Die Spende von ausgemusterten Feuerwehrfahrzeugen sei in der Vergangenheit immer wieder Thema gewesen: „In vielen Ländern besteht Bedarf an Feuerwehrtechnik, die in Deutschland nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und daher ausgemustert wird. Gerade in der Ukraine ist der Bedarf aufgrund des russischen Angriffskrieges enorm angestiegen und der Gedanke hinsichtlich einer Spende hat durch die Ausstattung der Ortswehren Wesseloh und Großenwede, mit neuen Fahrzeugen, wieder an Bedeutung gewonnen“, so die Mitteilung der Stadt Schneverdingen. Auf deren Initiative gehen jetzt zwei ältere Feuerwehrwagen als Spende an die Ukraine: „Der Verwaltungsausschuss hat am 13. Februar 2023 einstimmig beschlossen, die zwei ausgemusterten Fahrzeuge vom Typ LF 8 (Löschgruppenfahrzeug 8) an die Ukraine zu spenden“, erklärt die Stadt.
Die Aktion sei vorab entsprechend koordiniert worden: „Es wurde Kontakt zur Kreisfeuerwehr aufgenommen, die bereits zu Beginn des Krieges eine Spendenaktion zugunsten der Ukraine organisiert hat. Schon an dieser beteiligte sich auch die Feuerwehr Schneverdingen mit persönlicher Schutzausrüstung. Kreisbrandmeister Thomas Ruß stellte einen entsprechenden Kontakt zum Landesfeuerwehrverband Brandenburg her“, informiert die Stadt Schneverdingen.
Der Landesfeuerwehrverband Brandenburg betreibt seit Beginn des Krieges in der Ukraine gemeinsam mit dem Polnischen Verband der Feuerwehren die „Feuerwehr-Hilfsbrücke-Ukraine“: „Es wird dabei in direkter Partnerschaft mit der zentralen staatlichen Katastrophenschutzbehörde der Ukraine (DSNS) sowie dem neugegründeten Verband der Freiwilligen Feuerwehren in der Ukraine zusammengearbeitet“, so die Mitteilung.
Und weiter: „Mit insgesamt neun Feuerwehr-Hilfskonvois wurden bis zum 31. Dezember 2022 über 850 Euro-Paletten Feuerwehrausrüstung und 66 Einsatzfahrzeuge erfolgreich in die Ukraine überführt. Der Zusammenschluss stellt sich als die größte Feuerwehr-Hilfsaktion in Europa dar. Auch der Deutsche Feuerwehrverband nutzt sie als Brückenkopf für seine Hilfsaktion. Der Feuerwehrverband Brandenburg hat erkennbar viel Erfahrung bei der schnellen und unkomplizierten Abwicklung der Hilfe für die Ukraine.“
Vom Vizepräsidenten des Landesfeuerwehrverbandes, Daniel Brose, sei schließlich mitgeteilt worden, dass Fahrzeuge des Typs LF 8 in der Ukraine benötigt würden: „Am 3. März wurden die Fahrzeuge von Kameraden der Ortsfeuerwehren Großenwede, Schneverdingen, Langeloh und Schülern sowie Verwaltungsmitarbeiter Manfred Ehlermann zur Übergabe an den Feuerwehrverband Brandenburg nach Falkensee (Brandenburg) gebracht. Über Polen gelangen die Fahrzeuge dann in die Ukraine. Zielort der Schneverdinger Fahrzeuge ist die ukrainische Stadt Schytomyr.“
Neben den beiden genannten Fahrzeugen seien in diesem Zusammenhang weitere Feuerwehrmaterialien durch die Freiwillige Feuerwehr und der Stadt Schneverdingen gespendet worden: „Hierzu gehören unter anderem Feuerwehrschutzbekleidung, Hygieneartikel wie Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe, Brechwerkzeug, Schlauchmaterial, Kabeltrommeln, Krankentragen und Sprungkissen“, informiert die Stadt Schneverdingen.