Zehntausende Besucherinnen und Besucher haben am vergangenen Wochenende beim Hurricane-Festival in Scheeßel friedlich und ausgelassen gefeiert. Rund 500 Polizeikräfte sorgten täglich für die Sicherheit auf und neben dem Festivalgelände (HK berichtete). Polizeidirektor Dieter Klingforth, Gesamteinsatzleiter der Polizei, zeigte sich im Rahmen der abschließenden Pressekonferenz zufrieden: „Die Einsatzlage war insgesamt ruhig, unsere Planungen und Sicherheitskonzepte sind aufgegangen. Das Festival verlief weitgehend störungsfrei.“ Auch Polizeiführerin Katrin Jäger und Polizeiführer Daniel Dohmberg von der Polizeiinspektion Rotenburg zogen eine positive Bilanz.
Lediglich die teils herausfordernde Verkehrssituation am Donnerstag, dem Hauptanreisetag, und die wetterbedingte, kurzfristige Räumung des sogenannten „Infields“ am Sonntagabend aufgrund eines aufziehenden Unwetters stellten besondere Herausforderungen dar. Beide Situationen konnten jedoch dank der guten Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen und der kooperativen Festivalgäste professionell bewältigt werden.
Zwischen Donnerstag, dem 19. Juni, und Montag, dem 23. Juni, wurden rund 231 Strafverfahren eingeleitet. Dies sei, so die Verantwortlichen der Polizei, ein im Verhältnis zur Gesamtbesucherzahl „erfreulich niedriger Wert.“ Die Schwerpunkte lagen bei Betrugsdelikten wie dem Erschleichen von Leistungen und bei Diebstahlsdelikten. Polizeiführer Dohmberg sensibilisiert in diesem Zusammenhang erneut: „Zelte undFahrzeuge sind keine geeigneten Orte zur Aufbewahrung von Wertsachen. Taschendiebe nutzen gezielt Momente der Unachtsamkeit – etwa während der Konzerte oder bei erhöhtem Alkoholkonsum.“
Rund 20 Körperverletzungsdelikte wurden von der Polizei erfasst. Erfahrungsgemäß gehen nachträglich noch Anzeigen bei örtlichen Polizeidienststellen oder über das Online-Portal ein. Im Rahmen der An- und Abreisekontrollen wurden 20 Strafverfahren und zahlreiche Ordnungswidrigkeiten, insbesondere wegen Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel, festgestellt. Neben Alkohol und anderen Drogen betraf ein Großteil der Feststellungen Cannabis-Konsum vor Fahrtantritt. Katrin Jäger stellte klar: „Auch nach der Teillegalisierung bleibt das Führen eines Fahrzeugs unter Einfluss von Cannabis verboten. Abhängig vom Einzelfall handelt es sich in der Regel um eine Ordnungswidrigkeit mit empfindlichen Strafen.“ Bei den an den Kontrollstellen eingeleiteten Strafverfahren handelte es sich vornehmlich um Trunkenheit im Verkehr und um Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Ein Highlight in diesem Jahr war aus Sicht der Polizei der Auftritt der Polizeiakademie Niedersachsen, die mit zehn Personen und dem Infomobil erstmalig vor Ort war. An ihrem Stand konnten Besucherinnen und Besucher an Wettbewerben teilnehmen oder am Glücksrad drehen, um Preise der Polizei Niedersachsen zu gewinnen. Der Stand sei durchgehend besucht gewesen. Einige Gäste hätten konkretes Interesse am Polizeiberuf geäußert und sich über Ausbildung und Laufbahnen informiert.
Wie auch in den Vorjahren begleitete das Team Öffentlichkeitsarbeit rund um Pressesprecher Marvin Teschke den Einsatz intensiv auf den Social-Media-Kanälen der Polizeiinspektion Rotenburg. Neben aktuellen Hinweisen und Sicherheitsinformationen wurden ebenfalls Einblicke in die Polizeiarbeit geteilt. „Wir wollen eine moderne, bürgernahe Polizei sein – sichtbar, erreichbar und transparent. Das schafft Vertrauen und baut Vorurteile ab. Außerdem erreichen wir so einen Großteil der Gäste, wenn wir dringende Sicherheitsinformationen teilen möchten“, so Teschke. In Zukunft solle die digitale Kommunikation weitergeführt und ausgebaut werden.