Kunst, Kugel und Installationen aus lebenden Bäumen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Kunstverein Springhornhof: Programm in Neuenkirchen und Online-Gespräch mit David Nash

Kunst, Kugel und Installationen aus lebenden Bäumen

Zum Ende der Ausstellung „Arboretum“ des britischen Künstlers David Nash bietet der Kunstverein Springhornhof in Neuenkirchen am Sonntag, dem 2. Juni, ab 11 Uhr ein abwechslungsreiches Programm und empfängt den Künstler zum Online-Gespräch.

Seit mehr als 40 Jahren sind Bäume das Motiv und das Material im Werk des in Wales lebenden David Nash, der zu den bedeutendsten europäischen Bildhauern zählt. Für seine Skulpturen arbeitet er ausschliesslich mit Tot- oder Bruchholz oder pflanzt Installationen aus lebenden Bäumen. Die Vielfalt der Erscheinungen und die Vitalität der Lebenszyklen der Bäume bringt er meisterhaft in seinen Zeichnungen zum Ausdruck, die noch bis zum 2. Juni in der Ausstellung „Arboretum“ im Springhornhof zu sehen sind.

Im ersten Teil des Programms leiten zwei Fachleute für Bäume – Dr. Gerd Höher, Berater für Forst, Waldbau und Jagd, und Wolfgang Löwe, Leiter des Bundesforstbetriebs Niedersachsen in Wense – das Publikum durch die Ausstellung. Bei aller zeichnerischen Freiheit und Experimentierfreude zeugen die Baumdarstellungen von David Nash von dem analytischen Blick des Künstlers für die vielfältigen Erscheinungsformen und Entwicklungsstadien von Eichen, Eschen, Birken, Buchen, Kastanien, Ulmen, Lärchen und anderer Arten.

Nach einer Lunchpause mit den walisischen Spezialitäten geht es weiter mit dem Film „Wooden Boulder“. Seit 1978 dokumentiert David Nash darin wie sein „Wooden Boulder“ – eine grob aus einem 200 Jahre alten Eichenstamm gesägten Kugel mit fast einem Meter Durchmesser – ihren Weg aus den Bergen des walisischen Nationalparks Snowdonia über einen Bach bis zum Fluss Dwyryd nahm, wo sie 2003 bei Bronturnor aufs offene Meer hinaustrieb. Jahre später tauchte sie in dem sumpfigen Mündungsgebiet unverhofft wieder auf. Zuletzt verschwand sie nach heftigen Regenfällen.

Zum Abschluss des Programms wird David Nash per Videoübertragung aus seinem Atelier zugeschaltet, um mit Kuratorin Bettina von Dziembowski und dem Publikum darüber zu sprechen, wie er mit seinem Werk in einen beständigen Dialog mit Orten, Materialien und Prozessen in der Natur eintritt.

David Nash, geboren 1945 in Esher/Surrey in Großbritannien, hat in den 1960er-Jahren an den Art Colleges von Kingston und Brighton und an der Londoner Chelsea School of Art Bildhauerei studiert. Seit 1999 ist er Mitglied der Royal Academy of Arts, seit 2004 Träger des Order of the British Empire. Nash lebt und arbeitet in Nordwales. Seine Arbeiten werden weltweit in wichtigen Museumssammlungen sowie in zahlreichen Einzel-und Gruppenausstellungen präsentiert. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist dank der Unterstützung der Volksbank Lüneburger Heide eG kostenfrei.