TV Jahn holt den DM-Titel | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Drei Medaillen in einem Monat für Schneverdinger Faustballerinnen

TV Jahn holt den DM-Titel

Die Revanche gegen den Weltpokalsieger TSV Dennach ist geglückt. Im Halbfinale der deutschen Meisterschaft in Stuttgart-Stammheim bezwang der TV Jahn Schneverdingen seine Dauerkonkurrentinnen aus Dennach mit 3:1 und belohnte sich anschließend in einem dominanten Finale gegen den Ahlhorner SV (3:0) mit der DM-Titelverteidigung. Zuspielerin Hinrike Seitz, die nicht nur Playerin of the Match wurde, sondern auch zur besten Spielerin der Meisterschaft gekürt wurde, konnte ihre Freude gar nicht zum Ausdruck bringen „Es hat uns richtig Spaß gemacht, dieses Finale zu spielen. Egal, welches Turnier, jede Medaille ist schön, aber die goldene Funkelkette mag ich natürlich am liebsten.“

Seit 2021 haben die Faustballerinnen mit diesem Titel ganze elf Meistertitel gewonnen (dreimal Meister in der Halle, viermal Meister auf dem Feld, drei Europapokal- und ein Weltpokalsieg. Christine Seitz und Olaf Neuenfeld darf man freilich Erfolgstrainer nennen. Damit krönt der TV Jahn nach Europapokal-Gold und Silber bei den World-Tour Finals nun mit dem neuerlichen Triumph bei der DM einen ohnehin schon großartigen Sommer.

Nach einem langen ersten Tag im Volksbank-Stadion des TSV Stammheim traf der gesetzte TV Jahn im Halbfinale wie erwartet auf den TSV Dennach. Die Stimmung war prächtig – 1.000 Fans waren dabei. Die Angreiferinnen Helle Großmann und Aniko Müller, Hinrike Seitz im Zuspiel sowie die Abwehrspezialistinnen Annika Kriger und Laura Kauk starteten. Auf der Jahn-Bank saßen die Jüngsten, die U-21-Nationalspielerin Lena Meyer für die Abwehr und U-18-NationalAngreiferin Emilia Schwarz sowie die durch ihren Handbruch nicht spielfähige Alina Karahmetovic.

Die Schneverdingerinnen legten im Halbfinalspiel schnell vor und gingen im ersten Satz bis zum Stand von 7:4. Dennach reagierte schnell und nahm eine Auszeit – mit Erfolg. Die Nordschwarzwälderinnen zogen gleich, aber die Jahnlerinnen hatten zum 11:8 das letzte Wort. In Abschnitt zwei ging es erneut lange hin und her, keine der beiden Abwehrreihen wollte dem anderen leichtes Spiel lassen. Wieder gelangen den Heidschnucken beim 10:7 die Satzbälle und verwandelten wie – im ersten Satz – zum 11:8. Im eng umkämpften dritten Abschnitt folgte der Schlagabtausch, wie eine Woche zuvor bei den World-Tour-Finals.

Über 9:10 und 12:12 nahm der TV Jahn eine Auszeit, doch die letzten beiden Punkte holte Dennach (12:14). Im vierten Durchgang passte beim TSV nicht mehr viel zusammen, diese Situation wussten die Jahnlerinnen auszunutzen und drehten noch einmal auf. „Dass der letzte Satz am Ende so deutlich wird, haben wir selbst nicht geglaubt“, berichtete die Playerin of the Match, Aniko Müller. „Ich habe ehrlich gesagt selbst darauf gewartet, dass der Satz erneut zu kippen droht und Dennach wieder rankommen wird.“ Doch der TV Jahn marschierte Punkt für Punkt davon (11:4). Die allererste große Hürde war genommen – und die Bilanz der Partien zwischen den beiden Mannschaften sieht für die Schneverdinger­innen positiv aus. Innerhalb eines Monats standen sich beide gleich dreimal gegenüber, im Finale des Champions-Cups, im Finale der World-Tour-Finals (Gewinner TSV) und eben nun am DM-Wochenende.

Der finale Sonntag hatte ein ebenso historisches Duell zu bieten. Die beiden Nordliga-Dinos TV Jahn Schneverdingen und der Ahlhorner SV standen sich einmal mehr gegenüber. Die Finalbegegnungen der vergangenen Jahre sprachen eher für die Titelverteidigerinnen, dreimal ging der TV Jahn als Sieger vom Feld (2016, 2017 und 2023) und nur ein einziges Mal die Mannschaft aus Ahlhorn (2019). So war es auch dieses Mal bei der Mission des TV Jahn, den vierten deutschen Feldmeistertitel in Folge einzufahren.

Seitz und Neuenfeld schickten erneut ihre bewährte Formation ins Rennen. Nach einer 8:3-Führung war der TV Jahn etwas nachlässig, holte sich den Abschnitt aber mit 11:8. Es folgte der wohl spannendste Satz des Finaltags. Über 3:3 und 8:8 waren es die Heidschnucken, denen eine Zwei-Punkte-Führung in der Satzverlängerung gelang und damit den Abschnitt für sich entschieden. Es folgte ein kurzer Prozess im dritten Abschnitt (11:5). Der Jubel kannte anschließend keine Grenzen mehr.

Für den TV Jahn im Einsatz: Hinrike Seitz, Aniko Müller, Annika Kriger, Helle Großmann, Laura Kauk, Lena Meyer, Emilia Schwarz und Alina Karahmetovic.