Geothermie-Potential nutzen

Klingbeil: „Nachhaltige und regionale Energiequelle“ / Austausch in Soltau

Geothermie-Potential nutzen

Die Ampelkoalition hat im Koalitionsvertrag verankert, das Geothermie-Potential (Erdwärme) künftig stärker zu nutzen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat nun in einem Eckpunktepapier aufgezeigt, welche Maßnahmen umgesetzt werden müssten, um Geothermie als Schlüsseltechnologie für die Energiewende nutzen zu können. SPD-Bundestagsabgeordneter Lars Klingbeil hat dies zum Anlass genommen, Vertreter der Stadtwerke und Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen aus dem Heidekreis und Landkreis Rotenburg in Soltau an einen Tisch zu holen, um gemeinsam über die Inhalte des Eckpunktepapiers und der Zukunft der Energiewende im ländlichen Raum zu diskutieren.

Zu Beginn des Austauschs machte Klingbeil deutlich, dass die Region ein großes geothermisches Potenzial habe. Mithilfe der Erdwärme, so der Politiker, sei es künftig möglich „eine unerschöpfliche, nachhaltige und regionale Energiequelle zu erschließen.“ Von den Gesprächsteilnehmern wollte der SPD-Politiker wissen, welche Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht werden müssten, um die Suche und Nutzung von Erdwärmevorkommen weiter voranzubringen und zu beschleunigen.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass vor allem das Anfangsrisiko bei der Suche nach Erdwärmevorkommen eine große Herausforderung für die Kommunen sei. Für Investoren sei das Hemmnis besonders groß. Wenn diese nämlich Bohrungen im mehrstelligen Millionenbereich finanzierten, stehe noch nicht fest, ob die Bohrung letztlich auch zum gewünschten Erfolg führen werde. Die Vertreter der Stadtwerke und Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen hoben daher hervor, dass es wichtig sei, das anfängliche Risiko bei der Suche nach Erdwärme-Quellen für die Kommunen abzufedern. Hilfreich bei der Erschließung von geothermischer Energie wären stattliche Fonds, um das Anfangsrisiko zu decken. Sollte die Bohrung erfolgreich sein, könne die Förderung zurück in den Fonds fließen, um weitere Geothermie-Projekte zu finanzieren.

Um Erdwärme als Energiequelle weiter voranzutreiben und auszubauen, seien auch das nötige Know-How und weitere Daten wichtig. So seien Forschungsvorhaben und Vorstudien notwendig, um die Datenlage von den geologischen Gegebenheiten und einem möglichen Erdwärmevorkommen zu vervollständigen, hieß es im Gespräch. Je höher die Zahl der realisierten Vorhaben, desto genauer werde die Datenlage und desto größer das Wissen zur Geothermie in der Region. Zudem müsse die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für Bohrungen zum Auffinden von Erdwärmequellen geschaffen werden, waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gesprächsrunde einig. Hierfür müssten die Vorteile, die mit der Geothermie einhergingen, klar kommuniziert werden.

Klingbeil sieht in der Erdwärme „einen nachhaltigen und wichtigen Baustein in der Energiewende“ und verweist auf Vorzeige-Projekte vor Ort: „Unsere Region hat ein großes Erdwärme-Potential, das uns langfristig kostengünstige und nachhaltige Energie liefern kann. In Munster sind sich Fachleute sehr sicher, dass das Wärmevorkommen vorhanden ist und die Bohrungen erfolgreich sein werden. Auch in Visselhövede und Soltau haben wir geologisch optimale Verhältnisse. Es braucht nun kluge Anschubfinanzierung, um den Kommunen unter die Arme zu greifen und Erdwärme als Energiequelle zu gewinnen. Das ist im Interesse von uns allen.“

Klingbeil sagte zu, die besprochenen Inhalte in Berlin mit Fachkolleginnen und -kollegen zu besprechen und weiterzureichen. Außerdem werde er die Geothermie-Projekte der Region eng begleiten, betonte der SPD-Politiker.

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