Geknickt, gefalzt, gefüllt | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Adventskalender des Kulturvereins Schneverdingen ab sofort erhältlich

Geknickt, gefalzt, gefüllt

Hand in Hand mit Künstler Christoph Kossmann-Hohls alias „Herr Kossmann“ verwandeln fleißige Frauen des Kulturvereins Schneverdingen die Kulturstellmacherei in der Oststraße am vergangenen Dienstag kurzerhand in eine „Adventskalender-Manufaktur“. Da wird emsig geknickt und gefalzt, gestempelt, geformt und gefüllt, um aus Einzelteilen aus Pappe ansprechende Kalender mit 24 „Kultürchen“ herzustellen – und diese dann im letzten Schritt mit hochwertigen Schokoladen und Gutscheinen zu füllen. Dass der Weihnachtsmann auf der Vorderseite aussieht wie Sir Richard Attenborough in seiner Hauptrolle als Kris Kringle im Weihnachtsfilm „Das Wunder von Manhattan“ ist kein Zufall. Der gebürtige Rheinländer Christoph Kossmann-Hohls, der seit nunmehr 42 Jahren in Soltau lebt, hat die Filmfigur mit Liebe zum Detail gemalt und äußerst gut getroffen. Kein Wunder, dass sich die Macherinnen der Arbeitsgruppe „Adventskalender“ des Kulturvereins nach einer Ausschreibung und vielen von Künstlerinnen und Künstlern eingereichten Arbeiten einhellig für dieses Bild als diesjähriges „Titelmotiv“ entschieden haben.

Nach Ende seines Berufslebens, zuletzt als Geschäftsführer einer Autolackiererei, besuchte „Herr Kossmann“ ohne jede Vorkenntnisse mehrere Malkurse in der Kunstfabrik Hannover und in der Akademie Wildkogel in Österreich. Seitdem malt er seine „Charakterköpfe“ in seinem eigenen Stil, den er als „Black & White on color“ bezeichnet. Dabei wird erst mit Acrylfarben, Spraydosen und Pouringele-menten ein farbiger Hintergrund erstellt, auf dem das eigentliche Portrait nur mit Schwarz und Weiß gemalt wird. Lediglich bei der Augenfarbe oder bei den Lippen wird manchmal etwas „nachgeholfen“. Viel Weiß kam allerdings beim Malen des Attenborough-Weihnachtsmannes zum Einsatz, um Zähne, Bart, Mütze und Weihnachtsmantelkragen wirkungsvoll in Szene zu setzen.

Circa zwei Wochen hat der Künstler an dem Bild gearbeitet. „Alte gehen schneller, junge Frauen und Kinder dauern am längsten“, sagt Kossmann (herrkossmann.de) über sein Schaffen. Er outet sich als Fan der US-amerikanischen Komödie von Les Mayfield aus dem Jahr 1994: „Nachdem ich diesen Film gefühlt zum 50. Mal mit meinen Kindern und den Enkelkindern – aber auch allein – gesehen habe, musste der Weihnachtsmann dann auch auf die Leinwand. Neben Schwarz und Weiß auch mit Goldrandbrille. Seitdem hängt er in der Vorweihnachtszeit über dem Sofa.“

Vor dem kommenden Weihnachtsfest werden rund 200 „Kopien“ des Originals in vielen Wohnungen an der Wand hängen oder auf Kommoden stehen. So viele Kalender werden nämlich in diesem Jahr vom Kulturverein angeboten. Dass jede Käuferin und jeder Käufer dabei sozusagen ein Unikat erwirbt, hat mit dem Druck des „24-Türers“ zu tun. Dabei kam es nämlich, wahrscheinlich bedingt durch Reflexionen, zu einer Farbverfälschung. Die Brille des Weihnachtsmanns ist auf dem Original goldfarben, auf den gedruckten Vorderseiten des Kalenders jedoch weiß. Damit war Künstler Kossmann nicht zufrieden. Bei der Korrektur dieses Fehlers half nicht etwa das „Wunder von Schneverdingen“, sondern eine ruhige Hand, Goldfarbe und viel Geduld. „Herr Kossmann“ kolorierte jedes einzelne Exemplar per Hand nach, jeweils die Brille und jeweils die beiden das Bild zierenden Sterne. Bei dieser Gelegenheit signierte er dann auch jedes Kalendermotiv einzeln.

In der „Weihnachtskalender-Manufaktur“ drückt er dem Projekt am vergangenen Dienstag jedoch nicht nur seinen persönlichen Stempel auf, sondern auch den des „Auftraggebers“. Vor Kossmann liegen die vielen Gutscheine auf dem Tisch, die den Kalendern beigefügt werden. Einen nach dem anderen versieht der Künstler mit dem Stempel des Kulturvereins, während die Frauen in der „Kalenderproduktion“ zur Höchstform auflaufen. „Heute machen wir die erste Charge, denn im Oktober startet der Verkauf und wir haben auch schon die ersten Vorbestellungen“, erklärt Dorothee Schröder, Geschäftsführerin des Kulturvereins. Erhältlich sind die Kalender mit Beginn dieses Monats in der Kulturstellmacherei sowie am 3. Oktober im Rahmen der „Offenen Werkräume“ direkt im kleinen Atelier von Christoph Kossmann-Hohls in Soltau, Zum Ebsbusch 9.

Für ein ansprechendes Äußeres des Kalenders ist also mit viel Herzblut gesorgt worden, doch bei einem Kunstwerk, das die Wartezeit bis zum Fest versüßen soll, kommt es natürlich auch auf die „inneren Werte“ an. Und auch da wird wieder auf bewährte Qualität gesetzt. Hinter den „Kultürchen“ verbergen sich erneut feinste handgeschöpfte Schokoladen aus dem Hause Zotter, ein Hersteller von biologisch und fair produzierter Schokolade mit Sitz in der Ortschaft Bergl der steirischen Gemeinde Riegersburg in Österreich. Zotter verfolgt ein ganzheitliches Konzept zur Umwelt- und Ressourcenschonung und verwendet 100 Prozent Bio- und Fairtrade-Zutaten. „Von dunkler und weißer Schokolade über Caramel bis hin zu Himbeer ist für jeden Geschmack etwas dabei“, berichtet Lena Lohmann vom Kulturverein: „Im Kalender befinden sich elf verschiedene Sorten, zwei davon sind vegan.“

Neben qualitativ hochwertiger Nervennahrung ist jeder Kalender aber auch mit zwei Fünf-Euro-Gutscheinen für Kulturgenuss gefüllt. Und wer besonders großes Glück hat, findet hinter einer der 24 Türen sogar ein Freiticket nach Wahl, mit dem im kommenden Jahr eine Großveranstaltung des Kulturvereins zum Nulltarif besucht werden kann. Klar ist: Alle, die einen der schmucken Adventskalender erwerben, machen nicht nur den Beschenkten eine Freude, sie unterstützen mit dem Kauf auch die Kulturarbeit des Vereins.

HK-Video: https://www.facebook.com/heidekurier.news/videos/1861162360965410