Wie bleiben Dörfer zukunftsfähig? | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Ausbildung zur Dorfmoderatorin oder zum Dorfmoderatoren in Schneverdingen

Wie bleiben Dörfer zukunftsfähig?

Sie bieten nicht nur ein Zuhause, sondern auch Raum für Begegnung, Tradition und Innovation: die Dörfer im ländlichen Raum. Doch wie bleibt ein Dorf lebendig und zukunftsfähig? Die Antwort liegt in den Händen engagierter Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Wer sich hier engagieren möchte, kann neuerdings in Schneverdingen eine kostenfreie Fortbildung zur Dorfmoderation absolvieren, angeboten von der Freiwilligenakademie Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Projekt Schneverdingen Inklusiv.

Kein Zweifel: Das Ehrenamt ist das Rückgrat der Gesellschaft, besonders auf dem Land. Seit jeher tragen engagierte Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Tatkraft das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben in den Dörfern. Ohne diese Freiwilligen, etwa im Sportverein, bei der Feuerwehr oder in der Kommunalpolitik, wäre das Gemeinschaftsleben in vielen Orten nicht denkbar. Ein Beispiel für dieses Engagement ist das Modellprojekt „Dorfmoderation Südniedersachsen“. In diesem haben sich 70 Frauen und Männer ehrenamtlich als Dorfmoderatoren ausbilden lassen und unterstützen nun in 16 Dörfern die Entwicklung ihrer Heimatorte. Sie moderieren Versammlungen, vernetzen lokale Akteure und helfen dabei, Projekte zu starten, die das Dorfleben bereichern.

Dieses Beispiel zeigt, wie gezielte Schulungen den ehrenamtlichen Einsatz noch wirkungsvoller machen können. „Gerade in Zeiten, in denen Spaltungstendenzen und demokratiefeindliche Strömungen zunehmen, ist es umso wichtiger, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft in unseren Dörfern zu stärken“, betont Ulrike Schloo vom Projekt Kommune Inklusiv in Schneverdingen: „Die Fortbildung zur Dorfmoderation ist ein wichtiger Schritt, um Menschen zu befähigen, Brücken zu bauen und aktiv an der Zukunft ihres Ortes mitzuwirken.“

Die Fortbildung zur Dorfmoderation ist darauf ausgelegt, engagierte Menschen zu stärken und zu unterstützen. In 48 Unterrichtseinheiten, verteilt auf zwei dreitägige Blöcke, erwerben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Fähigkeiten:

• Methodenwissen: Erlernen, wie man Ideen entwickelt und Projekte effektiv umsetzt.

• Moderationskompetenz: Werkzeuge, um Dorfversammlungen zu leiten und Gruppenprozesse zu moderieren.

• Netzwerkaufbau: Unterstützung bei der Vernetzung lokaler Akteure.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Dorfanalyse, die den Teilnehmern hilft, die Bedürfnisse und Potenziale ihres Dorfes systematisch zu erkennen. Nach Abschluss der Fortbildung erhalten die Absolventen das Zertifikat „Dorfmoderator/Dorfmoderatorin Niedersachsen“, das auch bei der Beantragung von Fördermitteln hilfreich sein kann. „Wir sind stolz darauf, eine so hochwertige Schulung hier bei uns in Schneverdingen kostenfrei anbieten zu können“, unterstreicht Mara Kluge vom Projekt Schneverdingen Inklusiv. Und weiter: „Dies ist eine großartige Chance für alle, die ihre Dörfer aktiv mitgestalten und positiv beeinflussen möchten.“

Die Teilnahme an der Fortbildung ist kostenfrei, inklusive Verpflegung. Es wird ein Startbudget von bis zu 1.000 Euro bereitgestellt, um erste Ideen umzusetzen. Diese Förderung wird durch die Lotterie „Sparen+Gewinnen“ des Sparkassenverbands Niedersachsen ermöglicht.

Die nächsten Kurse finden in diesem Jahr vom 7. bis 9. März und vom 25. bis 27. April in Schneverdingen statt. Weitere Infos sowie der Anmeldelink sind im Internet unter der Adresse www.freiwilligenakademie.de zu finden. Für Rückfragen stehen die Organisatorinnen von Schneverdingen Inklusiv unter der Telefonnummer (05193) 5174270 oder per E-Mail an kontakt@svd-inklusiv.de zur Verfügung.

„Die Zukunft der Dörfer liegt in unseren Händen. Das Beispiel aus Südniedersachsen zeigt, wie viel man erreichen kann, wenn man den Mut hat, etwas zu bewegen. Ohne ehrenamtliches Engagement würde vieles, was wir selbstverständlich genießen, nicht existieren“, heißt es im Aufruf zur Teilnahme. Gerade jetzt, in einer Zeit des Wandels, seien Menschen gefragt, „die Verantwortung übernehmen und die Lebensqualität in unseren Dörfern sichern.“ Gemeinsam könne es gelingen, „die Dörfer lebenswert und zukunftsfähig machen.“