Lkw und Kleinbus kollidieren: Schaulustige stören Einsatzkräfte

Unfall mit Tagespflege-Transport / Gaffer machen Fotos und Passanten stellten sich mitten in die Einsatzstelle / Feuerwehrsprecher: „Dreistigkeit kennt wohl keine Grenzen“

Lkw und Kleinbus kollidieren: Schaulustige stören Einsatzkräfte

Wenn ein Lkw und ein Kleinbus kollidieren, erwartet die Feuerwehren eine Notsituation, bei der sie alle Hände voll zu tun haben und bei der jede Sekunde zählt. Wenn dann allerdings Schaulustige die Einsatzkräfte stören, ist das nicht nur ärgerlich, sondern einfach dreist und unverantwortlich. So geschehen am vergangenen Mittwochmorgen in Schneverdingen nach einem Unfall mit einem Transportfahrzeug einer Tagespflegeeinrichtung. „Gaffen hat nichts an Einsatzstellen zu suchen“, ist Sören Schulz erbost. „Die Dreistigkeit kennt wohl leider keine Grenzen“, so der Pressesprecher der Stadtfeuerwehr Schneverdingen.

In seinem Bericht schildert Schulz den Vorfall: „Um 8.55 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Schneverdingen zu einem Verkehrsunfall in den Moorweg alarmiert. Im Kreuzungsbereich Moorweg/Alt-Benninghöfener-Weg war es zu einem folgenschweren Zusammenprall eines fünf Tonnen schweren Lkw und einem VW Crafter gekommen: Der Crafter Kleinbus diente zur Personenbeförderung einer Tagespflegeeinrichtung und war zum Unfallzeitpunkt mit vier Personen besetzt“, so der Feuerwehrsprecher.

Der Zusammenstoß traf vor allem den Tagespflege-Transport schwer: „Durch die heftige Kollision wurde der Kleinbus auf die Seite geschleudert. Die erste Meldung, dass Personen eingeklemmt waren, bestätigte sich zum Glück nicht. Der Rettungsdienst konnte die Unfallopfer befreien und medizinisch versorgen“, erläutert Schulz. Die Feuerwehr unterstütze beim Betreuen der beteiligten und stellte den Brandschutz sicher: „Hierzu wurde unter anderem die Batterie des Kleinbusses abgeklemmt.“

Die Verletzten wurden mit Rettungswagen beziehungsweise mit einem Rettungshubschrauber in umliegende Krankenhäuser gebracht. Doch: „Leider behinderten Schaulustige die Einsatzkräfte. Völlig selbstverständlich und dreist wurden Fotos vom Unfall gemacht und Passanten stellten sich mitten in die Einsatzstelle zum Gaffen. Zwei Personen wurden durch die Feuerwehr der Einsatzstelle verwiesen. Der fotomachende Passant wurde der Polizei gemeldet. Dieses Verhalten ist völlig inakzeptabel und pietätlos“, ärgert sich der Feuerwehrsprecher.

Nach gut 90 Minuten konnten die Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen. „Neben der Feuerwehr waren fünf Rettungswagen, ein Notarzt bodengebunden, ein Notarzt mit Rettungshubschrauber, der organisatorische Leiter Rettungsdienst und die Polizei im Einsatz“, so Schulz in seinem Bericht.

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