„O’Carolan’s Dream“ – so heißt das Programm, mit dem der international renommierte Harfenist Tom Daun am 11. August um 17 Uhr in der Eine-Welt-Kirche in Schneverdingen gastiert. Das Publikum kann sich auf Harfenklänge aus Irland und Schottland freuen.
Tom Daun wird keltische Klänge auf der Clarsach präsentieren, der alten irischen Harfe: Melodien des berühmten und blinden Barden Turlough O‘Carolan, traditionelle Weisen aus Irland und Schottland sowie melancholische Balladen und muntere Jigs und Reels.
In poetischen Worten priesen die keltischen Dichter der Vergangenheit den Zauber der Clarsach. Bis heute ist sie das Nationalinstrument auf der „Grünen Insel“. Turlough O’Carolan (1670-1738) war der berühmteste irischer Harfenkomponist des 18. Jahrhunderts. Der blinde Meister verarbeitete in seinen Stücken nicht nur alte keltische Melodien, sondern ließ sich auch von der barocken Mode seiner Zeit beeinflussen. So entstanden schillernde Kompositionen, die zwischen archaischen Klängen des alten Irlands und raffinierter Eleganz der höfischen Musik changieren. Im Konzert spielt Tom Daun die besten Werke Turlough O’Carolans, stellt ihnen Stücke seiner Zeitgenossen gegenüber und erzählt aus dem Leben des weitgereisten und berühmten Harfenisten von der „Grünen Insel“. Aber auch Klänge aus anderen keltischen Ländern sind zu hören: melancholische Balladen der schottischen Tradition, magische Klänge aus der Bretagne oder walisische Tanzrhythmen.
Schon während des Studiums der Schulmusik (Hauptfach Gitarre) an der Musikhochschule Köln war das Interesse von Tom Daun an Folkmusik und außereuropäischen Klängen ausgeprägt. Nach dem Staatsexamen studierte er an der School of Scottish Studies das Fach Scottish Folk Music, außerdem an der Universität Edinburgh Musikethnologie und „History of Notation“. Das Studium schloß er mit dem Titel „Master of Music“ ab. Damals begann er autodidaktisch mit dem Harfenspiel. Nachdem er nach Deutschland zurückgekehrt war, gründete er mit seinen Brüdern Rafael und Ekkehard sowie dem Drehleiervirtuosen Walter Simons das Folk-Quartett La Rotta. Während der 1980er und frühen 1990er Jahre gehörte die Gruppe zu den erfolgreichsten Ensembles der deutschen Folkszene mit vielen Konzerten im In- und Ausland. Im freien Zusammenspiel mit Instrumenten wie Dudelsack, Drehleier, Xylophon oder Akkordeon lernte Tom Daun, sich auf der Harfe musikalisch auszudrücken – und auch die rhythmische Seite des meist eher zärtlich behandelten Instrumentes zu entdecken.
Zudem interessierten ihn zunehmend auch die Volkstraditionen der Harfe: die rhythmisch faszinierende Musik Südamerikas, die derbe Spielweise der Tiroler Harfe, die walisische Zigeunermusik auf Triple-Harp, die irischen und vor allem schottischen Clarsachs. So sind inzwischen auch viele Harfen-Freundschaften entstanden. Karten zu diesem eindrucksvollen Konzert gibt es für zehn Euro. Reservierungen nimmt Manfred Morawetz unter Ruf 0173-8009206 gern entgegen. Das Konzert wird unterstützt von der Kreissparkasse Soltau.