Anlieger von öffentlichen Straßenrabatten aufgepasst: Für eine zeitnahe Aussaat im September gibt die Stadt Schneverdingen zum wiederholten Male gratis regionale Saatgutmischungen in Kleinmengen ab. Außer auf den städtischen Rabatten können interessierte Bürgerinnen und Bürger das Saatgut auch in vegetationslosen Seitenräumen von öffentlichen Stichwegen sowie auf Streifen zwischen Grundstück und Straße, die regelmäßig von den Anliegern von Bewuchs freigehalten werden, ausbringen. „Das Saatgut wird nicht für die Aussaat auf privaten Grundstücken abgegeben“, teilt Barbara Kreie von der Stadtverwaltung mit.
Für die Anlage von kleinen oder größeren Blühflächen im eigenen Garten können Interessierte gebietsheimisches Wildblumensaatgut bei verschiedenen Anbietern bestellen. Die Adressen sind auf Anfrage bei der Stadt Schneverdingen erhältlich. Das Angebot gilt für Anlieger von öffentlichen Straßenrabatten gilt laut Kreie „ab sofort und solange der Vorrat reicht.“
Der Vorteil dieser sogenannten Regiosaaten: Heimischen blütenbesuchende Insekten haben sich im Laufe ihrer Entwicklung an die hiesigen Wildblumen angepasst. Sie sind bei der Nahrungssuche genau auf diese Pflanzen angewiesen. Das Fehlen von Blüten beziehungsweise geeigneten Blüten ist eine der Hauptursachen für den starken Rückgang von Insekten. Regiosaaten berücksichtigen zudem, dass sich die einzelnen Pflanzenarten im Laufe ihrer Entwicklung an die jeweiligen Umweltbedingungen angepasst haben. Diese sind im norddeutschen Tiefland anders als im Voralpenland. Die Pflanzen haben den Blühzeitraum in ihrem Erbgut gespeichert und geben ihn an ihre Nachkommen weiter. Dieser Zeitraum kann bei einzelnen Pflanzenarten im Nord-Süd-Verlauf über Wochen voneinander abweichen. Norddeutsche Insekten wiederum sind zeitlich auf norddeutsche Blüten „getaktet“.
In Schneverdingen wurden Wildblumensaatgutmischungen beispielsweise in der Nähe des Kiosks am Bahnhof, auf einer Fläche im Nordpark oder vor dem Alten Friedhof in der Oststraße ausgebracht. Diese von der Cittaslow-Projektgruppe „Heide-Blütenstadt“ konzipierten Flächen sind Modellflächen, die zeigen sollen, „dass Naturnähe und Schönheit Hand in Hand gehen können.“ Informationen hierzu finden Interessierte auf der Internetseite der Stadt Schneverdingen unter dem Stichwort „Blühflächen“.
Wichtig: Das kostenlos von der Stadt abgegebene Saatgut muss durch die Anlieger der Straßenrabatten beziehungsweise der sonstigen genannten Flächen in Eigenregie ausgebracht werden. In der Regel ist hierbei eine vorbereitende Bodenbearbeitung zur Herrichtung eines Saatbetts sinnvoll oder notwendig. Eine konsequente Bewässerung empfiehlt sich ab dem Zeitpunkt der Aussaat. Die Schneverdinger Stadtverwaltung weist darauf hin, dass sich das Saatgut nicht zum „einfach-dazwischen-streuen“ in eine bereits bestehende Bepflanzung eignet.
Wer Interesse hat, kann sich an die Stadt Schneverdingen, Barbara Kreie, Telefon (05193) 93609, E-Mail: barbara.kreie@schneverdingen.de, wenden.