Fortbildung für Führungskräfte der Feuerwehren im Heidekreis | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Lehrreicher Seminartag in Soltau / Vorträge zu aktuellen Themen

Fortbildung für Führungskräfte der Feuerwehren im Heidekreis

Im Hotel Park Soltau stand kürzlich die diesjährige Fortbildung für Führungskräfte der Feuerwehren im Heidekreis auf dem Programm. Kreisbrandmeister Thomas Ruß begrüßte die Teilnehmer nach einem Frühstück und lud alle Teilnehmer zu einem spannenden und lehrreichen Seminartag ein, dessen Programm der Brandschutzabschnittsleiter Nord Matthias Meyer ausgearbeitet hatte.

Im ersten Vortrag des Tages stellte Christoph Kierbach von der Firma Dr. Sthamer die gesetzlichen Neuerungen im Bereich des Einsatzes von Schaummitteln vor. Er ging auf etliche Dateils ein und erläuterte die Vor- und Nachteile des Schaummitteleinsatzes. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der gesetzlichen Regulierung beziehungsweise der Vermeidung von fluorhaltigen Komponenten wie PFOS und PFOA.

Pascal Drewes vom Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) stellte die zentralen Landeseinheiten im Katastrophenschutz des Landes Niedersachsen vor. Das Land wartet mit diversen Fähigkeiten und Kompetenzen im Katastrophenfall auf. So gibt es Logistikeinheiten für den Transport von insgesamt 100 beziehungsweise 150 Tonnen Material auf der Straße oder 37,5 Tonnen im Gelände. Ebenfalls geländegängig sind Einheiten für den Patiententransport. Darüber hinaus werden spezielle Einheiten zur Hochwasserbekämpfung, Kraftstoffversorgung und Trinkwassernotversorgung vorgehalten. Teil der Trinkwassernotversorgung ist zum Beispiel eine Beutelmaschine zur mobilen Ausgabe von Trinkwassernotvorräten. Ferner stehen spezielle Einheiten zum technischen Unterhalt der Fahrzeuge sowie Führungs- und Leitungsstellen zur Verfügung. Speziellere Einsatzeinheiten sind Strahlenspürtrupps, eine Transportkapazität mit Bussen für 500 Personen sowie die europaweit einsatzbaren Einheiten zur Waldbrandbekämpfung mit Fahrzeugen und Flugzeugen.

Die Waldbrandbekämpfung mit Flugzeugen leitete zum nächsten Thema über, wurde doch die niedersächsische Löschflugzeugstaffel vorgestellt. In diesem Jahr waren zwei Flugzeuge vom Typ AT802 mit vier Piloten, zwei Mechanikern und einer weiteren Person am Flughafen Braunschweig stationiert. Zusammen mit Führungseinheiten aus dem NLBK waren die Flugzeuge innerhalb eines EU-Einsatzes in Griechenland bei Waldbränden in der Luft. Beide Flugzeuge haben einen Löschwasservorrat von 3.000 Litern. Sie warfen dutzende Male Wasser ab. Auch in im kommenden Jahr wird eine erneute Stationierung in Niedersachsen angestrebt. Neben der Hauptbasis in Braunschweig gibt es weitere vorgeplante Basen innerhalb des Landes Niedersachsen, an die die Flugzeuge im Einsatzfall verlegt werden können, um die Einsatzzeit zu verkürzen. Im weiteren Verlauf des Vortrages wurden die taktischen Grundlagen für den Einsatz von Löschflugzeugen erläutert.

Kreisausbildungsleiter Markus Harms stellte die Neuerungen im Bereich der Truppausbildung vor, die zum neuen Jahr reformiert wird. Anstelle langwieriger Lehrgänge wird es in Zukunft ein modulares System zur Ausbildung der Feuerwehrangehörigen geben. In einer lebhaften Diskussion wurde der Prozess gemeinsam gestaltet. Thomas Kolodzi vom Technischen Hilfswerk stellte die Ausstattung und die Einsatzmöglichkeiten des Technischen Hilfswerks vor. Insbesondere die Ausstattung der einzelnen Fachgruppen stießen auf großes Interesse. In einer Diskussion wurden viele gemeinsame Anknüpfungspunkte für Ausbildungen und Einsatzlagen gefunden.

Im Abschlussvortrag gab Jürgen Kettler einen Einblick über die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe im Ahrtal. In einem detaillierten Einblick, beginnend mit einem Ausflug in das Gemeinsame Meldezentrum von Bund und Ländern und das modulare Warnsystem (MOWAS), gab es wichtige Erkenntnisse zu hören. Ein Hauptaugenmerk lag hier auf den Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung. Bei den anschließenden Berichten und sehr eindrücklichen Schilderungen wurde den Zuhörern klar, welche Ausmaße die Schadenslage im Ahrtal angenommen hatte und welche wichtigen Erkenntnisse auf die örtliche Arbeit im Heidekreis übertragen werden können.