„Tänzerinnen“ im Lichterglanz | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Künstlerin Lilo Schmidt-Wiedenroth lädt für den 29. Mai in die Schneverdinger Galerie „Rotes Sofa“ und zur „Lightshow“ ihren Skulpturengarten ein

„Tänzerinnen“ im Lichterglanz

Mehr als drei Meter ist es hoch und seit kurzem ein Blickfang im Skulpturengarten der Schneverdinger Künstlerin Lilo Schmidt-Wiedenroth: das Kunstwerk des Künstlers Ralf Leidinger, das die Schneverdingerin kürzlich erworben und nicht nur aufgrund seiner Größe prominent in der grünen „Oase“ hinter ihrem Atelier hat plazieren lassen. Die imposante Skulptur besteht aus vier Metallplatten in Trapezform, in die jeweils die Silhouette einer tanzenden Frau eingelasert wurde. Der Clou: Das Kunstwerk wird von innen illuminiert und somit zusätzlich ins rechte Licht gerückt. Durch die Aussparungen dringt das Licht einer im Innern angestrahlten Discokugel nach außen und sorgt für eine ganz besondere Stimmung. Und somit ist die Skulptur nicht nur bei Tageslicht, sondern auch im Dunkeln ein Hingucker. Das möchte Schmidt-Wiedenroth interessierten Kunstfreunden am 29. Juni bei der Einweihung des Kunstwerks vorführen. Vor der „Lightshow“ gibt es bereits ab 16 Uhr einen anderen Farbenrausch, der mit Licht zu tun hat - und zwar auf der Leinwand. Bereits ab 16 Uhr beginnt nämlich die Finissage der Hamburger Künstlerin Cäcilie Cichonski in der Galerie „Rotes Sofa“, die bei den Offenen Werkstätten im Zuge einer Kunst-Performance mit einem Bild begonnen hat - und dieses nun vor Publikum vollenden wird. Ab 19 Uhr gibt es dann Live-Musik von Klaus Haaker.

Cäcilie Cichonski bezeichnet das primäre Thema ihrer Arbeiten als „The 5th Element - Das Licht“. Ihre Bilder waren seit Ende April in der Galerie „Rotes Sofa“ von Lilo Schmidt-Wiedenroth zu sehen. In dieser hatte zuvor auch der 1965 in Neunkirchen im Saarland geborene Künstler Ralf Leidinger eine Auswahl seiner Arbeiten präsentiert. Er sorgt in der Kunstszene insbesondere mit seinen hyperrealistischen Bildern und dem von ihm im Jahr 2015 kreierten Stil „Body-Lines“ für Furore. „Body-Lines“ finden sich auch auf seiner Skulptur, die nun den Skulpturengarten von Schmidt-Wiedenroth bereichert. Die Schneverdingerin freut sich auf viele Interessierte, die sich bei der Einweihung die „Lightshow“ im Skulpturengarten anschauen und daran erfreuen, so die Künstlerin, „wie die Lichter durchgehen und auf der Rasenfläche spielen.“

Ob Leidinger ein weiteres Kunstwerk dieser Größenordnung schaffen wird, ist angesichts der Materialkosten und des immensen Arbeitsaufwandes derzeit fraglich. Umso mehr freut es die Schneverdingerin, daß die stilisierten Frauenkörper nun in ihrem Garten „tanzen“. Ralf Leidinger ist übrigens auch im neuen Film „Lilo & friends“ über die Künstlerin zu sehen und zu hören, den Regisseur Andreas Schütte erstellt hat und der auf DVD erhältlich ist. Leidinger lobt die Malerin aus der Heideblütenstadt in höchsten Tönen. „Sie lebt. Sie lebt ihr Leben - und das sieht man ihr an. Das spürt man. Da ist soviel Lebensfreude - und sie hat noch soviel vor“, sagt Leidinger in die Kamera: „Sie ist in der ganzen Weltgeschichte unterwegs. Es gibt eigentlich gar keine Hürde. Und sie macht immer noch weitere Pläne.“

Im Film sind auch Aufnahmen zu sehen, die Schütte bei der großen Ausstellung in der „Fabrik der Künste“ im Oktober vergangenen Jahres in Hamburg gedreht hat. „Das war für mich die bislang größte Ausstellung, die ich je gezeigt habe“, so Schmidt-Wiedenroth. In der „Fabrik der Künste“ präsentierte sie ihre „Retrospektive von 1986 bis 2018“, ein, wie sie im Film erklärt, „Abschluß meines Gesamtwerks.“ Im Rahmen dieser Ausstellung überreichte Schmidt-Wiedenroth auch ein Bild an Schauspielerin Judy Winter, mit der sie befreundet ist und die im Film auch über diese Freundschaft spricht. Das großformatige Gemälde zeigt Judy Winter als Marlene Dietrich. Die Schauspielerin hatte auf etlichen Theaterbühnen in dieser Rolle brilliert. Dieses Bild wird im August der Stadt Peine als Schenkung übergeben. Dann nämlich wird Schmidt-Wiedenroth im Theater- und Kulturzentrum ihrer Geburtsstadt ausstellen.

Wer sich einen Überblick über die Arbeit der Malerin und Bildhauerin in den vergangenen 32 Jahren verschaffen möchte und die Ausstellung in der „Fabrik der Künste“ verpaßt hat, kann sich auch den neuen Katalog von „LSW“ anschauen, der seit kurzem erhältlich ist. Der Titel bringt den Inhalt auf den Punkt: „Lilo Schmidt-Wiedenroth - Retrospektive von 1986 bis 2018.“