„Wir haben finale ‚GO‘ erhalten“

Schlussabnahme an der Grundschule in Breloh und Betrieb gestartet

„Wir haben finale ‚GO‘ erhalten“

In Niedersachsen sind die Ferien vorbei, die Schule ist wieder angelaufen – und das in Munster in neuen Räumlichkeiten: „Am 16. August haben wir mit der Bauaufsichtsbehörde des Heidekreises und den ausführenden Architekten die Schlussabnahme an der Grundschule in Breloh durchgeführt. In der zweiten und abschließenden Begehung am Abend haben wir dann das finale ‚GO‘ erhalten“, so Ulf-Marcus Grube. Und so habe der Schulbetrieb ab 17. dem August in der Grundschule Breloh aufgenommen werden können, blickt der Bürgermeister in der Mitteilung der Stadt Munster auf den gestrigen Schulstart zurück.

In der Bevölkerung sei intensiv diskutiert, warum die Schule bereits jetzt in Betrieb gehen solle – „darauf gebe ich gern folgende Antworten“, so Munster Bürgermeister, der in der Mitteilung auf verschieden Punkte eingeht: „Jeder Tag, den der Bau länger dauert, kostet Geld. Aus rund zwölf Millionen Euro im November 2021 sind bereits rund 22 Millionen Euro geworden. Aus diesem Grund wird hart und intensiv von allen Beteiligten gearbeitet. Die Bauaufsicht des Landkreises hat ausdrücklich die Baufortschritte gelobt. Hier gilt ausdrücklich ‚Zeit ist Geld‘, also wird schnell gearbeitet.“

Außerdem sei die Verfügbarkeit von Handwerkern ist in der heutigen Zeit nicht mehr ausreichend gegeben: „Da wir alle Gewerke vor Ort haben, sind wir mit einem engen und intensiven Zeitplan nach vorn geschritten und haben – augenzwinkernd gemeint – praktisch ‚alle Gewerke nicht mehr aus der Grundschule gelassen‘.“ Dadurch habe laut Grube vermieden werden können, dass bei einem späteren Fertigstellungstermin eine große Zahl an Gewerken sofort die Baustelle verlasse, um an anderen Baustellen tätig zu werden.

Als weiteren Punkt nennt Munsters Bürgermeister die Verfügbarkeit von Material, die ebenfalls nicht mehr durchgehend gegeben sei: „Auch wenn noch Teile fehlen, haben wir alles darangesetzt, die Beschulbarkeit am 17. August herzustellen. Wir haben allein 27 verschiedene Lieferanten für Möbel, Ausstattung und Co. auswählen müssen, um an Materialien zu kommen. Das war ein erheblicher organisatorischer Aufwand – inklusive Selbstaufbau und Co. Hier gilt klar das Motto: Was wir haben, haben wir. Wir konnten nicht einschätzen, wie die Materialverfügbarkeiten sich in der Zukunft entwickeln würde. Darum war Eile geboten.“

In den vorangehenden Fachrunden sei ein Umzug in den Herbst-/Weihnachtsferien nicht priorisiert worden, weil Einräumen, Umzug und Ausräumen in zwei Wochen in der Tat eine intensive Angelegenheit gewesen wäre: „Das können wir aus organisatorischen/baulichen Gründen nachvollziehen. Das bedeutet aber auch, der nächste Termin zum Umzug wäre Sommer 2024 gewesen und dann hätte die Schule womöglich zehn bis elf Monate leer gestanden. Das wäre nicht vertretbar gewesen“, findet Grube. So sei der „freundliche Druck“ auf die Gewerke in den vergangenen drei Monaten erhöht worden: „Unserer Argumentation ‚wir tun es für die Kinder‘ hat alle motiviert, weiterzumachen und alles zu versuchen, den Schulstart zu ermöglichen.“

Zu der Frage der Bauverzögerungen macht der Bürgermeister in seiner Mitteilung auf zwei Randbedingungen aufmerksam: „Mittlerweile ist es Standard, dass Gewerke nicht ausreichend Fachkräfte bekommen und/oder so ausgebucht sind, dass es keine freien Ressourcen mehr gibt. Auch Materialverfügbarkeiten sind nicht mehr dauerhaft gegeben. Aus diesem Grund gab es auch an diesem Bau Verzögerungen, die aber der weltweiten und nationalen Lage geschuldet sind. Teilweise konnten diese Verzögerungen jedoch durch harte Arbeit wieder aufgeholt werden.“ Und dazu habe die Wetterlage die Situation nicht eben vereinfacht: „Die Außenbereiche haben sehr darunter gelitten, dass quasi acht Wochen tropischer Dauerregen das Gelände ‚unter Wasser gesetzt‘ hat. Das ist nun einmal eine unkalkulierbare Angelegenheit, die für die unvollständige Optik und Bauausführung um die Schule herum verantwortlich sind.“

Zusammenfassend freut sich Grube, „dass gefühlte 90 Prozent fertig sind und dass dies überhaupt nur möglich war, weil intern und extern alle gemeinsam, intensiv und über die normale Dienstzeit hinaus für die Kinder in der Grundschule Breloh am Bau gearbeitet haben. Mein Dank gilt allen Beteiligten für ihren Einsatz. Dazu zählen neben den Gewerken die Fachbereiche, Fachgruppen, der Bauhof, die Schulleitung und die Lehrerschaft, aber auch die Architekten, der Landkreis und viele Behörden, die uns unterstützt haben. Es gibt nunmehr einen baulichen Fahrplan bis Ende Oktober und wir sind zuversichtlich, dass die weitere Entwicklung in und um die Grundschule täglich für alle deutlich sichtbar wird.“

Die „dynamische Lage“ in den vergangenen Wochen habe die Planer auch dazu bewogen, die Einschulung der Erstklässler an einem anderen Ort stattfinden zu lassen: „Mit der Stadtbücherei Munster wurde der Ort gewählt, der Bildung vermittelt und auch für Ehrungen der Stadt Munster erste Wahl ist.“ Einen „Tag der offenen Tür“ werde die Stadt dann ins Auge fassen können, wenn die Restarbeiten abgeschlossen sind: „Es ist uns bewusst, dass die nächsten Wochen von Kindern und Eltern noch Geduld erfordern, aber ich setze darauf, dass die Bevölkerung unsere Vorgehensweise mitträgt.“

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