In früheren Jahren war der Termin bekannt als „Lange Nacht der Kurzen“: Am kürzesten Tag mit der längsten Nacht des Jahres präsentieren viele Kinos vor allem in Frankreich und Deutschland seit Jahren ein besonderes Kurzfilmprogramm. In diesem Jahr soll das Programm nun, unter dem neuen Label „Kurzfilmtag“ erstmals nach coronabedingter zweijähriger Pause wieder über die Leinwände laufen. Auch das Schneverdinger Kino „LichtSpiel“ ist wieder dabei: Präsentiert wird am 21. Dezember ab 19 Uhr ein abwechslungsreiches Programm mit Gästen und Filmgesprächen.
Geboren wurde der Kurzfilmtag 2011 in Frankreich als „Le jour le plus court“. Hierzulande gibt es ihn seit 2012. Seitdem wird er von der AG Kurzfilm, dem Bundesverband Deutscher Kurzfilm, organisiert. Die AG Kurzfilm feiert in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum – das heißt 20 Jahre unermüdlicher Einsatz für die spannendste alle Filmformen. Inzwischen feiern auch viele andere Länder den Kurzfilmtag. Schirmherrin der deutschen Ausgabe ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth.
Im Schneverdinger Kino geht es am kommenden Mittwoch los mit der Dokumentation über das erste Naturfilmfest Lüneburger Heide, das das Schneverdinger Kino vom 30. September bis 4. Oktober 2021 unter Schirmherrschaft von Monika Griefahn zusammen mit dem Lüneburger Scala-Kino, dem Filmmuseum Bendestorf und dem Buchholzer Kino Movieplexx präsentiert hat (Dokumentation von Adrian Fach, Deutschland 2021).
Das Programm hat noch weitere Highlight zu bieten: Noa Siebler präsentiert ihren Film „Mona“ (Deutschland 2021, Dauer 12:13 Minuten). Es geht um die junge Mutter Mona, die nach einem Unfall im Koma liegt, aufwacht und merkt, dass niemand sie wahrnimmt. Sie erkundet dann das Krankenhaus und trifft auf ihre verstorbene Tochter, mit der sie ein paar längst überfällige Worte wechselt. Dann muss sie sich selbst einer wichtigen Entscheidung stellen. Noa Siebler steht im Anschluss dem Publikum im Schneveringer Kino Rede und Antwort.
Es folgen zwei Filme von Bilge Kasac: Zu sehen sind „The unbelievably boring adventures of Pepe Ronny – Epizzode1“ (Deutschland 2018, Dauer 1:07 Minuten) und Epizzode 2 (Deutschland 2019, Dauer 3:25 Minuten), in denen Pepe Ronny einen Einblick in den glamourösen Alltag seines scharfen Spitzpaprika-Daseins gewährt.
Andreas Schütte, Hamburger Filmemacher und Mitglied des Schneverdinger Kinoteams, stellt anschließend den Film „Unter Menschen“ von Caren Wuhrer vor (Deutschland 2020, Dauer 7:26 Minuten): Ihren neuen Schwiegersohn haben sich Edda und Egon nun wirklich anders vorgestellt. Vor allem weniger gestreift und fellig. Beim Kennenlernen im Restaurant werden Tochter Oona und ihr Zukünftiger nicht nur mit Vorurteilen konfrontiert.
Dann folgt „Hunger“ von der Neuenkirchener Filmemacherin Emma Wilkens (Deutschland 2022, 4:31 Minuten). Nach „Das Umrüstungskonzept“ ist diesmal ein weiterer Film mit Psychologin Dr. Cecara, der „Echt-Billig-Frau“ (aus „Das Umrüstungskonzept) und neuen Patienten zu sehen, der auf einen zerstörerischen Kreislauf und seine Wirkung hinweist.
Abgerundet wird das Programm durch „Wenn Orange der Himmel ist“ von Gabriel Riedel: Spot zum Thema Klimawandel und speziell dem dadurch entstehenden Zukunftspessimismus (Deutschland 2022, Dauer 4:00 Minuten).