Nach einem kritischen Blick zum Himmel und auf die Wetter-App stand am vergangenen Sonntagmorgen fest: Der gemeinsame Gottesdienst der christlichen Gemeinden in Schneverdingen findet in der freien Natur statt. Und so ertönten die Klänge der Posaunen weit durch das Höpental, in dem die Kulissen noch an das Heideblütenfest erinnerten. Unter der Leitung von Hiroko Tsutsui-Fitschen eröffneten die Posaunenchöre der Kirchengemeinden Markus sowie Peter und Paul den Gottesdienst und begleiteten im weiteren Verlauf den Gesang der Gottesdienstgemeinde.
Heinrich Harden (Freie evangelische Gemeinde) begrüßte die Mitwirkenden sowie die Besucher und Besucherinnen auf der Festspielbühne im Höpen und leitete die Liturgie. „Gerade in der heutigen Zeit ist es ein Auftrag, besonders an uns als Christen, uns für Gottes wunderbare Schöpfung einzusetzen.“
„Schöpfung befreien“ war das Thema des Gottesdienstes, und es wurde in Gebeten und Liedern aufgenommen. Im Lesungstext hat Carolin Zimmermann (Regionaldiakonin der evangelischen Gemeinden) die Schöpfungsgeschichte nicht nur vorgelesen, sondern diese wurde auch von Konfirmandinnen und Konfirmanden der Markus-Gemeinde bildhaft dargestellt. Voller Konzentration hatten sie ihre jeweilige Aufgabe im Blick und überzeugten durch ihre Ausstrahlung, sodass sie am Ende der Lesung mit spontanem Applaus belohnt wurden.
Die Predigt von Pastor Kai-Uwe Scholz von der Markusgemeinde nahm den Lesungstext des Römerbriefes in den Blick: Hoffnung für die Schöpfung. Er spannte einen Bogen von Kindheitserlebnissen beim Teppichklopfen im Hause seiner Oma zu dem Film „Erde“ und dem darin thematisierten Raubbau an der Natur. Nicht nur die Erde werde ausgebeutet, sondern oft auch diejenigen, die auf diesen Baustellen arbeiteten. „Wir wollen gut verwalten, was Gott uns anvertraut, verantwortlich gestalten, was unsre Zukunft baut“ - dieser Liedtext verdeutliche den Auftrag, „der allen Menschen gegeben ist.“
Traditionell wird bei Gottesdiensten der „Ökumenischen Stadt-Runde“ die Kollekte für die „Schneverdinger Tafel“ eingesammelt. Heinrich Harden bat eindringlich, für die so wichtige Arbeit der Tafel zu spenden, und so kam die schöne Summe von 336,28 Euro zusammen.
In den Fürbitten wurde noch einmal das Anliegen des Gottesdienstes ausgesprochen, im Vaterunser wurden diese Bitten gemeinsam vor Gott getragen. „Komm, Herr, segne uns“ war das letzte Lied des Gottesdienstes - und so wurde den Besuchern und Besucherinnen auch der traditionelle aaronitische Segen zugesprochen.
In der „Ökumenischen Stadt-Runde Schneverdingen“ (ÖSR) sind sieben christliche Gemeinden miteinander aktiv: Peter und Paul, Markus, Friedenskirchengemeinde Heber, St. Marien/St. Ansgar, die Freie evangelische Gemeinde, die Christuskirche und die Johannes-Gemeinde. Gemeinsam als Christen Gottesdienst feiern und auch sonstige Aktivitäten miteinander gestalten - das ist der Grundgedanke , der diese Gemeinden verbindet.