„KiBuFi“ – das steht für Kinderbuch trifft Filz. Und so heißt die neue Ausstellung, die vom 16.August bis zum 30. November in der Soltauer Filzwelt zu sehen ist. Eröffnung feiert „KiBuFi“ bereits am 15. August um 18.30 Uhr im Rahmen des Geburtstagswochenendes, mit dem die Felto ihr zehnjähriges Bestehen feiert.
In Margit Röhms filzenden Händen verwandelt sich Wolle in urige Fabelwesen, bunte Filzlandschaften, fantasievolle Handpuppen und vieles mehr – und sie liebt Geschichten. In dieser Ausstellung kommen beide Leidenschaften der Ulmer Filzwerkerin zusammen: Mit „KiBuFi: Kinderbuch trifft Filz“ möchte Margit Röhm kleine und große Menschen in Geschichten entführen, indem sie Szenen aus Kinderbüchern dreidimensional weiterspinnt. Erzählungen lassen Bildwelten im Kopf entstehen, und Kinderbücher enthalten oft auch gezeichnete Bilder. Aber was ist, wenn der Planet des kleinen Prinzen nicht nur als Zeichnung auf dem Papier existiert, sondern einem ganz konkret und zum Anfassen als riesige Kugel begegnet – umrahmt von Planetenhockern und begleitet von einem Fuchs?
Wenn tatsächlich ein großer Drache am Filzteich liegt und man ihn hinter den Ohren kraulen kann, wenn man sich mit Zauberutensilien in ein Wunschpunschlabor versetzen kann oder auf der Suche nach unsichtbaren Mumpeln dümpelnden Dumpfschildkröten und zappelnden Zickzackbarschen begegnet, dann kann man wirklich eintauchen in Geschichten und selbst Teil des Geschehens werden.
Die Ausstellung „KiBuF“ lädt ein zum Träumen, Vorlesen und Spielen – aber auch zum Weitererzählen und Erfinden: „Immer wieder soll es in der Ausstellung Lese- und Erzählzeiten geben – und dafür werden noch Freiwillige gesucht, die bereit sind, kurze Sequenzen vorzutragen“, lädt Antje Ernst von der Felto ein. Interessierte können telefonisch unter der Rufnummer (05191) 9754943 oder per E-Mail an info@filzwelt-soltau.de Kontakt aufnehmen.
Margit Röhm habe für die neue Ausstellung Szenen aus insgesamt sieben Büchern umgesetzt, erläutert Ernst: „Das literarische Spektrum reicht dabei vom Bilderbuch (‚Die kleine Raupe Nimmersatt‘) bis zum Roman (‚Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch‘), die Bandbreite der Erscheinungsjahre von 1915 (‚Peterchens Mondfahrt‘) bis 2022 (‚Der Mumpel‘).“
Flankiert werden die bespielbaren Filzszenerien von einer Präsentation historischer Kinderbücher aus dem Bestand der Stiftung Spiel: „Die meisten Exemplare stammen aus der kleinen Kinderbuch-Privatbibliothek von Hilde Krüger, die in den 1920er Jahren in Berlin als Schriftstellerin und Gestalterin lebte und unter anderem für die ‚Kinderzeitung für Alle‘ arbeitete. Als Meisterwerke der künstlerischen Buchgestaltung gelten ihre beiden Bilderbücher ‚aus bunten Dreiecken‘, die an El Lissitzky erinnern und den Expressionismus ins Kinderbuch holen. Der ‚Widiwondelwald‘ von 1924 dient in der Ausstellung als Spielvorlage für kreative Dreiecksbilder und -geschichten“, so Ernst.
Bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 15. August, um 18.30 Uhr, geben die kreativen Köpfe hinter dem Projekt einen Einblick: Zu der Vernissage, bei der Margit Röhm von der Entstehung von „KiBuFi“ berichtet und Stiftungsdirektor Mathias Ernst Einblicke in den historischen Teil der Ausstellung gibt, sind alle Interessierten in das Dachgeschoss der Felto eingeladen.