2,2 Millionen Euro für Mischwald

Staatssekretär zu Gast in Oerrel: Hohe Förderung für Forstsaatgutberatungsstelle

2,2 Millionen Euro für Mischwald

Professor Dr. Ludwig Theuvsen, Staatssekretär im Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, überreichte in der vergangenen Woche symbolisch einen Scheck über 2,2 Millionen Euro an die Forstsaatgutberatungsstelle (fsb) der Niedersächsischen Landesforsten in Oerrel. Die aus dem Maßnahmenpaket „Stadt.Land.ZUKUNFT“ stammenden Fördermittel nutzen die Landesforsten, um künftig größere Mengen von Forstsaatgut aufzubereiten. Die Samen von Buchen, Eichen, Ahornen, Douglasien und zahlreichen weiteren Baum- und Straucharten werden dringend für die Entwicklung von Mischwäldern benötigt.

Dr. Hans-Martin Hauskeller, Abteilungsleiter in der Betriebsleitung der Landesforsten in Braunschweig, nahm den Scheck gemeinsam mit Andreas Preuß, dem Leiter der fsb von Theuvsen entgegen. „Ein besonderer Schwerpunkt unseres Programms ‚Stadt.Land.ZUKUNFT‘ liegt auf Projekten zur Anpassung an den Klimawandel und des Klimaschutzes, insbesondere im Wald. Um klimastabile Wälder zu entwickeln, ist die Pflanzung von Mischbaumarten unumgänglich, was wir gerne finanziell unterstützen“, sagte Theuvsen. Er wies auf die Kampagne „Forst Aid – Erste Hilfe für unseren Wald“ hin, mit der das Landwirtschaftsministerium auf die Lage im vom Klimawandel stark geschädigten Wald und das Erfordernis der Klimaanpassung aufmerksam macht.

Die Forstsaatgutberatungsstelle koordiniert einerseits die Ernte und Beschaffung sämtlichen in den Landesforsten benötigten Saatgutes sowie dessen Anzucht zu Setzlingen in verschiedenen Baumschulen. Aber auch für den übrigen Markt, wie zum Beispiel den Privat- oder Kommunalwald, stellt die fsb Saatgut für die Baumschulen bereit. Wegen der großflächigen Waldschäden, die Stürme, Dürre und Borkenkäfer vorwiegend im Süden Niedersachsens verursacht haben, aber auch für die Klimaanpassung bestehender Wälder, werden große Mengen an Setzlingen und Saatgut benötigt. „Um künftig dringend benötigte noch höhere Mengen bereitstellen zu können, bauen wir die fsb weiter aus und freuen uns über die Unterstützung, die wir dafür erhalten“, erklärt Hauskeller die Pläne der Landesforsten. Die erhaltenen Fördermittel sollen für den Bau einer größeren Halle mit entsprechenden Lagerungsmöglichkeiten verwendet werden. „Darüber hinaus beschaffen wir weitere Maschinen und Anlagen, die wir für die Reinigung und Aufbereitung des Saatgutes benötigen“, ergänzt Andreas Preuß.

Zum Hintergrund der Forstsaatgutberatungsstelle Oerrel (fsb) der Niedersächsischen Landesforsten: Die fsb Oerrel ist eine Servicestelle der Niedersächsischen Landesforsten. Sie koordiniert die Ernte und Beschaffung von forstlichem Vermehrungsgut, zu dem Baumsamen und Setzlinge gehören. Die Ernte von Baumsamen darf nur in dafür zugelassenen Waldbeständen erfolgen. Nur Samen von solchen Bäumen, die durch Vitalität, Stabilität, Qualität und Wüchsigkeit überzeugen, dürfen verwendet werden. Nach der Ernte, die durch das Pflücken von Zapfen, das Auffangen von Bucheckern mit Netzen oder das Aufsammeln von Eicheln mit der Hand erfolgt, muss das gewonnene Saatgut gereinigt und auf verschiedene Weise behandelt werden. So wird eine bessere Lagerfähigkeit und eine möglichst große Keimfähigkeit erreicht. Das Saatgut wird im Auftrag der Landesforsten von Baumschulen im Rahmen der kontrollierten Lohnanzucht zu Setzlingen angezogen, die dann im Wald ausgepflanzt werden. Im Internet unter www.landesforsten.de/fsb gibt es weitere Informationen zu der Einrichtung.

Logo