Der erste Schnucken-Cup am Silvester-Wochenende war nicht nur gänzlich neu, sondern auch gleich ein voller Erfolg. 300 Zuschauer fanden den Weg in die KGS-Halle und verfolgten die Duelle des TV Jahn Schneverdingen und des TV Brettorf gegen jeweils ein „Allstar“-Team.
Die Frauen-Bundesligamannschaft des TV Jahn Schneverdingen traf im ersten Highlight des Tages auf ein „Allstar“-Team, das bestückt mit aktuellen und ehemaligen Nationalspielern war. Darunter auch die ehemaligen Schneverdingerinnen Theresa Schröder, Hinrike Seitz und Annika Kriger. Weitere Faustballgrößen komplettierten das „Allstar“-Team: Michaela Gzrywatz, Anna-Lisa Aldinger und Ex-Nationalmannschaftskapitänin Sonja Pfrommer. Das Heimteam musste kurzfristig krankheitsbedingt auf Aniko Müller sowie Kimberly Groß verzichten.
Die Partie startete Trainerin Christine Seitz mit Helle Großmann und Alina Karahmetovic im Angriff, Laura Kauk im Zuspiel sowie Luca von Loh und Lena Meyer in der Defensive. Den besseren Start hatten die Schneverdingerinnen, die gleich mit mehreren Punkten in Folge in Führung gingen. Mit einem Vorsprung von 7:1 schien Satz eins ungefährdet an den TV Jahn zu gehen, ehe die „Allstars“ zum 6:8 aufholten. Mit ihrer Routine und Abgeklärtheit punkteten die Gastgeberinnen zur Satzführung (11:6). Auch Satz zwei (11:5) ging an die Schneverdingerinnen. Seitz gab allen drei Abwehrspielerinnen Rogosch, van Loh und Meyer viel Einsatzzeit und wechselte reihum, was dem Spiel aber keinen Abbruch tat. „Ich konnte mich blind auf meine Teamkolleginnen verlassen. Egal, wer heute links und rechts von mir stand, alle haben Bestleistungen abgerufen und viele Bälle in letzter Sekunde gerettet“, lobte Kapitänin Kauk ihre Defensive.
In Satz drei war die Angelegenheit nicht mehr so deutlich. Die „Allstars“ fanden zu ihrem Spiel und setzten das Bundesligateam unter Druck, hatten beim Stand von 10:9 sogar einen Satzball. Diesen wehrte der TV Jahn ab und drehte mit drei weiteren Punkten den Satz zu seinen Gunsten (12:10). Auch im vierten Abschnitt hatten die Rot-Weißen kein Erbarmen mit ihren ehemaligen Nationalmannschaftskolleginnen. Großmann beendete nach knapp 60 Minuten Spielzeit mit ihrem Punkt zum 11:8 die Partie und sicherte ihrer Mannschaft den Gewinn des 1. Schnucken-Cups.
Im Anschluss kam es zum Aufeinandertreffen der Bundesliga-Männer des TV Brettorf mit dem Allstar-Team um Fabian Sagstetter, Tim Albrecht, die beide im Juli Weltmeister bei der Heim-WM in Mannheim geworden sind, Christian Kläner, Tim Lemke, Tobias Kläner und Timo Kläner – eine Mannschaft mit mehreren Europameister-, Weltmeister- und World-Games-Siegertiteln. Zu Beginn fanden die „Allstars“ schnell in die Partie, wurden im Spielverlauf allerdings von den Brettorfern gestoppt. Nach einer spannenden Endphase ging Satz eins mit 11:9 an den TVB. Der Satzausgleich folgte im zweiten Spielabschnitt. Für die Schneverdinger Zuschauer boten sich Duelle, die sie zuvor nur selten beobachten konnten. Brettorf-Angreifer Hauke Rykena und „Allstar“-Angreifer Kläner lieferten sich ein Blockduell nach dem anderen. Für den Männerfaustball nichts ungewöhnliches, jedoch bei den Frauen nur selten zu finden. Die letzten Punkte gingen an die „Allstars“ zum 12:10, die sich auch die Sätze drei und vier holten und knapp vor dem Titelgewinn standen. Doch die Brettorfer kämpften sich zurück in die Partie, glichen zum 3:3 nach Sätzen aus und führten im entscheidenden siebten Durchgang schnell mit 7:0. Dies bedeutete die Entscheidung, Brettorf holte sich mit 11:4 im Entscheidungssatz den Schnucken-Cup.
Organisator und Bundestrainer Neuenfeld resümierte das Männerspiel: „Solch eine Faustballklasse im Männerbereich bekommen unsere Zuschauer sonst nie zu Gesicht. Viele sind der Einladung gefolgt, das freut das Organisationsteam wirklich sehr“, war Neuenfeld begeistert.
Kleine Ehrungen und eine Trikot-Tombola haben den sportlichen Teil umrahmt. Und die Faustball-Abteilung des TV Jahn nutzte die Gelegenheit, um ihre Weltpokalsiegerinnen aus dem Oktober 2023 zu ehren und ihre Leistungen vor dem heimischen Publikum anzuerkennen.
„Unser Ziel war es, die Halle vollzubekommen und hochklassigen Sport zu präsentieren. Das ist uns gelungen“, sagte Neuenfeld. Vor den Erwachsenen-Teams hatten 25 Mannschaften der U 10, U 12 und U 14 ein Kleinfeldturnier absolviert. Sie durften ihre Finalspiele zwischen den beiden „Allstar“-Duellen austragen.