Helmut Giesa mit dem Gildeschild geehrt | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Karsten Brockmann beim Festakt vor dem Rathaus zum Gildeherrn ernannt

Helmut Giesa mit dem Gildeschild geehrt

„In einer Welt mit vielen Problemen ist es besonders wichtig, auch einmal Stunden des Feierns und der Unbeschwertheit zu genießen“, so Bürgermeister Karsten Brockmann in seinem Grußwort zum Schützenfest in Soltau. Seit Donnerstag und noch bis Sonntagabend steht die Böhmestadt wieder im Zeichen der gelb-blauen Fahnen und grünen Jacken. Damit allerdings unbeschwert gefeiert werden kann, haben es die Organisatoren größerer Veranstaltungen nach Anschlägen und Attacken bundesweit mit verschärften Sicherheitsauflagen zu tun. Das macht die Planung aufwendiger, zudem steigen die Kosten. Und so gab es auch in Soltau bei der Abstimmung mit den für die Gefahrenabwehr zuständigen Behörden ein Ringen um den Ablauf des Festes und die umzusetzenden Maßnahmen. Nach intensiven Debatten einigten sich die Beteiligten, sodass der traditionelle Festakt am gestrigen Freitag wie gehabt vor dem Soltauer Rathaus zelebriert werden konnte.

Angedacht war zwischenzeitlich, den Festakt auf den Parkplatz des Rathauses zu verlegen, was bei den Verantwortlichen und Mitgliedern der Gilde auf wenig Gegenliebe stieß. Nicht nur, weil sich rund 500 Personen, darunter auch die Musikerinnen und Musiker der Spielmannszüge mit ihren Instrumenten, wohl mehr schlecht als recht auf das Areal hätten quetschen lassen, sondern auch, weil ein Schützenfest ihrer Meinung nach ohne Wenn und Aber in die Innenstadt gehöre. Und dies machten die Schützenschwestern und -brüder diesmal mit weißen Buttons an ihren Uniformjacken deutlich. Darauf zu lesen: „Ein Fest verliert sich, wenn es keiner sieht.“

Also alles beim Alten? Nicht ganz. Die Rathauskreuzung wurde mit schweren Fahrzeugen der Patenkompanie aus Munster und der Feuerwehr abgesperrt, Bauhofmitarbeiter sicherten ebenfalls neuralgische Punkte ab, und beim Festumzug bildete ein tonnenschweres Bundeswehrfahrzeug die Nachhut, um die durch die Stadt marschierenden Kinder und Erwachsenen abzusichern.

Beförderungen gibt es bekanntlich nicht nur beim „Bund“, sondern auch in den Schützenvereinen. Bei strahlendem Sonnenschein warteten die Gildemitglieder gespannt auf die Bekanntgabe der Namen. Gefreiter Alexander Lutz von den Jungschützen wurde zum Obergefreiten befördert. Gefreite sind jetzt die bisherigen Schützen Sven Younger aus der 1. Kompanie, 1. Rott, Rebekka Borchert aus der 2. Kompanie, 3. Rott, und Mario Meinecke sowie Stephanie Mönchmeyer (beide 2. Kompanie, 4. Rott). Gefreiter Klaus Wellner, ebenfalls aus der 2. Kompanie, 4. Rott, wurde zum Obergefreiten befördert. Vereinsschießsportleiter Thomas Backhaus, bislang Feldwebel, ist ab sofort als Leutnant in der Gilde aktiv. „Aufsteiger“ gab es auch im Spielmannszug: Gefreiter Tobias Eggers ist nun Obergefreiter und Obergefreite Tanja Brunkhorst Feldwebel. Stets vorneweg marschiert die Gewehrgruppe der Gilde, der auch Jens Wendtland angehört. Er konnte sich nicht nur über die Beförderung zum Feldwebel freuen, sondern wurde auch zum Leiter der Gewehrgruppe ernannt. Er tritt damit in die Fußstapfen von Peter Thorey.

Nach der Verabschiedung des bisherigen Gildeherrn Olaf Klang wurde Bürgermeister Karsten Brockmann zu dessen Nachfolger ernannt, laut Schützenmajor Harald Wulze „bereits seit vielen Jahren ein gestandener Schützenbruder.“ Soltaus Bürgermeister ist bereits seit Juli 2004 Mitglied des Landrotts und war rund sechs Jahre später Schützenkönig Soltau Land. Ende April dieses Jahres hatte ihn die Mitgliederversammlung zum neuen Gildeherrn gewählt.

Eine besondere Ehrung wurde Hauptmann a.D. Helmut Giesa zuteil, der den Gildeschild erhielt. Bereits 1974 trat Giesa in die Jungschützengruppe ein und wechselte 1982 in das 1. Rott. 2001 wurde er zum Feldwebel befördert und zwei Jahre später Schützenkönig. Es folgte 2007 die Beförderung zum Leutnant und im Jahr 2015 wurde er Hauptmann der 1. Kompanie. Gildeherr Karsten Brockmann würdigte die Verdienste des Schützenbruders und nannte einige Beispiele für dessen „außerordentliches Engagement“, etwa die Instandhaltung und Erneuerung der Kugelfänge im Schießstand, die Teilnahme an unzähligen Arbeitseinsätzen, die Planung neuer Rottzelte samt Zeichnungen und die „tatkräftige Unterstützung bei der aktuellen Schießstandrenovierung.“ Zudem habe sich Giesa mehr als drei Jahrzehnte als Schießwart engagiert.

Zum Abschluss ging Brockmann auf besagte Auflagen in Sachen Sicherheit ein, mit denen die Organisatoren konfrontiert gewesen seien. Die Schaffer Volker Brokmann und Marcus Dicke hätten viel Zeit investiert und Engagement aufgebracht, „um unser Schützenfest auch in diesem Jahr nach alter Tradition feiern zu können.“