Johanna Stuhlmacher gekrönt | Aktuelle Nachrichten und Informationen

75 Jahre Heideblütenfest Schneverdingen: 40.000 Besucher feiern

Johanna Stuhlmacher gekrönt

Bei bestem Wetter mit strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen feierten von Donnerstag bis Sonntag insgesamt rund 40.000 Gäste das diesjährige Heideblütenfest. Die Bilanz der Organisatoren fiel positiv aus. Bereits am Donnerstagabend wurde das Fest mit dem traditionellen Dämmerschoppen in der Rathauspassage eröffnet. Auch am Freitag waren viele Menschen in der Innenstadt unterwegs. In der Rathauspassage traten erneut Live-Bands auf. Am Samstag zog der bunte Familiennachmittag zahlreiche Kinder mit ihren Eltern und Großeltern in den Höpen. An den Aktionsständen wurden mit Feuereifer Laternen gebastelt und Heidekränze gebunden, hübsche Perlmutt-Armbänder gestaltet, Teelichthalter verziert und vieles mehr. Der Familiennachmittag wurde durch die Generalproben des Theaterstückes „Der gestiefelte Kater - Sieben Leben“ und die Krönung der Heidekönigin abgerundet. Währenddessen zeigten die Teilnehmer beim Volkslauf zum Heideblütenfest allein schon angesichts der hohen Temperaturen nahe der 30-Grad-Marke sportliche Höchstleistungen.

Abends füllte sich dann die Innenstadt zusehends. Beim Lampionumzug durch die Innenstadt mit den Schneverdinger Musikzügen flackerten die Laternen. Das Brillant-Feuerwerk im Anschluss war Auftakt zu einer langen Partynacht bei Live-Musik. Der Sonntag begann mit einem Frühgottesdienst im Höpental. Bei strahlendem Sonnenschein startete zur Mittagszeit der Festumzug mit phantasievoll gestalteten Wagen. Ziel war wie immer das Krönungsgelände im Höpen. Die Theatergruppe „Die Zeitlosen“ aus Soltau zeigte dort anschließend die Geschichte „Der gestiefelte Kater - Sieben Leben“ und wurde mit latstarkem Applaus belohnt. Dabei begeisterten die Inszenierung von Regisseurin Sandra Thürasch und die schauspielerischen und gesanglichen Leistungen des Ensembles ebenso wie die mit Liebe gestalteten Kulissen des Schneverdingers Daniel Wesseloh.

Im Anschluss erfolgte die Krönungszeremonie: Heidekönigin Sarah Winkelmann übergab die Krone an ihre Nachfolgerin Johanna Stuhlmacher, die 75. Schneverdinger Heidekönigin. Mehrere Tausend Gäste verfolgten das Zeremoniell. „Ich freue mich, dass so viele Menschen den Weg ins schöne Höpental gefunden haben, um bei meiner Krönung dabei zu sein“, freute sich Johanna Stuhlmacher nach ihrer Krönung. Anschließend fuhr sie auf der von vier stolzen Friesen gezogenen Kutsche am Ende des großen Festumzugs zum Empfang durch den Rat der Stadt zum Schneverdinger Rathaus. Auch hier warteten wieder etliche Besucher, säumten die Straßen und beobachteten gespannt die Übergabe des Ehrenringes von Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens an Johanna. Das Wochenende klang schließlich mit Musik und Spaß in der Innenstadt aus.

Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz, doch wie so oft und überall in der heutigen Zeit fanden sich in den sozialen Netzwerken schnell auch kritische Stimmen. Samstags nur bis 3 Uhr Musik sei zu wenig hieß es da, zu wenig Spielmannszüge von außerhalb seien dabei gewesen, früher hätte es mehr und aufwendiger geschmückte Festwagen gegeben - nur einige der geäußerten Kritikpunkte. Diese Töne dürften vor allem diejenigen ärgern, die seit Wochen ehrenamtlich an ihren Festwagen gebastelt haben - und auch diejenigen, die sich intensiv in die Organisation und den Ablauf dieser Großveranstaltung eingebracht haben. Über die kritischen Stimmen in den sozialen Netzwerken hat der HK mit Meike Moog-Steffens gesprochen.

Mit den Besucherzahlen ist die Bürgermeisterin zufrieden: „Laut Polizei waren allein am Samstagabend zirka 8.000 Leute in der Stadt, am Sonntag um die 27.000 und insgesamt, über alle Tage verteilt, rund 40.000.“ Sie gab zu bedenken, dass die Kosten für das Fest in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen seien, auch wegen der verschärften Sicherheitsanforderungen, „die nach dem Love-Parade-Unglück in Duisburg für alle Veranstalter gelten.“ Dazu zähle der Einsatz von mehr Rettungskräften und Security. „Außerdem haben wir in diesem Jahr noch mehr dunkle Bereiche ausgeleuchtet. Das Fest kostet inzwischen inklusive Bauhofkosten zwischen 170.000 und 180.000 Euro pro Jahr. „Die Gema-Gebühren haben sich zum Beispiel von 6.000 auf 15.000 Euro mehr als verdoppelt“, berichtete die Bürgermeisterin. Und weiter: „Die gestiegenen Kosten werden auch nicht komplett auf die Standbetreiber umgelegt. Ohne die Unterstützung durch den Rat und die Stadt könnte der Verein Heideblüte als Veranstalter das nicht schaffen. Und die Verantwortung ist enorm.“ Nach wie vor sei es ein Problem, dass viele Besucher keine Plaketten kauften. Wenn am Sonntag rund 27.000 Menschen in der Stadt seien, aber nur 9.000 bis 10.000 Plaketten an den Mann und die Frau gebracht worden seien, dann klaffe da schon eine große Lücke.