Sie blieben auch bei der Deutschen Meisterschaft in Unterhaugstett ungeschlagen, die Bundesliga-Faustballerinnen vom TV Jahn Schneverdingen. Ihnen gelang erneut die Titelverteidigung und sie sind somit alter und neuer Deutscher Meister im Faustball.
Das Halbfinale und auch letzte Spiel des ersten DM-Tages bestritten der TV Segnitz und der TV Jahn Schneverdingen. Segnitz hatte zuvor sein Qualifikationsspiel gegen den Ohligser TV souverän mit 3:1 gewonnen. Das TVJ-Trainerduo Christine Seitz und Olaf Neuenfeld schickte seine altbewährte Formation in die Partie. Helle Großmann und Aniko Müller bildeten den Angriff. Die Deckungsreihe bestand erneut aus Luca von Loh und Laura Kauk sowie Hinrike Seitz im Zuspiel.
Die Hauptangreiferin der Segnitzerinnen war für die Jahnlerinnen keine Unbekannte: Svenja Schröder ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Frauennationalmannschaft und konnte zusammen mit einigen Schneverdingerinnen bereits den einen oder anderen Titel holen. Gegen den TV Segnitz fanden die Jahnlerinnen schnell ins Spiel. Aus einer starken Abwehr heraus sorgten sie immer wieder für einen ruhigen Spielaufbau. Großmann und Müller punkteten nach Belieben. Der TV Jahn gewann die ersten beiden Sätze souverän 11:7 und 11:5. Der TV Segnitz gab aber nicht auf und eine taktische Umstellung brachte den Gegner wieder zurück in die Erfolgsspur. Der TVJ-Angriff war fortan bei der Segnitzer Deckung weniger erfolgreich, während Schröder Ball für Ball im Feld der Heideblütenstädterinnen unterbrachte. Auch eine Auszeit beim Stand von 3:7 brachte das TVJ-Team nicht zurück in den Satz. Mit 5:11 ging Spielabschnitt 3 an das Team aus Bayern.
Im letzten Satz drehten die Jahnlerinnen das Spiel jedoch wieder, da es nun in allen Mannschaftsteilen besser lief. Sie verwandelten gleich den ersten Matchball beim Stand von 10:7 und machten den Einzug ins Finale perfekt.
Das erste Halbfinale zwischen dem Ahlhorner SV und dem TSV Dennach ging über die volle Distanz. Erst im fünften Satz gewann der ASV gegen die Südmeisterinnen und zog somit ins Finale ein.
Das Endspiel wurde am Sonntag pünktlich um 13.30 Uhr angepfiffen. Getreu dem Motto „Never change a winning Team“ begann der TV Jahn wieder mit der Startformation, die bereits Vortag auf dem Feld gestanden hatte. Wie die Schneverdingerinnen stellt auch das Team aus Ahlhorn ehemalige und aktuelle Nationalspielerinnen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit langen Spielzügen und vielen starken Defensivaktionen setzte sich der ASV ab, denn beim Stand von 5:5 gelang den TVJ-Angreiferinnen kein einziger Punkt mehr in der ASV-Deckung. Satz 1 ging somit an die Ahlhornerinnen (5:11) – der TV Jahn lag in Sachen Sätze 0:1 zurück.
Im zweiten Abschnitt verlief das Match dann wieder ausgeglichen. Zunächst konnte sich keine Mannschaft absetzen. Aus taktischen Gründen wechselten Großmann und Müller die Positionen – mit Erfolg. Beim Stand von 9:9 gelangen den Jahnlerinnen zwei sehenswerte Punkte zum 11:9-Satzgewinn. In Satz 3 passte beim TV Jahn dann alles zusammen. Die Abwehrreihe konnte die Angriffe des Gegners entschärfen und mit Ruhe aufbauen. Mit viel Konzentration verwandelten Müller und Großmann einen Ball nach dem anderen (11:2) zur 2:1-Satzführung. Im vierten Satz fanden die Ahlhornerinnen wieder zurück zu ihrer gewohnten Stärke. Die Zuschauer sahen starke Abwehraktionen auf beiden Seiten. Aber auch hier behielten die Rot-Weißen die Oberhand. Immer wieder ging der TV Jahn in Führung und sicherte sich beim Stand von 10:6 die ersten Matchbälle. Ahlhorn legte nochmal alles in die Waagschale und erkämpfte sich zwei Punkte. Dann aber ist es Müller, die den Matchball mit einem halblangen Ball verwandelt (11:8).
Der Jubel ist groß. Mit dem 3:1-Sieg gegen Ahlhorn gewannen die Schneverdingerinnen ihre nunmehr dritte Deutsche Meisterschaft im Feldfaustball in Folge. So eine Meisterschaftssiegesserie gab es seit vielen Jahren nicht mehr. In den Jahren von 1994 bis 1997 war es zuletzt ebenfalls der TV Jahn Schneverdingen, der seinen Deutschen Meistertitel mehrfach verteidigen konnte.
Zuspielerin Seitz war nach dem gewonnen Finale überglücklich: „Nach meiner Pause in der letzten Hallensaison bin ich froh, wieder an den Erfolg anknüpfen zu können. Mit dem Europa- und Weltpokal haben wir noch zwei weitere Großevents im Kalender stehen. Mit der Goldmedaille um den Hals feiert es sich nach so einem Wochenende einfach am besten!“
TV Jahn Schneverdingen: Aniko Müller, Helle Großmann, Hinrike Seitz, Luca von Loh und Laura Kauk.