Er ist Modellregion für nachhaltige Entwicklung und wird durch einen gemeinnützigen Verein getragen, in dem sich die drei Landkreise Harburg, Heidekreis und Lüneburg sowie alle Kommunen im Städtedreieck Lüneburg, Soltau und Buchholz engagieren: der Naturpark Lüneburger Heide. Auf die Fahnen geschrieben hat sich der Verein die Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen, naturgebundenen Erholung ebenso wie die Themen regionale Wertschöpfung und Stärkung der Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung. Auch Aktionen zur Pflege der Kulturlandschaft stehen regelmäßig auf dem Plan. All diese Aufgaben werden von einem großen Netzwerk aus vielen Partnerinnen und Partnern umgesetzt. Und genau das soll deutlich werden beim „Regionalen Spektakel“ am Heidegarten in Schneverdingen, bei dem sich am Sonntag, dem 14. Mai, von 11 bis 17 Uhr rund 20 Partnerbetriebe aus der gesamten Naturparkregion mit interessanten Produkten, Aktionen und vielen Infos vorstellen werden. Es handelt sich um die erste große und gemeinsame Schau der Naturpark-Partner.
Die Aussteller werden sich und ihre vielseitigen Produkte und Angebote im Rahmen dieses „Regionalen Spektakels“ in der idyllischen Umgebung am Heidegarten, in dessen Nähe eine der größten Sonnenuhren Deutschlands zu finden ist, präsentieren. Apropos: Nach der Corona-Zwangspause und all den das unbeschwerte Leben ausbremsenden Einschränkungen ticken die Uhren seit geraumer Zeit glücklicherweise wieder anders. Das freut auch Petra Reinken aus dem Naturpark-Team, die schon einmal kräftig die Werbetrommel für die Veranstaltung rührt: „Wir freuen uns riesig, dass wir nach drei ruhigen Jahren unser ‚Regionales Spektakel‘ veranstalten können. Wir wollen gemeinsam zeigen, wie viel Hingabe und Innovation im Naturpark steckt.“
Alle beteiligten Unternehmen vereine ihr Engagement für die Region und „ein möglichst nachhaltiges Wirtschaften“, so Reinken: „Entdecken, kaufen, informieren, Spaß haben für Groß und Klein – das ist das Motto der Veranstaltung am Heidegarten“. Für Vielfalt und Abwechslung sorgen 20 der inzwischen fast 30 Betriebe der verschiedensten Branchen, die sich im Naturpark-Partnernetzwerk zusammengetan haben. Mit dabei sind Handwerkerinnen und Handwerker sowie Anbieter von Dienstleistungen – von der Schneiderin bis hin zum Seminarhaus-Team. Es wird Angebote aus den Bereichen Bildung und Erleben geben, ferner stellen sich Lebensmittel-Manufakturen, landwirtschaftliche Betriebe und Geschäfte, in denen man unverpackte Ware einkaufen kann, vor.
Im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes hat der Naturpark Lüneburger Heide das Netzwerk der Partnerbetriebe seit 2020 aufbaut. Seit Anfang dieses Jahres wird es vom Naturpark in Eigenregie weitergeführt. Die Vereinsmitglieder sind nun allesamt selbst gespannt auf die erste gemeinsame Veranstaltung. Alle Beteiligten haben sich vorgenommen, den Besucherinnen und Besuchern ein vielfältiges und informatives Programm zu bieten. So wird es für Gäste Führungen durch die Heide und mehrere Mitmachaktionen für Kinder geben. Die jungen Besucherinnen und Besucher dürfen unter Anleitung der Profis vom Naturhaus Balck Vogelfutterhilfen anfertigen und unter Regie einer Vertreterin des Hofes Johansson Samen-Bällchen formen, die im Garten der Eltern für blühende Überraschungen sorgen werden. Aber auch der Spürsinn der Kinder ist gefragt: Um 12 Uhr werden sich junge Naturdetektivinnen und -detektive unter fachlicher Anleitung und in Begleitung eines Elternteils auf eine ganz besondere Ermittlungsmission begeben. Sie haben dann nämlich den Auftrag, den Frühling aufzuspüren. An alle Altersklassen richtet sich das kulinarische Angebot, werden doch regionale Produkte vom Brotaufstrich bis hin zur Feinkost offeriert. Nachhaltig produzierte und regional veredelte Kleidung mit individuellen Designs zählt ebenso zur Offerte, weiterhin stehen Informationen über Naturhäuser und E-Bike-Probetouren auf dem Programm.
Präsentiert wird beim „Regionalen Spektakel“ auch die „RegioApp“. Dabei handelt es sich um einen digitalen Einkaufsführer für die Naturparkregion. Gegen den kleinen und großen Hunger warten die Aussteller mit einem Angebot aus Heidschnucken-Produkten und vegan-vegetarischen Speisen sowie Kuchen auf, zum Durstlöschen steht die bewährte Getränkeauswahl des Schafstalls am Heidegarten zur Verfügung. Und auch für musikalische Unterhaltung ist gesorgt, wird doch Singer-Songwriter Dennis Fahlenkamp aus Buchholz in der Nordheide mit seiner Gitarre vor Ort sein.
Neuland betritt der Naturpark mit einer Berechnung des CO2-Fußabdrucks, den die Veranstaltung mit sich bringt. So wird schon in der Planung jeder Schritt genau überlegt, um diesen Fußabdruck möglichst klein zu halten. Im vergangenen Jahr hatte der Verein erstmals ermittelt, wie viel CO2-Äquivalent sein Geschäftsbetrieb verursacht und diese Menge durch die Unterstützung von Naturschutzmaßnahmen kompensiert. „Jeder Gast, der mit dem Fahrrad und nicht mit dem Auto das ‚Regionale Spektakel‘ besucht, hilft, den CO2-Fußabdruck klein zu halten“, erklärt Petra Reinken, wohlwissend, dass die Wege auf dem Land lang sind.
Doch nicht nur in Sachen CO2-Fußabdruck, sondern auch darüber hinaus mache es Sinn, in Sachen Umwelt- und Naturschutz „step by step“ mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Organisatorinnen und Organisatoren der Veranstaltung setzen deshalb auch auf „einen plastikfreien Markt, größtmögliche Vermeidung von Müll und Mülltrennung sowie den Einsatz von Mehrweg vor und hinter dem Tresen – und zwar wo immer es umsetzbar ist“, unterstreicht Reinken.
Darüber hinaus werden Strom- und Wasserverbrauch der Veranstaltung erfasst, und in Gästebefragungen soll ermittelt werden, wie die Besucher zum Markt gekommen sind. Reinken: „Wir wollen sehen, wo wir stehen, um eine Basis zu haben, aufgrund derer wir uns verbessern können.“ Sie hofft zudem, dass dieser Ansatz Nachahmer findet.
Optimistisch ist Reinken, dass die Veranstaltung „Regionales Spektakel“ bei entsprechender Resonanz keine Eintagsfliege bleiben wird: „Es ist angedacht, diese Veranstaltung regelmäßig anzubieten.“