht „von einer Zumutung für Fußgänger, besonders für Menschen, die auf eine Gehhilfe angewiesen sind.“ Es stelle sich zudem die Frage, „wie im Winter der Schneeräumpflicht nachgekommen werden soll.“