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Apothekenverband fordert „Soforthilfepaket“

Lage extrem angespannt

Doris Seelig, Inhaberin der Alten Stadtapotheke in Soltau, fordert von der Politik ein Soforthilfeprogramm für Apotheken und die Erhöhung des Apothekenhonorars. Besonders von der CDU/CSU, die die relative Mehrheit der Stimmen in der Bundestagswahl erlangte, erwartet die Apothekerin, dass die Christdemokraten nach der Regierungsbildung ihr Wahlversprechen halten.

„Die CDU/CSU hat festgehalten, dass die Apotheken finanziell durch die Anpassung und Dynamisierung des Apothekenfixums gestärkt werden müssen“, sagt Seelig, Vorsitzende des Bezirks Celle des Landesapothekerverbandes (LAV) Niedersachsen: „Es ist deshalb die Aufgabe der neuen Bundesregierung, die Versprechen in die Tat umzusetzen, um der Bevölkerung weiterhin eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort zu garantieren.“ Die Lage der Apotheken sei extrem angespannt. Gründe hierfür seien „enorm gestiegene Kosten sowie das stagnierende Apothekenhonorar, welches sich derzeit faktisch auf dem Stand von 2004 befindet“, so Seelig weiter. Viele Apothekenbetriebe könnten dem Kostendruck nicht standhalten und müssten „für immer schließen.“ Die Apothekenzahlen gingen derzeit stark zurück, da die Politik in den vergangenen Jahren nicht in das Apothekensystem investiert habe. Es müsse „mehr Geld ins System.“

„Die Politik muss das Apothekenhonorar auf mindestens zwölf Euro erhöhen und verlässlich dynamisieren“, fordert Seelig: „Die Apotheken brauchen jetzt einen Inflationsausgleich, um die gestiegenen Kosten der vergangenen Jahre zu refinanzieren. Skonti zwischen Großhandel und Apotheken müssen wieder gesetzlich zugelassen werden. Wir benötigen eine Kompensation für die Folgen des Skonto-Urteils. Es ist an der Zeit für ein finanzielles Soforthilfepaket für Apotheken.“

Mit Blick auf den demografischen Wandel zeigt die Apothekerin aus Soltau die Expertise der Apothekerinnen und Apotheker auf: „Die neue Bundesregierung steht vor großen Herausforderungen, denn die Menschen werden immer älter und dem Gesundheitsbereich fehlen Fachkräfte. Das Potential der Apotheken für den Bereich der Prävention muss die Politik nutzen und die pharmazeutischen Dienstleistungen, Impfungen und das Angebot weiterer Gesundheitstests in Apotheken bei angemessener Honorierung für Apotheken weiter ausbauen. Viele Krankheiten können so verhindert und unnötige Therapiekosten eingespart werden.“