„Hausmeister Krause“ macht den Anfang | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Theaterreihe der Stadt Soltau wieder mit abwechslungsreichem Programm

„Hausmeister Krause“ macht den Anfang

Für das Pressefoto setzen sich die Vertreter der Stadt Soltau an die Kante der Bretter, die die Welt bedeuten. Die Bühne selbst überlassen sie aber anderen – nämlich jenen, die die Schauspielhäuser mit Leben füllen. So stehen auch in der kommenden Saison der Theaterreihe der Stadt Soltau wieder bekannte Mimen auf der Bühne der Aula des Gymnasiums. Das Programm der Spielzeit 2024/2025 stellen Bürgermeister Olaf Klang und Fachgruppenleiter Andreas Witt sowie Doreen Weber von der Stadtverwaltung und Soltau-Touristik-Leiterin Cara Hellwinkel vor: Insgesamt vier Aufführungen sind in der anlaufenden Saison zu sehen, die erste Ende September. Die Bandbreite reicht vom amüsanten Volkstheater und einer tiefsinnigen Komödie über einen Schauspielklassiker von Arthur Miller bis hin zum anrührenden „Seelenstück“. Knapp 300 Abonnenten zähle die Theaterreihe, so Klang, „und denen möchten wir weiterhin attraktive Stücke bieten. Aber die Aula mit ihren 530 Plätzen bietet natürlich auch noch reichlich Platz für weitere Gäste.“

„Wir versuchen beim Programm immer breit aufgestellt zu sein“, erklärt Soltaus Bürgermeister. Er lobt dabei die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Agentur Landgraf, die für die Reihe der Böhmestadt immer wieder passende Produktionen präsentiere: „Es ist schon ein tolles Angebot – und das über viele Jahre.“ „Nämlich bereits seit 2006“, ergänzt Witt. Auch das Abo-Modell habe sich dabei bewährt, so der Fachgruppenleiter weiter: „Zwar wollen viele heute immer flexibler sein, was es nicht einfacher macht, gleich vier Karten in seinem Satz zu verkaufen, aber dieses Abo-Modell klappt in Soltau durchaus gut. Deshalb möchten wir auch dabei bleiben.“

Und wer ein Abo abschließe, aber mal ein Stück auslassen wolle, „der kann diese Karte dann auch auf jemand anderen übertragen“, fügt Hellwinkel hinzu. Der Verkauf des Theater-Abos läuft wie gewohnt über die Soltau-Touristik, und zwar zu folgenden Preisen: 115 Euro (1. Kategorie), 99 Euro (2. Kategorie) und 85 Euro (3. Kategorie). Natürlich sei das Abo damit günstiger als der Kauf von Einzelkarten, so die Leiterin der Soltau-Touristik weiter. Neu ab diesem Jahr: „Aus Umweltgründen sind alle vier Stücke auf einem Ticket zu finden“, erläutert Hellwinkel. „Seit dem vergangenen Jahr bieten wir außerdem für die einzelnen Vorstellungen für alle bis zu einem Alter von 24 Jahren ein Jugendticket für nur neun Euro an, damit Schüler und Studenten vom günstigen Eintritt profitieren.“

Ob jung, ob alt – das Publikum kann sich auf ein sehr abwechslungsreiches Programm freuen: „Vier Stücke, die unterschiedlicher nicht sein könnten“, beschreibt es Weber. Das erste, das die Planer zusammen mit dem Partner der Theaterreihe, die Konzertdirektion Landgraf, ausgewählt haben, bringt einen aus dem Fernsehen bekannten Charakter auf die Bühne der Aula: „Hausmeister Krause – Du lebst nur zweimal“ ist Volkstheater im besten Sinne: Der verrückte Schwank von Tom Gerhardt und Franz Krause ist am 29. September zu sehen. Natürlich verkörpert Tom Gerhardt den Titelhelden Dieter Krause – und der übermotivierte Hausmeister aus der erfolgreichen TV-Serie bringt seine bildungsferne Familie gleich mit. Wie zuvor auf dem Bildschirm macht sich die Hauptfigur auch auf der Bühne polternd Luft, ohne zu filtern, ob das, was da aus ihm heraussprudelt, auch „politisch korrekt“ ist. Doch im Herzen ist Dieter Krause ein guter Kerl, der zwar stets übers Ziel hinausschießt, dann aber gerade noch zur rechten Zeit wieder versöhnlich einlenkt. „Es ist ein lustiger und lockerer Start der Reihe“, wirbt Weber für den Auftakt.

Ein Seelenstück voller Empathie und Menschlichkeit wird die Besucher am 8. Dezember in seinen Bann ziehen: „Der Wal“, ein Schauspiel von Samuel D. Hunter, ist in deutschsprachiger Erstaufführung zu sehen. „Der Wal“ biete Anlass, so Weber, „in sich hineinzuhorchen und dem nachzuspüren, was das Menschsein an sich ausmacht.“ Auch hier gab es bereits eine Adaption des Stoffes für die große Leinwand: Die Verfilmung von Regisseur Darren Aronofsky, die 2023 ins Kino kam, wurde mit zwei Oscars prämiert. „Der Wal“ erzählt die tragische Geschichte des ehemaligen Professors Charlie, der einst Frau und Tochter verlassen hat, um mit Alan zusammenzuleben. Doch dessen Tod trieb Charlie in die Ess-Sucht. Nun lebt er zurückgezogen in einer kleinen Wohnung. Als er spürt, das seine Lebenszeit langsam abläuft, stolpert ein mysteriöser junger Missionar in sein Leben.

„Hexenjagd“ aus der Feder von Arthur Miller wird am 8. Februar aufgeführt: „Dieser Schauspielklassiker zeigt anhand eines historischen Stoffes, wie schnell ein Rechtssystem außer Kontrolle gerät und auch 70 Jahre nach der Uraufführung ist die Aktualität des Themas ungebrochen“, meint Weber. „Das Stück überzeugte uns nicht allein durch den Inhalt, sondern auch durch die starke Besetzung der Rollen: Es ist ein Zehn-Mann-Stück, welches sonst ausschließlich auf großen Bühnen gespielt wird. Den Zuschauer erwartet eine hohe Sprachkultur und eine präzise Figurengestaltung.“ Zur Handlung: Für den Zustand einer Gruppe pubertierender Mädchen, die nach einem verbotenen nächtlichen Tanz im Wald sonderbar agieren, gibt es im puritanischen Salem des 17. Jahrhunderts nur eine Erklärung: Teufelswerk. Pastor Hale leitet Verhöre ein, bei denen die Mädchen als Ausrede angeben, verführt und verhext worden zu sein. Schnell merken sie, dass sie einer Strafe entgehen könnten, wenn sie andere der Teufelsbuhlerei beschuldigen. Eine Hexenjagd beginnt.

Mit „Rent a friend“, einer Komödie von Folke Braband mit viel Tiefsinn, Rührung und Spannung, endet die Reihe am 15. März: Eigentlich war Gabriel als Spaßvogel für einen Kindergeburtstag gebucht, doch durch eine Verwechslung seiner Agentur ladet er bei Geschäftsfrau Sarah, die ihrem vom Erfolg besessenen Vater eigentlich einen „George-Clooney-Typen“ als zukünftigen Schwiegersohn vorstellen wollte – der Auftakt einer absurden Verwechslungsgeschichte. „Der Autor schafft es, einen tieferen Sinn in das Spiel von Schein und Sein zwischen Vater und Tochter zu legen, und ganz zum Schluss wird das Publikum davon berührt sein, welche Wende sich dabei anbahnt“, so Weber.

Sie hebt auch noch einmal hervor, dass „die Preise des Theater-Abos in Zusammenarbeit mit der Konzertdirektion Landgraf nicht erhöht worden sind.“ Alle Stücke beginnen um 19.30 Uhr, Einlass ist jeweils ab 18.30 Uhr.