In seiner Ausstellung „Spekulationen über Skulpturen und Bäume“ zeigt Ingo Vetter zwei ganz unterschiedliche Werkgruppen, in denen es um die Beziehungen von Skulptur und ihrem gesellschaftlichen Umfeld geht. Für den 5. November lädt der Kunstverein Springhornhof um 11 Uhr zu einem Ausstellungsgespräch mit Vetter nach Neuenkirchen ein. Im Gespräch mit Kuratorin Bettina von Dziembowski berichtet der Künstler über seine Erfahrungen bei der Entwicklung beider Projekte und auf welche Weise damit Bedeutung und Möglichkeit von Kunst im öffentlichen Raum ausgelotet werden.
Teil von „Family Constellations“ ist eine Serie von Filmen, die in Soltau, Delmsen und Schwalingen entstanden sind. Anhand von aufblasbaren Skulptur-Nachbildungen, wird beobachtet was geschieht, wenn die repräsentativen Kunstwerke von Henry Moore, Barnett Newman und Constantin Brancusi, plötzlich an einer Dorfstraße, einer Tankstelle oder in der Soltauer Fußgängerzone in Erscheinung treten.
Der „Tree of Heaven Woodshop“ ist ein Langzeitprojekt, das 2006 in Detroit von Mitch Cope, Annette Weisser und Ingo Vetter gegründet wurde. Gemeinsam mit Anwohner:innen und anderen Künstler:innen werden Kunstwerke aus dem honigfarbenen Holz des Götterbaums hergestellt. Dieser Baum stammt aus China und gilt dort als hübsch aber nutzlos. In der vernachlässigten Innenstadt von Detroit ist er ein Indikator für den ökonomischen Niedergang, denn er gedeiht auf stark verschmutzen Brachflächen.
Ingo Vetter, geboren 1968 in Bensheim, ist Künstler und Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Künste Bremen. Die Studentinnen und Studenten von Ingo Vetter und Kayle Brandon entwickelten in den Pandemiejahren das Projekt „Forced Feral“ und realisierten 2021 neue Werke für die Landschaftskunstsammlung und eine Ausstellung für den Springhornhof.