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Faustball-WM: Nationaltrainer Olaf Neuenfeld aus Schneverdingen möchte mit seinem Team den Titel verteidigen

Mit dem Adler auf der Brust

Am kommenden Samstag beginnt die Weltmeisterschaft der Faustball-Männer in Mannheim. Insgesamt 16 Teams kämpfen dort eine Woche lang um den Weltmeistertitel. Mitten im Geschehen ist der Schneverdinger Olaf Neuenfeld als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Auf dieses ganz besondere Event arbeitet der Bundestrainer schon lange hin. Gemeinsam mit seinem Trainerteam hat er Ende Mai den aus zehn Spielern bestehenden Kader für die WM in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Mindestens seit diesem Tag haben die Männer nur noch einen Gedanken – die Titelverteidigung.

Deutschland ist in Vorrundengruppe A. Hier gilt es sich gegen die Teams aus Namibia, der Schweiz und Italien zu beweisen. Mit der Schweiz wartet ein besonders starker Gegner auf die Deutschen. Zuletzt traf man im vergangenen Jahr im World-Games-Finale aufeinander. Dieses konnte das deutsche Team mit einem 4:1 für sich entscheiden. Die ersten beiden der Gruppe A und B qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale. Alle anderen Teams müssen zuvor nochmal in einer Qualifikationsrunde ran und sich dort den Viertelfinaleinzug erkämpfen.

Die großen Favoriten auf den Titel sind die Nationen Deutschland, Österreich, Schweiz und Brasilien. Aber auch die Teams Namibia, Italien, Argentinien und Chile sind starke Konkurrenten und können für die eine oder andere Überraschung sorgen.

Diese Weltmeisterschaft ist nicht nur aus sportlicher Hinsicht ein besonderes Highlight, da Deutschland Ausrichter ist. Die Vorbereitungen laufen schon seit mehreren Jahren. Ein Großteil der Mannschaft ist bereits in den vergangenen Jahren schon Europa- und Weltmeister und World-Games-Sieger geworden – eine WM im eigenen Land hat aber noch keiner der Spieler bestritten. Die letzte Heim-WM fand 2007 in Oldenburg statt. Schon damals mit Neuenfeld als Bundestrainer und Chris Löwe, seinem Co-Trainer, an der Seitenlinie. Damals hatte es lediglich für Platz drei gereicht, dies soll nun mit der erneuten Titelverteidigung getoppt werden. Etwas ganz Besonderes ist der Austragungsort. Zum ersten Mal überhaupt werden die Finalspiele in einer Mehrzweckhalle auf Naturrasen ausgetragen. Hierfür wird der Rasen erst einen Tag vor der Endrunde verlegt. Der Auftakt findet im Rhein-Neckar-Stadion statt. Ab Freitag dann alle Endrundenspiele in der SAP-Arena bestritten. Eine so große Arena als Spielort hat es im gesamten Faustballsport noch nie gegeben – und wird es wahrscheinlich auch nie wieder geben.

Bislang wurden 25.000 Tickets für die gesamte WM-Woche verkauft. Der Veranstalter rechnet damit, bis zum Finaltag insgesamt 40.000 WM-Tickets für die Woche zu verkaufen.

Übertragen werden alle Spiele der deutschen Mannschaft im SWR und per Sportschau.de-Livestream sowie alle weiteren Spiele auf fistball.tv. Bei deutscher Finalbeteiligung würde das Finale „on top“ zu den Livestream-Übertragungen im SWR-Fernsehen zu sehen sein.

Die Organisatoren haben bereits einiges auf die Beine gestellt. Erstmalig gibt es auch einen offiziellen WM-Song, gesungen von Julius Faehndrich, der als eine der großen Neuentdeckungen im Deutschpop gilt. Die Veranstaltung wird durch das eigens kreierte Maskottchen, die Giraffe „Manni“, begleiten. Ziemlich passend, gibt es in Faustball-Fachkreisen nicht wenige, die die deutschen Angreifer gern mal mit Giraffen vergleichen, denen es mit ihrer Körpergröße immer wieder gelingt, über die zwei Meter hohe Leine zu schauen – und von dieser Größe in den Faustballbegegnungen profitieren. Und: Trotz ihrer Größe erreichen Giraffen eine Geschwindigkeit von mehr als 50 Stundenkilometern. Auch hier schließt sich mit den Faustballern ein Kreis. Schließlich kommt es auch auf Schnelligkeit an – und zwar auf allen Positionen.

Olaf Neuenfeld blickt zuversichtlich auf die bevorstehende Großveranstaltung. „Wir sind uns der Favoritenrolle sehr bewusst, wissen aber auch, dass es so schwer wird wie noch nie. Von Platz eins bis vier ist alles möglich für uns, Brasilien, Österreich und Schweiz. Wir sind sehr gut vorbereitet und topfit. Wir wollen den Heimvorteil nutzen und unseren WM-Titel verteidigen.“