Ganz neue „Aufstiegsmöglichkeiten“ bietet jetzt das Soltauer Finanzamt, die allerdings weniger die Karriereleiter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als eher das Treppenhaus betreffen: Am vergangenen Freitag konnte Vorsteher Jörg Zimmermann gemeinsam mit Michael Brassel, Leiter des Staatlichen Baumanagements Lüneburger Heide, den Fahrstuhl im Altbau des Amtes am Rühberg offiziell einweihen. Ein Ereignis, das sich auch zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Politik nicht entgehen ließen.
Die Inbetriebnahme eines Aufzuges ist eigentlich nichts Weltbewegendes, doch beim Soltauer Finanzamt ist das etwas anderes: So wurde der Lift innerhalb des Gebäudes eingebaut, wo er natürlich nicht der reinen Bequemlichkeit dient, sondern endlich für Barrierefreiheit, aber auch für bessere Arbeitsabläufe sorgt.
Lange hat das Amt auf diese Lösung warten müssen, denn erste Überlegungen, so Zimmermann, habe es bereits vor 30 Jahren gegeben: „Verschiedene Planungen hatten sich in der Vergangenenheit leider immer wieder zerschlagen. Wegen der verschärften gesetzlichen Bestimmungen zur Barrierefreiheit in Verwaltungsgebäuden ist jedoch alles zu einem guten Ende gekommen.“
Als der Fahrstuhl beschlossene Sache war, ging es dann offenbar fix voran, wie der Amtsvorsteher berichtete: „Dank massiver Unterstützung durch das Integrationsamt des Landes und der konsequenten Planung durch das Staatliche Baumanagement Lüneburger Heide konnte der Aufzug 2018 zügig gebaut werden.“ Die Gesamtinvestition in Höhe von 360.000 Euro sei gutangelegtes Geld. Dabei, betonte Brassel, sei das Bauen im Bestand immer eine besondere Herausforderung.
Und die ist nun gemeistert: Gemeinsam durchschnitten Zimmermann und Brassel das symbolische Band zur Einweihung und gaben damit den Weg für die ersten „Probefahrten“ frei. Bevor die Gäste - so etwa die hiesigen Landtagsabgeordneten Gudrun Pieper, Dr. Karl-Ludwig von Danwitz (beide CDU) und Sebastian Zinke (SPD) - allerdings abheben konnten, gab ihnen Zimmermann noch ein paar anleitende Worte mit auf den Weg: „Der Fahrstuhl bietet ausreichend Platz für einen Rollstuhl und eine Begleitperson. Er ist also klein, aber fein. Ich bitte deshalb die zahlreichen Gäste in Kleingruppen zur Testahrt zu starten.“
Der Lift beschert dem Fianzamt nicht nur Barrierefreiheit in allen Arbeitsbereichen, sondern soll auch zur Verschlankung von Arbeitsabläufen beitragen, da er über fünf Haltepunkte verfügt und so alle Innen- und Außenebenen ansteuern kann. Im Rahmen des Inneneinbaus wurden zudem alle direkt an den Aufzug angrenzenden Dienstzimmer generalüberholt: „Und der Versammlungsraum im Dachgeschoß ist nun auch für die Beschäftigten mit Handicap problemlos für Fortbildungen und Besprechungen erreichbar“, erläuterte Zimmermann und freut sich über die „Maßarbeit“: „Der Lift endet keinen Zentimeter unter dem bestehenden Dach des Gebäudes. Der Einbau einer kostenintensiven und unschönen Aushausung für die Technik konnte damit entfallen.“