„Myvillages“ lädt ein

Kunstverein Springhornhof startet Projekt „Vorrat Austausch Fabrikation“

„Myvillages“ lädt ein

Mit der Einladung zur Herstellung von „Terra Preta“ und der Präsentation des „Teweler Stieltischs“ startet der Kunstverein Springhornhof Neuenkirchen am kommenden Wochenende mit dem Projekt „Vorrat Austausch Fabrikation“ der Künstlergruppe „Myvillages“ (Kathrin Böhm, Wapke Feenstra, Antje Schiffers). Nach am Samstag, 25. März, bei dem es ab 16 Uhr um Pyrolyseofen befüllen, Köhlern und Terra-Preta-Gespräch bei Kuchen und Kaffee vom Ofen mit anschließenden Drinks am „Teweler Stieltisch“ mit dem Produktfindungskomitee geht, läuft das Programm am Sonntag, 26. März, ab 11 Uhr weiter mit Holzkohle walzen, Gärfässer befüllen, dann Suppe vom Köhlerofen.

Seit einigen Jahren betreibt „Myvillages“ im Springhornhof die einzige permanenten Filiale ihres „International Village Shop“. Die Produkte in diesem Internationalen Dorfladen werden mit Komitees aus Dörfern in aller Welt erdacht und produziert: „Als ‚Terra Preta‘ (Schwarze Erde) bezeichnet man einen legendär fruchtbaren Boden im Amazonasgebiet. Entstanden ist er durch Jahrhunderte der Anreicherung des Bodens mit einem fermentierten Gemisch aus Pflanzenresten, Dung, Fäkalien und Kohle aus den Herdstellen der Urwaldbewohner. Der Boden in der Lüneburger Heide ist sehr nährstoffarm, deshalb soll die begehrte anthropogene Terra Preta für das Sortiment des Dorfladens selbst hergestellt werden. Thomas Sprenger zeigt, wie es geht und kocht Espresso auf dem Ofen. Praktische Hilfe beim Befüllen des Ofens und Mischen der Zutaten ist erwünscht“, lädt der Springhornhof ein. Seit 2021 hat ein Produktfindungskomitee im Neuenkirchener Nachbarort Tewel mit Künstlerin Antje Schiffers und dem Produktdesigner Michael Lehner über ein eigenes Dorfladenprodukt beraten: Einig war man sich, dass es etwas sein sollte, das den guten Zusammenhalt im Dorf symbolisiert und in der ortsansässigen Stielfabrik hergestellt werden kann“, so die Mitteilung des Kunstvereins. „In der von Antje Schiffers gestalteten Rauminstallation ‚Vorrat Austausch Fabrikation‘ werden Materialien, Prototypen, Zwischenzustände und Unfertiges versammelt. Nebenan geht es ins Produktarchiv, in dem man zahlreiche mittlerweile vergriffene Dorfladenprodukte sowie Filme über ihre Entstehung, die Dörfer aus denen sie stammten und die Menschen, die sie erdacht haben, anschauen kann.“

Die Ausstellung ist ein „work in progress“, das sich nach und nach verändern wird. Um das Warenlager des Dorfladens zu füllen und den Austausch zu vertiefen lädt der Kunstverein bis Ende Juni immer wieder dazu ein, frühere Dorfladenprodukte, wie den „Weitfligenden Pfeil“ aus der Schweiz, oder die „Melonenschürze“ aus Ungarn, gemeinschaftlich weiterzuentwickeln, sich Kenntnisse aus anderen Dörfern anzueignen, die notwendige Handwerkstechniken zu lernen und sich über Rohstoffe, translokale Verbindungen und den Wert von Arbeit auszutauschen.

Das aktuelle Programm dazu finden Interessierte im Internet unter www.springhornhof.de. „Darüber hinaus werden Gäste aus den Niederlanden und Belarus erwartet“, so die Mitteilung. Die Ausstellung ist vom 25. März bis 10. April nach Vereinbarung geöffnet und dann vom 11. April bis zum 25. Juni täglich außer montags von 14 bis 17 Uhr.

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