Es kommt sicherlich eher selten vor, dass es auf dem Gelände einer Feuerwehr brennt. In Schneverdingen war dies am vergangenen Samstag der Fall – allerdings auch gewollt. Die Atemschutzgeräteträgerinnen und -träger der Freiwilligen Feuerwehr Schneverdingen erhielten nämlich die Möglichkeit an einer intensiven Realbrandausbildung teilzunehmen. Dazu hatte das renommierte Unternehmen „FireFlash“ aus den Niederlanden seinen innovativen Brandcontainer auf dem Gelände der Feuerwache in der Heideblütenstadt „geparkt“ und schulte die Feuerwehrleute dort von 9 bis kurz vor 21 Uhr in Theorie und Praxis.
Nach einer einstündigen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Brandbekämpfung wurden die Teilnehmer in drei Gruppen mit jeweils zehn Personen aufgeteilt, um den praktischen Teil der Ausbildung zu absolvieren. Dieser wiederum war in drei Übungen unterteilt, die den Feuerwehrleuten eine realitätsnahe Erfahrung im Umgang mit Bränden boten. In der ersten Übung wurde den Teilnehmern das „Lesen“ des Brandrauchs und das Erkennen einer Rauchgasdurchzündung vermittelt. Die Feuerwehrleute nahmen auf dem Fußboden Platz, während sich die Rauchschicht bis knapp über ihre Helme senkte. Nach dem Öffnen der Tür zum Brandherd zündete die gesamte Rauchschicht durch und die Flammen loderten von der Decke bis direkt über den Helmen. Obwohl es ein beeindruckendes Erlebnis war, wurde den Feuerwehrleuten verdeutlicht, dass dies bei richtiger Verhaltensweise eine geringe Gefahr darstellt.
Die zweite Aufgabe bestand darin, den Brand im Innenangriff zu bekämpfen. Hierbei übten die Kräfte das richtige Vorgehen bei der Türöffnung, das Herunterkühlen der Rauchgase – um eine Rauchgasdurchzündung wie in Übung eins zu verhindern – sowie das effektive Löschen des Feuers. Die letzte Trainingseinheit ähnelte der vorangegangenen, jedoch wurde hier die Brandbekämpfung in einem geschlossenen Raum geübt. Die brennenden Rauchgase waren mit möglichst geringer Wassermenge zum Brandherd zurückzudrängen. „Es ist von großer Bedeutung, in geschlossenen Räumen sparsam mit dem Löschwasser umzugehen, da aus einem Liter Löschwasser circa 1.700Liter Wasserdampf entstehen. Dieser Wasserdampf kann durch die Einsatzkleidung der Feuerwehrleute gespürt werden, was bei einem hohen Wassereinsatz durchaus unangenehm werden kann“, berichtet Sören Schulz, Pressesprecher der Stadtfeuerwehr Schneverdingen.
Die Brandbekämpfer aus der Heideblütenstadt freuen sich, dass die Finanzierung dieser beeindruckenden Realbrandausbildung durch Spendengelder ermöglicht wurde. „Diese großzügigen Spenden haben es ermöglicht, dass die Feuerwehrleute in einer realistischen Umgebung trainieren und wertvolle Erfahrungen sammeln konnten“, unterstreicht Schulz. Die Teilnehmer der Feuerwehr Schneverdingen würdigten in diesem Zusammenhang auch das Engagement der Firma „FireFlash“ bei der Unterstützung und dankten für die Bereitstellung des Brandcontainers.
Schulz: „Diese intensive Realbrandausbildung hat den Atemschutzgeräteträgern wertvolle Kenntnisse vermittelt und ihre Einsatzbereitschaft weiter gestärkt. Dank solch hochwertiger Schulungen sind die Feuerwehrleute optimal auf mögliche Notfälle vorbereitet und können ihre Aufgabe, den Schutz von Leben und Eigentum, effektiv erfüllen.“