„Achtsam Morden“ und mehr | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Vier Komödien in der Aula / Stadt Soltau informiert über Theaterreihe

„Achtsam Morden“ und mehr

„Theater, Theater, der Vorhang geht auf ...“ – die älteren Leserinnen und Leser werden ihn noch kennen, den Text des Liedes, mit dem die deutsche Sängerin und Schauspielerin Katja Ebstein vor rund 45 Jahren beim Eurovision Song Contest in Den Haag den zweiten Platz belegte und das hierzulande zum Evergreen wurde. Seitdem sind auf den Bühnen dieser Welt unzählige Male die Vorhänge auf- und zugegangen. Katja Ebstein ist inzwischen 80 Jahre alt, aber die Faszination für Darbietungen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, ist ungebrochen. Und so setzt auch die Stadt Soltau in Kooperation mit ihrem langjährigen Partner, der Konzertdirektion Landgraf GmbH, auf Kontinuität und präsentiert die Theaterreihe 2025/2026. Es werden auch wieder Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne der Aula in Soltau zu sehen sein, die man aus dem Fernsehen kennt.

Bürgermeister Karsten Brockmann sowie Andreas Witt, Cara Hellwinkel, Marion Kreutzer und Doreen Weber von der Stadtverwaltung stellten jüngst im Rathaus das Programm vor. Die mehr als 300 Abonnenten, die der Reihe seit Jahren die Treue halten, dürfen sich wie auch die Käufer von Einzelkarten auf vier Kömodien freuen. „Wir wollen junge Menschen ins Theater führen. Und die wollen lieber lachen und nicht die schweren, erdrückenden Stoffe sehen“, erklärt Andreas Witt, Fachgruppenleiter Stadtmarketing, Tourismus und Kultur.

„Nein zum Geld!“ – das gilt zwar nicht für die vier Veranstaltungen, die im Rahmen der Reihe präsentiert werden, denn Eintritt wird natürlich erhoben. Aber es ist der Titel der rabenschwarzen Komödie von Flavia Coste, die am Sonntag, dem 5. Oktober, gezeigt wird. Darstellerinnen und Darsteller sind Boris Aljinovic, Erika Skrotzki, Janina Stopper und Boris Valentin Jacoby. Zum Inhalt: Richard Carré hat eine unglaublich hohe Summe im Lotto gewonnen: 162 Millionen Euro. Jedoch will er den Gewinn nicht abholen. „Nein zum Geld!“ – so lautet das heroische Statement, das Richard beim gemeinsamen Abendessen mit seiner Frau Claire, Mutter Rose und seinem besten Freund Etienne verkündet. Die Anwesenden können es kaum fassen und reagieren schockiert. Während Richard zu erklären versucht, dass er mit seinem Leben so zufrieden ist wie es ist, drängen ihn Frau, Mutter und Freund immer mehr in die Rolle des selbstgefälligen Außenseiters und fangen an, nach dem Lottoschein zu suchen ...

Man sollte keinen „Kardinalfehler“ begehen, das gleichnamige zweite Stück der Reihe zu verpassen, in dem Gerd Silberbauer, Hans Machowiak, Susanne Theil, Katrin Filzen und andere auftreten werden. Diese Produktion von Alistair Beaton und Dietmar Jacobs wird am 7. Dezember dieses Jahres zu sehen sein. Es geht um Bischof Konrad Glöckner im kleinen deutschen Bistum, das sich gerade auf die Feierlichkeiten zum 700-jährigen Jubiläum vorbereitet und in Rom als Vorbild für moralische Integrität gilt. Aus diesem Grund will der Papst während seiner Deutschlandreise eine Nacht im bischöflichen Palast verbringen. Knapp vier Wochen vor dem Besuch des Heiligen Vaters platzt jedoch ein ehemaliger „Kardinalfehler“ in Glöckners perfekte Kirchenidylle. In Person von Emma Lind erhält er Besuch von der hübschen „kleinen Dummheit“ aus seiner Vergangenheit als Priesterseminarist ...

„Achtsam Morden“ heißt es dann am 7. Februar kommenden Jahres, wenn Martin Lindow, Stephan Bürgi und Yael Hahn unter der Regie von Pascal Breuer das Stück nach dem Bestsellerroman von Karsten Dusse auf die Bühne bringen. Wer Geld für Bezahlfernsehen ausgibt, hat vielleicht die gleichnamige Serie auf Netflix gesehen, in der Tom Schilling die Hauptrolle spielt. In der Geschichte besucht Rechtsanwalt Björn einen Achtsamkeitskurs, um eine bessere Work-Life-Balance zu finden. Er versucht, mehr Zeit für seine Tochter zu finden, wobei er gleichzeitig ungewöhnliche Bewältigungsstrategien wie Mord für sich entdeckt ...

Passend dazu heißt das folgende Stück von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, das am 26. April in der Aula gezeigt wird, „Kalter weißer Mann“. Dann werden unter anderem Timothy Peach, Nicola Tiggeler und Andreas Windhuis auf der Bühne zu sehen sein. Zum Inhalt: Ein Todesfall, eine trauernde Gesellschaft, ein Pfarrer. Soweit könnte die Trauerfeier für den mit 94 Jahren friedlich verstorbenen Gernot Steinfels, Patriarch eines mittelständischen Unternehmens, geordnet verlaufen. Könnte, denn: Der Geschäftsführer in spe, Horst Bohne, hat einen Trauerkranz samt Trauerschleife im Namen aller Angestellten bestellt, nicht wissend, in welche Bredouille ihn diese Schleife bringt. Der Text darauf lautet nämlich: „In tiefer Trauer. Deine Mitarbeiter“. Als alle Angestellten kurz vor Beginn der Zeremonie die Schleife sehen, sind seine weiblichen Mitarbeiter irritiert. Wieso nicht „ ... und Mitarbeiterinnen“? oder „Mitarbeiter*innen“? Die trauernde Gemeinde – allen voran der künftige Chef – stürzt schnell von einem sprachlichen Fehltritt in den nächsten und führt damit eine mikro-aggressive Kulturdebatte über Genderthematik, Sexismus und politisch korrektes Verhalten.

Alle Stücke beginnen um 19.30 Uhr, Einlass ist jeweils ab 18.30 Uhr. Der Verkauf des Theater-Abos, das alle vier Vorstellungen beinhaltet, läuft wie gewohnt über die Soltau-Touristik, Am alten Stadtgraben 3, Telefon (05191) 828282, E-Mail-Adresse touristik@stadt-soltau.de, Internet www.soltau-touristik.de. Die Preise wurden nicht erhöht und liegen nach wie vor bei 115 Euro (1. Kategorie), 99 Euro (2. Kategorie) und 85 Euro (3. Kategorie). Nach wie vor gibt es auch Einzelkarten, die im Vorverkauf günstiger sind. Und allen Interessierten bis zum Alter von 24 Jahren wird das Jugend-Ticket angeboten, das nur 9 Euro kostet.