Den 90-jährigen Holocaustüberlebenden Ivar Buterfas-Frankenthal begrüßen die Veranstalter der Reihe „Soltauer Gespräche“ am 17. Januar um 20 Uhr in der Soltauer Bibliothek Waldmühle. Der Referent ist einer der letzten lebenden Zeitzeugen, die authentisch über das berichten können, was ihnen während des Dritten Reiches widerfahren ist.
„Solange ich kann, werde ich Menschen berichten, wie es mir als Halbjude in meiner Kindheit und Jugendzeit ergangen ist. Damit den Anfängen gewehrt wird und sich die 30er und 40er Jahre nicht wiederholen“, so Buterfas-Frankenthal. Als der CDU-Politiker Walter Lübcke ermordet wurde, ein Anschlag auf die Synagoge in Halle versucht wurde und Morddrohungen gegen Politiker öffentlich wurden, warnte Buterfas-Frankenthal und machte deutlich, dass ihn diese Verhältnisse erinnerten an 1933 erinnerten.
Nach dem Krieg war Buterfas-Frankenthal zunächst als Amateurboxer unterwegs, später als Veranstalter für Profiboxkämpfe und Unternehmer. Er war Bundesvorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkerhaltung und Bauwerkerneuerung sowie Initiator des 1987 gegründeten Hamburger Förderkreises „Rettet die Nikolaikirche“. Besonders setzte sich Buterfas-Frankenthal für die Gedenkstätte des Gefangenen- und Straflagers Sandbostel ein. Für sein gesellschaftliches Engagement wurde er vielfach geehrt und erhielt im Jahr 2020 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Karten können in der Bibliothek Waldmühle oder unter Ruf (05191) 71203 sowie per E-Mail an c.gberndt@t-online.de bestellt werden.