Unterwegs im Revier von Wolf und Rabe | Aktuelle Nachrichten und Informationen

„Wo Wotans Weggefährten wohnen“: NABU-Exkursion zum Stichter See

Unterwegs im Revier von Wolf und Rabe

Unter dem Motto „Wo Wotans Weggefährten wohnen – Unterwegs im Revier von Wolf und Rabe“ steht die NABU-Exkursion zum Stichter See: Zum „Tag des Wolfes“ möchte der Naturschutzbund (NABU) Heidekreis einen ersten Einblick in die faszinierende Gemeinschaft zweier Tierarten geben, die seit Jahrhunderten von Menschen verfolgt, gehasst und missverstanden werden. Die dreistündige Exkursion führt durch die Wald-, Heide- und Moorlandschaft südlich von Neuenkirchen und startet am Sonnabend, den 3. Mai, um 11 Uhr vom Parkplatz am Schäferhof in der Falshorner Straße. Infos zur Tour erteilt Dr. Antje Oldenburg unter Telefon (05164) 801113.

„Es ist gewiss kein Zufall, dass Odin, der mächtige Gottvater der germanischen Mythologie, von Raben und Wölfen begleitet wird. Auf seinen Schultern hocken Hugin und Munin, die als Späher und Boten jeden Morgen zu Erkundungsflügen in die Welt der Götter und die Welt der Menschen aufbrechen und nach ihrer Rückkehr dem einäugigen Odin alles berich­ten, was sie gesehen und gehört haben. Ihm zu Füßen sitzen die beiden Wölfe Freki und Geri, seine Vertrauten, die ihn auf der Jagd mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihm dabei helfen, die Schlachtfelder nach gefallenen Kriegern abzusuchen“, gibt der NABU Heidekreis einen Einblick in die Hintergründe.

Und weiter: „Was die ungleichen tierischen Begleiter vereint, müssen die Germanen bereits durch auf­merksames Beobachten herausgefunden haben, lange bevor Verhaltensforschung, Wildbiologie und Zoologie auf den Plan traten und sich des Themas annahmen: Wolf und Rabe sind ziemlich beste Freunde, die in einer engen Symbiose leben und es im Laufe der Jahrtausende gelernt haben, zu beiderseitigem Nutzen zu interagieren und zu kommunizie­ren. Sie vereint nicht nur der gemeinsame Jagderfolg, sondern sie gehen enge soziale Be­ziehungen ein, die durch die nachbarliche Nähe von Wurfhöhle und Horstbaum bereits im Kindesalter spielerisch geknüpft werden. Kaum haben die Welpen zum ersten Mal die dunkle Höhle verlassen, picken ihnen vorwitzige Jungvögel in den Schwanz, hüpfen flügel­schlagend davon und schleichen sich wieder an, während Wolfs- und Rabeneltern dem Treiben ihrer Sprösslinge gelassen zuschauen. So entstehen enge zwischenartliche Famili­enbande, die vermutlich noch so manche Überraschung für die Forschung bereithalten.“