Autor Mischa Kopmann aus Hamburg ist mit seinem dritten Roman „Haus in Flammen“ in Soltau kein Unbekannter und in diesem Monat erneut zu Gast in der Künstlerwohnung in der Böhmestadt. Seine Lesung steht am Mittwoch, dem 11. Oktober, um 19.30 Uhr in der Bibliothek Waldmühle auf dem Programm. In diesem Roman verteilt Kopmann auf sprachlich geschliffene und völlig eigenständige Weise die vielschichtige Frage, die sein Werk durchzieht, auf die schmalen Schultern dreier junger Erwachsener: Wie bewahrt man sich und seine Ideale in einer durch und durch korrumpierten Welt, die – buchstäblich – kurz vor dem Kollaps steht?
In einer Serie kurzer präziser Rückblenden erzählt der 21-jährige Lias Thaden die so hochaktuelle wie zeitlose Geschichte einer Ménage á trois, die ihren Ausgang nimmt, als er mit als 16-Jähriger aus der Provinz in die Großstadt nach Hamburg zieht. Er berichtet von seiner Freundschaft zu dem hochintelligenten wie großspurigen Daniel Minnigk, von seiner Liebe zu der schönen, undurchsichtigen Yvette, von seiner aktiven Beteiligung an diversen Aktionen der von Minnigk zunächst ganz im Geist der Fridays-for-Future-Bewegung ins Leben gerufenen „Dead Loss Brigade“ (DLB) sowie vom schleichenden Verlust Yvettes, die sich mit jeder Aktion der Gruppe stärker an Lias‘ besten Freund und zugleich stärksten Widersacher Minnigk bindet. Die Geschichte der drei Liebenden entfaltet eine zunehmend soghafte Wirkung.
Mischa Kopmann wurde Ende der 60er Jahre in einer Kleinstadt in der Südheide geboren. Um die Milleniumswende gewann er einige Literaturpreise, unter anderem den „Allegra- & Walter-Serner-Preis“, unterbrach dann jedoch sein literarisches Schaffen, um seine Kinder großzuziehen. Im Osburg-Verlag liegen neben „Haus in Flammen“ seine Romane „Aquariumtrinker“ (2017) und „Dorfidioten“ (2019) vor.
Mischa Kopmann möchte mit der Thematik seiner Lesung Alt und Jung, aber gern junge Erwachsene ab 16 Jahren ansprechen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.