Regisseurin bei Kurzfilmtag zu Gast | Aktuelle Nachrichten und Informationen

„LichtSpiel“ und Kulturverein präsentieren am 21. Dezember die „NordShorts 2023“ im Schneverdinger Kino: Acht Kurzfilme aus Niedersachsen und Bremen zu sehen

Regisseurin bei Kurzfilmtag zu Gast

Beim Kurzfilmtag präsentiert der Verein „LichtSpiel“ am 21. Dezember um 19 Uhr im Schneverdinger Kino die „NordShorts 2023“ – und das mit einem ganz besonderen Gast: Regisseurin Karoline Rößler stellt ihren Film „Lieber Papa, deine Tochter“ persönlich innerhalb des Programms vor und steht dem Publikum außerdem für ein Filmgespräch zur Verfügung.

Die Vorstellung ist eine gemeinsame Veranstaltung von „LichtSpiel“ und Kulturverein Schneverdingen. Bei „NordShorts 2023“ sind Kurzfilme aus Niedersachsen und Bremen zu sehen. Das Film- und Medienbüro (FMB Nds) hat hierfür eine Auswahl besonderer Werke zusammengestellt: Die Produktionen sind von der „nordmedia“ gefördert, in den niedersächsischen Hochschulen in Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Salzgitter entstanden und im Rahmen des „cast&cut“-Stipendiums von der Stiftung Kulturregion Hannover und der „nordmedia“. Acht neue Kurzfilme zeigen die Vielfalt filmischer Produktionen aus dem Norden: Die Filme begeistern, inspirieren, machen nachdenklich, können aber auch irritieren. Es geht um Tradition und Tabubrüche, fantastische Welten, die Probleme von Robotern im Alltag, Erinnerungen an Verluste, Auseinandersetzungen zwischen den Generationen und die erste Liebe.

Hier eine Übersicht über die acht Kurzfilme, die bei den „NordShorts 2023“ zu sehen sind:

1. „Eat your Rice“ (Deutschland 2021, 6 Minuten; Regie: Raka und Dimas Suwandhi): Im Indonesischen gibt es ein Sprichwort: “Iss deinen Reis, sonst wird er weinen.” Doch der junge Mann isst lieber gegrillte Chickenwings und verschmäht den Reis. Und es kommt, wie es kommen muss. Der mit Liebe und Zeit gekochte Reis tritt an gegen die schnell und einfach gemachten Wings. Tradition gegen Moderne. „Eat your Rice“ versucht eine Brücke zwischen diesen beiden Welten zu schlagen und reizt dabei die Grenze zwischen Komödie und Horror gekonnt aus.

2. „Noctuidae“ (Deutschland 2021, 23 Minuten; Buch, Regie, Produktion, Schnitt: Alexandra Mauritz; Förderung: nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH): Eine Schneiderin erhält einen seltsamen Auftrag: Sie soll einen Umhang nähen, nur aus den Flügeln von Nachtfaltern. Mühsam entsteht ein Werk von zerbrechlicher Schönheit und mit ihm ein zartes Band zwischen zwei einsamen Seelen. Doch kaum ist die Arbeit vollendet, verschwindet ihr Auftraggeber. Auf der Suche nach ihm entdeckt sie sein Geheimnis: Der Mantel birgt eine letzte Hoffnung − die Flucht in die Freiheit des Mondlichts. Ist es möglich, den künstlichen Lichtern der Welt zu entkommen? Oder ist ihr Auftraggeber ein Spinner, verrückt genug, sich in den Tod zu stürzen − für eine bloße Fantasie? Die Schneiderin findet keine Ruhe. Sie folgt dem Ruf seines Traums und näht einen neuen Mantel für sich selbst.

3. „Enjoy your Breakfast“ (Deutschland 2021, 3 Minuten; Animation und Regie: Danny Seggelke): Der 3D-Animationsfilm zeigt: Auch Roboterkinder wollen frühstücken. Und wenn die Packung mit den Cerealien leer ist, muss man schon Tricks anwenden, um den Magen voll zu kriegen.

4. „Tomatoes“ (Deutschland 2021, 2 Minuten; Regie: Takashi Kunimoto): Der Film beschäftigt sich mit dem Tod eines geliebten Menschen und dem Was-wäre-wenn-Gedankenspiel, das mit solch einem Verlust oft einhergeht. Wir sehen eine Tomate und hören, was eine alte Dame darüber denkt, dass sie erinnert, wen sie verloren hat. Sie erzählt von den Tomaten in ihrem Garten und dass sie an einem verhängnisvollen Tag noch nicht reif waren.

5. „Fredda Meyer“ (Deutschland 2021, 20 Minuten; Regie und Produktion: werkgruppe2 - Silke Merzhäuser, Julia Roesler Förderung: nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH, HessenFilm und Medien GmbH, FFA – Filmförderanstalt, Stadt Göttingen): Katharina ist der Klinikclown „Fredda Meyer“. Bei der Arbeit im Kinderkrankenhaus ist ihr Moritz, ein an Krebs erkrankter zwölfjähriger Junge, ans Herz gewachsen. Moritz wird bald sterben. Fredda bleibt und ist da für die Eltern, für die Pfleger, für die Reinigungskraft und für Moritz. Sie macht Späße, wenn keiner mehr lachen kann. Sie weint Clownstränen, wenn alle erstarrt sind. Sie singt, wenn alle verstummen. Fredda bricht die Tabus und Konventionen unseres Umgangs mit dem Sterben.

6. „Lieber Papa, deine Tochter“ (Deutschland 2021, 17 Minuten; Regie: Karoline Rößler): Der Film wird in einem ungewöhnlichen Setting erzählt: Plattform des Films ist der Desktop der Filmemacherin, auf dem sie E-Mails an ihren Vater schreibt. Es hat einen Konflikt, einen Streit gegeben und die Tochter sucht nun wieder das Gespräch. Es geht um soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und darum, wie zwei Generationen das Gleiche wollen und doch nicht zusammenkommen. Der Film ist ein Versuch herauszufinden, wie wir miteinander reden und wie wir miteinander reden müssen.

7. „Ein echt deutscher Ausflug“ (Deutschland 2021, 15 Minuten; Regie: Dolunay Gördüm; Förderung: cast&cut Stipendium Stiftung Kulturregion Hannover und nordmedia): Der achtjährige Ilkay lebt in der Türkei. Als er seinen deutschen Opa Karl-Heinz besucht, versucht dieser, ihn zu „zivilisieren“, indem er mit ihm einen echt deutschen Ausflug unternimmt. Die Liste der Zielorte ist übertrieben lang, doch wenn Ilkay die Anerkennung von seinem Opa haben will, muss er mitziehen, egal was passiert.

8. „Hey“ (Deutschland 2021, 4 Minuten; Regie: Maraia Jakimov): Die kleine Liebesgeschichte beschreibt das zögerliche Herantasten zweier Schüler*innen. Das warme Gefühl im Bauch, was man zunächst leugnet, die erste Kontaktaufnahme, die man zuvor ein Dutzend Mal im Kopf durchgegangen ist und der Moment in dem man sich endlich traut.