„Befreit! Und dann?“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Neue Ausstellung im Museum Soltau

„Befreit! Und dann?“

„Befreit! Und dann?“ – so lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Soltau, Poststraße 11, die dort seit dem 15. April und bis zum 22. Juni dieses Jahres zu sehen und dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist.

In diesem Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen zum 80. Mal. Als die britische Armee das Lager übernahm, lebten noch etwa 60.000 Gefangene. Trotz aller Bemühungen starben noch rund 14.000 ehemalige Häftlinge, weil sie durch die Haftbedingungen zu geschwächt und krank waren. Viele Überlebende wussten nicht, wie für sie der Neuanfang aussehen werde.

Die Wanderausstellung „Befreit! Und dann?“ wurde von Studentinnen und Studenten der Leibniz Universität Hannover zusammen mit der Gedenkstätte Bergen-Belsen erarbeitet. Hier wird die Situation von NS-Verfolgten beleuchtet und gezeigt, vor welchen Herausforderungen die verschiedenen Gruppen nach ihrer Befreiung am Kriegsende 1945 standen. Die Rolle der Alliierten wird dabei ebenso angesprochen wie die Selbstorganisation der Überlebenden.

Beispielhaft werden die Lebenswege von Befreiten mit einem besonderen Bezug zu Soltau oder zu Soltauern vorgestellt: Die Soltauerin Ida Lennhoff, die nach der Befreiung aus Theresienstadt für einige Zeit in die Böhmestadt zurückkehrte und jahrelang um Wiedergutmachung kämpfte. Sara Atzmon, die ihre Erlebnisse in Arbeitslagern und im KZ Bergen-Belsen durch Bilder verarbeitete. Tamar Landau, die als 14-Jährige in Belsen befreit wurde und über das Waisenhaus in Blankenese nach Palästina auswanderte. Die beiden letztgenannten Frauen haben Jugendliche und Erwachsenengruppen seit 1994 bei Fahrten nach Israel häufiger getroffen. Daraus sind Freundschaften bis in die Gegenwart entstanden.

Ausführliches über die drei Frauen erfahren Interessierte im Internet beim Aufrufen der Namen „Ida Lennhoff“, „Sally Lennhoff“, „Sara Atzmon“, „Tamar Landau“ oder unter „Die Kinder von Blankenese“ und auf der Internetseite https://www.museum-soltau.de.