Der Traditionsverein des deutschen Handballsports, der VfL Gummersbach, ist bei seiner ersten Teilnahme am Heide-Cup direkt der ganz große Wurf geglückt: Am Ende eines mit internationalen Spitzenteams besetzten Turniers gewann der VfL im Duell zweier Bundesligisten gegen den TSV Hannover-Burgdorf das Finale. Auch sonst war es eine rundum gelungenes Wochenende bei der großen Sportveranstaltung in Schneverdingen: Drei Tage lang erlebten Besucher aus nah und fern in ausverkaufter Halle Handballsport der Extra-Klasse.
Ehe der erste Anwurf des 13. Internationalen Heide-Cups am vergangenen Freitag erfolgte, richtete Schneverdingens Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens einige Worte an das Publikum sowie das: Sie bedankte sich für das großartige Engagement der vielen Helferinnen und Helfer und auch dafür, dass der Heide-Cup als Markenzeichen weit über die Grenzen von Schneverdingen internationales Ansehen genießt. „Der Heide-Cup ist ein Werbeträger für Schneverdingen, für die ganze Region“, betonte Moog-Steffens.
Als Mayer das Mikrofon ergriff, tobte die Halle. Die Handballfans wissen um die treibende Kraft der Veranstaltung. Gewohnt zurückhaltend verpackte er den Applaus in Worte und reichte diese an sein Team weiter. „Ohne die vielen helfenden Hände und dem über Jahre eingespielten Team wäre solch ein Turnier mit solchen hochklassigen Mannschaften nicht möglich“, sagte Mayer. Michael Schirmer, Vorsitzender des TV Jahn Schneverdingen und des Fördervereins war ebenso voll des Lobes für dieses wieder perfekt organisierte Event.
An den drei Tagen war die Sporthalle Am Timmerahde ausverkauft und vollbesetzt. Auch die aktive Beteiligten, ob Burgsdorfs Trainer Christian Prokop, oder auch die vielen internationalen Spitzenhandballer gaben zum Ausdruck, dass sie dieses Turnier in Schneverdingen gerne spielen und es eine Ehre sei, dabei sein zu dürfen. Nicht mehr aktiv dabei ist Peter Ladeur, der die vergangenen zwölfte Heide-Cups am Mikrofon begleitete. Die Stimme des Heide-Cups wurde gebührend verabschiedet, die vielen Fans gaben Standing Ovations, spendeten lautstarken Applaus und verneigten sich vor dem Grandseigneur unter den Hallensprechern. „Ich übergeben das Mikrofon mit gutem Gewissen an meinen Freund Torben Pöhls“, sagte Ladeur voller Emotionen. „Ich hatte immer das Kribbeln auf der Haut, wenn es zum Heide-Cup ging. Jetzt habe ich das Kribbeln in den Füßen“, ging Ladeur kurz auf seine Nervenkrankheit ein.
Sportlich ging es auf höchstem Niveau auf dem Parkett zur Sache. Einer der traditionsreichsten Handball-Klubs Deutschlands, der VfL Gummersbach, wirbt nicht nur auf dem Mannschaftsbild und auf dem Mannschaftsbus mit seinem Slogan „Heimat des Handballs“. Seit Sonntagabend hat auch die Heide-Cup-Trophäe für mindestens ein Jahr eine neue Heimat – sie wird in der Vitrine stehen bei eben diesem VfL, der sich im Finale des IHC in der KGS-Halle in Schneverdingen mit 28:25 (14:11) gegen die TSV Hannover-Burgdorf durchsetzte, die damit ihren zweiten Heide-Cup-Titel verpasste. Dem Publikum wurde Handballsport vom Feinsten von den sechs Mannschaften geboten, hohes Tempo gepaart mit Dynamik, Kreativität und taktischen Varianten, die die Teams kurz vor dem Auftakt der Spielzeiten in ihren Ligen auf höchstem Niveau geübt und getestet haben.
Bereits am Freitag sah das Publikum drei Partien, die den Handball-Gourmet mit der Zunge hat schnalzen lassen. Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf setzte sich gegen die Dänen von Skjern Håndbold mit 31:27 durch, Bundesligist und Traditionsverein VfL Gummerbach besiegte den schwedischen Meister IFK Kristianstad (35:32), der Meister der Schweiz, die Kadetten Schaffhausen bezwangen in einer höchst spannenden Begegnung Lokalmatador und Titelverteidiger HSV Hamburg mit 31:30. Am zweiten Spieltag der TSV Hannover-Burgdorf gegen den HSV Hamburg (29:25) ebenso die Nase wie IFK Kristianstad gegen die Kadetten (39:30) sowie der VfL Gummersbach gegen Skjern (30:23). Am Sonntag, dem Finaltag, setzten sich die Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz gegen den dänischen Vertreter Skjern Håndbold im Spiel um Platz 5 mit 27:24 durch. Der dritte Platz ging an das schwedische Team aus Kristianstad, dass das kleine Finale gegen den HSV Hamburg knapp mit 31:30 gewann.