Schon die erste Soltau-Card war ein Erfolgsmodell, das gilt ebenso für das „Update“, das Mitte 2019 die ursprüngliche Karte ablöste und einige technische Neuerungen mit sich gebracht hat (HK berichtete). Rund 12.000 Exemplare der vor vier Jahren aktualisierten Soltau-Card seien mittlerweile im Umlauf – „und das Jahresumsatzvolumen bewegt sich aktuell etwa bei 3,2 Millionen Euro“, so Sascha Lühr. Der stellvertretende Vorsitzende der Soltauer Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe (IHG) kümmert sich unter anderem um den technischen -Support für die Bonuskarte. Mit der können Kunden in den teilnehmenden Betrieben nach wie vor „punkten“ – doch nun will die IHG, die bei der Soltau-Card eng mit den Stadtwerken der Böhmestadt zusammenarbeitet, das Angebot ausweiten: Demnächst solle eine Gutschein-Version herausgebracht werden, so Lühr, „mit der Kunden sowie Firmen ein Stück Regionalität verschenken können.“ Der Startschuss werde voraussichtlich zum Soltauer Stadtfest (2. bis 4. Juni) fallen, erläutert der stellvertretende IHG-Vorsitzende die weitere Planung beim Pressegespräch am vergangenen Dienstag. Bei der Präsentation der neuen Präsent-Karte ebenfalls dabei: Mathias Ernst als Vertreter von Spielmuseum und Filzwelt sowie Detlev Kölln, Inhaber von Kölln Sicherheitstechnik.
Rund 20 Jahre ist es her, dass die IHG die erste Soltau-Card auf den Weg gebracht hat. Das Ziel war und ist beim „Urmodell“ wie auch beim Nachfolger: Den Kunden einen Mehrwert bieten, wenn sie vor Ort „shoppen“ gehen. Mit der Soltau-Card können deren Nutzer bei einem Einkauf geldwerte Punkte sammeln, die sie dann später verrechnen lassen können – und das bei allen teilnehmenden Betrieben.
Zu denen zählen jetzt nicht mehr nur klassische Einzelhändler, sondern auch verschiedene Dienstleister und Handwerker, Apotheken sowie Anbieter vom Wochenmarkt der Böhmestadt und einige Gastronomiebetriebe. Bei den mehr als 20 Akzeptanzstellen können Karteninhaber auf- und abpunkten: „Ein Punkt entspricht dabei einem Cent“, erklärt Lühr. Händler könnten aber auch selbst spezielle Angebote oder Sonderaktionen festlegen. Was bisher gefehlt habe: „Eine Art Gutschein – der Wunsch nach einer solchen Möglichkeit bestand schon seit langer Zeit.“ Mit der neuen Präsent-Karte kommt nun ein solches Modell heraus: Die Gutscheinkarte, gestaltet in den Böhmestadt-Farben Blau und Gelb, funktioniere wie die Soltau-Card auch über einen aufgedruckten QR-Code. Über den lassen sich individuelle Beträge beziehungsweise Punkte beim Kauf aufbuchen, die sich dann bei den angeschlossenen Betrieben einlösen lassen. „Und dafür muss man keine Soltau-Card haben – es funktioniert wirklich wie ein Gutschein“, so Lühr.
Für Soltau sei das eine „sehr reizvolle Sache“, findet auch Ernst: „Sollen es Turnschuhe werden, vielleicht Unterhaltungselektronik oder Karten für die Felto? Ein solcher Gutschein gibt einem die Freiheit, stets das Passende zu verschenken – und das Geld bleibt auch noch vor Ort.“ Zudem ließen sich die aufgebuchten Beträge auch dem Anlass anpassen, „etwa 66 Euro zum 66. Geburtstag oder ähnliches“, so Ernst. Und er ist nicht zufällig als Vertreter von Spielmuseum und Filzwelt beim Pressetermin dabei – denn auch diese beiden Einrichtungen sind Akzeptanzstellen für die Soltau-Card: „Daher kann auf eine Gutscheinkarte beispielsweise auch freier Eintritt in eines der zwei Häuser aufgebucht und vor Ort eingelöst werden.“
Kölln befürwortet noch aus einem weiteren Grund die neue Karte. Sein Betrieb ist zwar in der IHG, aber keine Akzeptanzstelle – doch der Inhaber lobt den „Buy Local“-Gedanken, für den die Karte steht: „Wir wollen zum einen ‚Punkte ins System bringen‘ und für Umsatz sorgen, der dazu noch in der Region bleibt. Zum anderen wollen wir als Unternehmen die Karte als Präsent nutzen, das immer passt: Denn unserer Betrieb kann sie als Gutschein an Kunden verschenken – das trifft den Geschmack bei vielen sicher besser als der übliche Blumenstrauß.“ Natürlich sei die neue Karte nicht allein ein tolles Geschenk für Kunden, so Kölln weiter, „sondern selbstverständlich ist sie auch ideal, um sie an Mitarbeiter zu geben.“
Bis die Gutscheinkarten in den Umlauf gehen, werde es nicht mehr lang dauern, erklärt Lühr: „2.500 Stück sind bestellt. Der Verkauf startet beim Soltauer Stadtfest. Dort wird es einen gemeinsamen Stand von IHG und Stadtwerken geben, an dem die neue Karten erstmals erhältlich sind.“ Das Ansichtsmodell, das Lühr beim Pressetermin präsentiert, ist aus Pappe. Daraus werde die finale Version zwar nicht bestehen, aber auch nicht aus purem Plastik: „Es wird abbaubares Bio-PVC verwendet – das war uns wichtig“, betont der stellvertretende IHG-Vorsitzende. Doch die Karte, gefertigt aus einer Art Maisstärke, sei keinesfalls für den einmaligen Gebrauch gedacht, ergänzt Kölln: „Wenn das Guthaben eingelöst wurde, verbleibt die Karte im Geschäft und kann anschließend wiederverwendet werden.“
Befestigt wird die Gutscheinkarte auf einem sogenannten Träger aus Karton. Auf diesem festen Papier sollen dann auch alle derzeitigen Akzeptanzstellen aufgeführt werden. „Aktuell sind es 22, es dürfen aber gern ein paar mehr werden“, werben Lühr, Ernst und Kölln für die Idee, sich an dem Kollektiv zu beteiligen. Kölln: „Wir hoffen auf weitere Unternehmen, die mitmachen möchten.“