Schneverdinger zu Gast beim polnischen Generalkonsul in Hamburg | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Delegation der Deutsch-Polnischen Gesellschaft aus der Heideblütenstadt beim Treffen in der Hansestadt

Schneverdinger zu Gast beim polnischen Generalkonsul in Hamburg

Die Deutsch-Polnischen Gesellschaften (DPG) in Norddeutschland lassen sich ihren Enthusiasmus nicht nehmen, die deutsch-polnische Verständigung weiter voranzutreiben – trotz Überalterung in den Vereinen und Spannungen auf Regierungsebene. Das zeigte sich bei ihrem Treffen Anfang März in der Residenz des polnischen Generalkonsuls in Hamburg, bei dem auch die DPG Schneverdingen vertreten war.

Vertreter von zwölf Gesellschaften aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein von Göttingen bis Flensburg berichteten von ihren vielfältigen Aktivitäten im vergangenen Jahr. Zudem gab es einen Ausblick auf Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Theater, Ausstellungen, polnische Tage und Abende, Seminare und Geschichtsprojekte. In kultureller Hinsicht wurde und wird viel geboten, um den Menschen im Norden das oft wenig bekannte Nachbarland näher zu bringen. Viele Städte pflegen Partnerschaften zu Städten in Polen, es finden Reisen und gemeinsame Projekte statt, nicht selten steht dabei die Jugend im Mittelpunkt und Schulen wirken mit.

So auch in Schneverdingen. Fünf Mitglieder der DPG aus der Heideblütenstadt waren mit einer aus fünf Mitgliedern bestehenden Delegation vertreten. DPG-Vorsitzender und Partnerschaftsbeauftragter Peter Plümer berichtete von den Plänen für eine Jugendbegegnung, die er gerade mit Akteuren in der Partnerstadt Barlinek plant. Zum dortigen Stadtfest im Juni 2023 werden acht Jugendliche aus Schneverdingen nach Barlinek fahren, um dort gemeinsam mit polnischen Jugendlichen die Geschichte des bäuerlichen Lebens in der Region zu erkunden und das Stadtfest gemeinsam zu erleben.

Wie in Schneverdingen, so gab es auch in anderen Städten Hilfsaktionen, um Partnerstädte bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms aus der Ukraine zu unterstützen. In Tostedt habe das sogar dazu beigetragen, die sich in Auflösung befindende Gesellschaft wiederzubeleben, berichtete der dortige Vorsitzende Klaus-Dieter Feindt.

Besonders die DPG Hamburg hat sich die Würdigung verschiedener Jahrestage vorgenommen, die 2023 in Polen begangen werden: der 90. Geburtstag des Komponisten Krzysztof Penderecki, der 100. Geburtstag der Lyrikerin Wislawa Szymborska sowie der 550. Geburtstag von Nikolaus Kopernikus, der in Thorn geboren wurde. Außerdem wird an den 80. Jahrestag des Ausbruchs des Aufstands im Warschauer Getto erinnert, der von den deutschen Besatzern brutal niedergeschlagen wurde. Die Hamburger ermunterten ihre Kollegen aus anderen Städten, sich ebenfalls dieser Themen anzunehmen. Im Herbst dieses Jahres stehen zudem Parlamentswahlen in Polen an. Auch diese werden in mehreren Gesellschaften Anlass für Veranstaltungen sein.

Eigens aus Brandenburg angereist war Simona Koß, die neue Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaften, die auch für die SPD im Bundestag sitzt. Ihr liegt am Herzen, dass von den Gesellschaften noch mehr aktuelle Fragen aufgegriffen werden. Als Beispiel nannte sie den Streit um das Fischsterben in der Oder. Generalkonsul Pawel Jaworski dankte allen Gesellschaften für ihr Engagement und sicherte seine Unterstützung zu.