Statt Unterricht im Klassenzimmer und nachmittags Unternehmungen mit Freunden hieß es in der Coronazeit meist Homeschooling und danach „Treffen“ am Bildschirm per Videokonferenz. Während in der Pandemie von Schule bis Freizeit also vieles nur am Computer ablief, dürfen Kinder jetzt wieder alles „live“ erleben. Das gilt auch für den Ferienpass, der nach langer Coronapause nun wieder vielerorts richtig durchstarten darf – so auch in der Heideblütenstadt: „Nachdem die Kinder in den vergangenen drei Jahren auf die beliebten Ferienpassangebote in Schneverdingen verzichten mussten, geht der Ferienpass in den Sommerferien in eine neue Runde“, freut sich Michel Baden, stellvertretender Vorsitzender des Stadtjugendrings (SJR) Schneverdingen. Und während alle geplanten Aktion wieder „real“ und nicht am Bildschirm laufen, ist der Ferienpass selbst jetzt virtuell geworden: Statt eines Heftes gebe es nun alles „erstmals digital“, so Baden. Über 70 Angebote für die Sommerferien sind ab sofort online buchbar.
Bereits zum 43. Mal veranstaltet der Stadtjugendring den Ferienpass in Schneverdingen – eine Reihe mit langer Tradition also, und dazu attraktiv für verschiedene Altersstufen: „Seit jeher werden in den Wochen während der Sommerferien großartige Aktionen, Vergünstigungen und Fahrten für Kinder zwischen fünf und 16 Jahren angeboten. Langeweile und Stubenhocken haben bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kinderferienpasses keine Chance“, lädt Baden ein, sich für die Angebote anzumelden.
Das läuft von diesem Jahr an am Computer, Tablet oder Smartphone: „Erstmals wird der Ferienpass digital und online angeboten auf https://sjr-schneverdingen.feripro.de/“, erläutert der stellvertretende Vorsitzende. Der Umstieg auf das digitale Format spare Druckkosten und Ressourcen „und wurde gefördert und ermöglicht von der Stiftung der Kreissparkasse Soltau.“ Dass die klassischen Hefte einer virtuellen Plattform gewichen seien, begrüßt auch Inka Ovens: „Vorher war alles sehr arbeitsintensiv“, so die SJR-Vorsitzende. Sie erinnert sich noch an die Zeiten mit unzähligen Listen und haufenweise Papier – zudem sei nun alles übersichtlicher und besser planbar: „Wir wussten früher nie genau, wie viele Ferienpässe wir drucken lassen sollten und wie viele dann wirklich verkauft werden. Die ausgefüllten Zettel daraus haben wir dann alle gesammelt, stundenlang sortiert und alles in Listen eingetragen.“ Jetzt sei auch für die Nutzer alles übersichtlicher und mit einem Klick ausgewählt – „und dazu gibt es den Ferienpass nun gratis“, so Ovens.
Geblieben ist die große Auswahl: „71 tolle Angebote umfasst der Ferienpass in diesem Jahr. Dabei sind beispielsweise eine Fahrt in den Barfuß-Park nach Egestorf oder die Wahl der Kinderbürgermeisterin beziehungsweise des Kinderbürgermeisters“, zählt Baden nur einige der vielen Punkte auf der langen Liste auf. „Neben unterschiedlichen Kreativaktionen – Flugdrachen, Stofftiere oder Nistkästen selbst gestalten – stehen auch sportliche Dinge, unter anderem Tennis, Hockey und Schwimmen, auf dem Programm. Außerdem sind Kutschfahrt, Heimtierdiplom, Eselszeit, Hundestunde und BMX-fahren durchs Gelände traditionell bei den Kindern sehr beliebt“, so der stellvertretende Vorsitzende des Stadtjugendrings. Und weiter: „Eintrittspreisvergünstigungen wie zum Beispiel für ‚Adventure Schnucken Golf‘ oder Abenteuerlabyrinth Bispingen runden das Angebot ab.“
Die Idee, den Ferienpass in ein digitales Format zu transferieren, ist nicht neu und in vielen Städten bereits umgesetzt worden. Eine Inspiration auch für die Planer des Schneverdinger Stadtjugendrings, beschreibt Ovens den Wandel. Sie habe zusammen mit Daniela Urbiks nach einer Lösung für die Zukunft gesucht: „Wir haben uns in anderen und umliegenden Kommunen angesehen, wie es dort heute gemacht wird – und bei vielen läuft der Ferienpass sowie die Buchung dazu schon seit einiger Zeit digital.“ Die passende Plattform komme von einem bekannten Anbieter und sei an die Bedürfnisse der Heideblütenstadt angepasst worden.
Dass es jetzt nach der langen Pandemiepause wieder losgehe, freut die Vorsitzende und ihren Stellvertreter gleichermaßen: „Wir sind sehr froh – endlich kommt der Ferienpass wieder in Gang“, so Ovens. „Der Ferienpass ist also ein Muss für alle Eltern, Kinder und Jugendlichen, die die Sommerferien in Schneverdingen zu einem Erlebnis machen wollen“, ergänzt Baden.
Ab sofort können sich alle online für Veranstaltungen anmelden – wie früher gibt es aber nicht sofort eine Bestätigung: „Übersteigt die Nachfrage bei den einzelnen Angeboten die Teilnehmerzahl, entscheidet das Losverfahren“, erläutert der stellvertretende Vorsitzende. Auch hier greife keiner mehr in eine Lostrommel, so die Vorsitzende, sondern die „Glücksfee“ sei nun eine digitale: „Die Auswahl passiert per Zufallsgenerator.“
Ovens Tipp: „Wer sich für 20 Veranstaltungen anmeldet, wird sicher nicht an allen teilnehmen können, wer vielleicht nur drei aus der Liste auswählt, hat hingegen gute Chancen.“ Allzu lange warten sollten Interessierte allerdings nicht mehr, rät Baden: „Anmeldeschluss ist der 4. Juni, und für Aktivpasskinder sind alle Veranstaltungen kostenfrei.“ Am 5. Juni werden dann – ebenfalls online – die Nachrichten versendet, an welchen Veranstaltungen die Kinder teilnehmen können.