Frühlingszeit ist Jungtierzeit im Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt-Nindorf. In vielen Gehegen tummeln sich tapsige und tollpatschige Vierbeiner, denen die Besucher stundenlang beim Spielen und Herumtollen zusehen können. Manche Tiere, zum Beispiel den kleinen Dachs, bekommen die Gäste eher selten zu sehen, kuschelt dieser doch am liebsten mit seinen Eltern im gut geschützten und mit Stroh ausgepolsterten Bau.
Die jungen, pechschwarzen Heidschnucken-Lämmer hingegen gehen schon gern selbst auf Entdeckungstour, suchen aber immer wieder die Nähe zu den Muttertieren. Die Mufflon-Lämmer und ihre Mütter sieht man oft in kleinen Gruppen durchs Gehege ziehen. Auch bei den Ziegen hat sich Nachwuchs eingestellt, der gern im Stroh mit den Muttertieren auf Tuchfühlung geht. Im Wildschwein-Gehege hopsen quirlige kleine, quiekende Frischlinge durch die Gegend, imitieren schon das Verhalten der ausgewachsenen Tiere und durchwühlen den Boden nach Essbarem. Aber noch ist die Milchbar der Wildschwein-Säue die liebste Nahrungsquelle.
Im Kaninchengehege gleich bei der Zooschule hat sich auch etwas getan, denn dort sind kürzlich fünf Deutsche Riesenschecken eingezogen. Diese zu den Riesenkaninchen gehörende Rasse fällt durch seine besondere Fellzeichnung auf und erreicht ein Gewicht von mehr als sechs Kilogramm. Die stattlichen Langohren teilen sich das Gehege mit drei federfüßigen Zwerghühnern. Hühner und Kaninchen leben friedlich zusammen.
Wer sich derzeit die Heidschnucken genauer anschaut, wird es bemerkt haben: Noch tragen sie das dicke, schwere Winterfell am Körper, das sie gegen die kalten Temperaturen schützen soll. Mit den milderen Frühlingstemperaturen und insbesondere im Sommer muss das Fell ab – ohne Wenn und Aber. Zur traditionellen Schafschur lädt der Wildpark deshalb am heutigen Sonntag, dem 5. Mai, von 12 bis 17 Uhr ein. Die Besucher können Tierpfleger Dirk über die Schulter sehen, wie er die Heidschnucken schert und rundherum hat das Wildpark-Event-Team ein buntes Programm gestrickt.
Schäferin Gesa Menne informiert über die Heidschnucken als Landschaftspfleger und die Spinnerinnen vom Spinnkreis Jesteburg zeigen, wie die Wolle verarbeitet wird. Außerdem bringen sie verschiedene Wollsorten mit, die gern angefasst und erraten werden dürfen. Auch Mitmachaktionen wird es wieder geben: Beim Schafbingo können die Besucher Tipps abgeben, in welches Feld eine Heidschnucke kötelt.
Kinder dürfen sich im Makramee und Filzen ausprobieren. Obendrein bieten lokale Hersteller leckeres und nützliches Selbstgemachtes aus der Region an. Außerdem bringt ein Imker einen Lehrbienenstock mit. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wild-park.de.