Eine Gedenkveranstaltung mit Kundgebung steht am 1. Mai in Soltau auf dem Programm: Um 9 Uhr soll im Hagen an die Stürmung und Enteignung des ehemaligen Gewerkschaftshauses, dass am 2. Mai 1933 von der Nazi-SA überfallen wurde, gedacht werden. Im Anschluss startet eine Mai-Kundgebung des DGB, bei der die Band „Mooncake“ für musikalische Begleitung sorgen wird.
Zudem gibt der DGB-Heidekreis m zum zweiten Mal eine eigene 1.-Mai-Zeitung heraus: „Mit Aktions-Fotos aus dem Heidekreis werden die bereits langjährigen Forderungen für besseren Personalschlüssel in Kitas unterstrichen. Die Mediclin-KollegInnen zeigen wie sie für einen Tarifvertrag kämpfen. Bei Mondelez in Bad Fallingbostel wird gestreikt und in Bomlitz günstiger Industriestrompreis gefordert. Vorm Walsroder AfD-Büro ist eine ‚Brandmauer gegen Rechts‘ aufgebaut, während Gewerkschaften und Rot-Grün-Rot sozialen Wohnungsbau im Landkreis verlangen und die Friedensaktion statt Aufrüstung 100 Milliarden für Gesundheit und Pflege propagiert“, so die Mitteilung des DGB-Kreisvorsitzenden Heinz-Dieter „Charly“ Braun.
Die aktuelle Ausgabe der Mai-Zeitung ist auch im Internet zu finden unter nordostniedersachsen.dgb.de. Wer gedruckte Mai-Zeitungen für sich und zum Verteilen haben will, kann sich per E-Mail an den DGB unter charly_schule@yahoo.de wenden.
Das alles ist auch Thema am 1. Mai in Soltau im Hagen: „Um 9 Uhr beginnt die Veranstaltung mit Musik von ‚Mooncake‘ (Martin Ring, Peter Hokema, Jörg Wreden). Die Zeit reicht auch für kurze spontane Worte am offenen Mikrofon, allerdings sind davon Rechtsradikale und Rassisten ausgeschlossen“, kündigt Braun an.
Und weiter: „Willi Schwethelm wird am heutigen C&A-Haus an den Nazi-Überfall von 1933 auf das genossenschaftliche Volkshaus erinnern.“ Gewerkschafter werden dazu einen Kranz am Gebäude im Soltauer Hagen unter der dortigen Erinnerungstafel niederlegen.
Auch zur Geschichte des sogenannten Volkshauses gibt Braun in seiner Mitteilung einen Einblick: „Am 2. Mai 1933 überfielen Nazis im gesamten Deutschen Reich Gewerkschaftshäuser, enteigneten alles, Gewerkschaften wurden aufgelöst, viele verhaftet und mancherorts auch gleich erschossen. Auch das Volkshaus in Soltau ging in die Hände der Nazis über. Eine Entschädigung nach 1945 gab es nicht. Heute steht an der Stelle das C&A-Haus.“ Das Volkshaus – eine Suppenküche für Bedürftige und Heim für mehrere Arbeitervereine – war ein Haus der Solidarität, dass durch die Arbeitskraft und von dem Geld vieler Arbeiterinnen und Arbeiter erbaut wurde. Im Soltauer Hagen an der Hausecke Richtung Supermarkt-Parkplatz hängt hoch an der Wand die Erinnerungstafel an das Volkshaus.