Mit fast vier Millionen Euro die Soltauer Innenstadt attraktiver machen

Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier übergibt Förderbescheide an Bürgermeister Olaf Klang

Mit fast vier Millionen Euro die Soltauer Innenstadt attraktiver machen

Nach dem Termin im alten Soltauer Rathaus und dem obligatorischen Pressefoto landete das große Fördergeld-Schild mit der Aufschrift „Resiliente Innenstädte in Niedersachsen“ zwecks „Nachfolgenutzung“ wieder im Kofferraum des Dienstwagens des Staatssekretärs Matthias Wunderling-Weilbier. Offensichtlich wird auch beim Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung gespart. Das aber können Soltaus Bürgermeister Olaf Klang und das Team der Verwaltung locker verschmerzen, zumal das Wichtigste, eine schriftliche Zusage über Fördergeld in Höhe von fast vier Millionen Euro, in der Böhmestadt bleibt. Die Stadt kann sich über diese stattliche Summe zur Weiterentwicklung der „City“ freuen, weil sie in das Programm „Resiliente Innenstädte“ des Niedersächsischen Europa- und Regionalministeriums aufgenommen worden ist. Wunderling-Weilbier übergab den entsprechenden Förderbescheid über ein Budget in Höhe von genau 3,95 Millionen Euro am vergangenen Mittwoch an Bürgermeister Olaf Klang, außerdem eine weitere Zusage aus dem Sofortprogramm „Sharing is caring - Mobiles grünes Stadtequipment“ in Höhe von fast 100.000 Euro.

„Ich bin jetzt seit knapp einem Jahr im Amt und habe stets das Augenmerk auf die Innenstadt gelegt. Sie fit zu machen für die Zukunft - das liegt mir besonders am Herzen“, betonte Klang bei Pressegespräch im alten Rathaus. „Ich war überrascht und erfreut, wie engagiert Bürgerinnen und Bürger an den Workshops teilgenommen haben, um ihre Ideen für die Weiterentwicklung der Innenstadt einzubringen“, so der Bürgermeister weiter. Die Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, der Institutionen und Vereine hätten sich im Rahmen der Veranstaltungen vielfältig eingebracht. Deren „Zeit, Wissen und Kreativität“ seien „das Fundement des integrierten Strategieprojektes.“ Klang: „Die Gestaltung einer zukunftsfähigen Innenstadt ist eines der ambitioniertesten Projekte in unserer Stadt. Ich freue mich ausgesprochen, dass die von uns eingereichte Entwicklungsstrategie die Fachjury überzeugen konnte und sich die Stadt Soltau so im Wettbewerbsverfahren - auch gegenüber größeren Kommunen - durchsetzen konnte.“ Ein großes Lob richtete er in diesem Zusammenhang auch an Daniel Gebelein, Leiter Bauleitplanung bei der Fachgruppe 61 (Regional- und städtebauliche Entwicklungsplanung, Recht) sowie dessen Stellvertreterin Lorena Boy: „Das war eine Menge Arbeit - und besser kann man das nicht machen.“

„Jetzt haben wir gewonnen und können loslegen“, so Klang weiter. In Soltau gebe es großes ehrenamtliches Engagement, wie sich auch bei der Unterbringung und Betreuung der nahezu 300 ukrainischen Flüchtlinge gezeigt habe. „Ich merke immer wieder, dass vieles ohne dieses hohe Engagement nicht funktionieren würde“, unterstrich der Bürgermeister. Nun gehe es darum, die vielen Ideen umzusetzen, um die in der Entwicklungsstrategie herausgearbeiteten Innenstadtbereiche attraktiver zu gestalten.

„Die Herausforderungen, vor denen die Städte stehen, sind unübersehbar. Die Probleme der Innenstädte sind durch die Corona-Pandemie verstärkt worden - und dann kam auch noch der furchtbare Krieg in der Ukraine hinzu“, sagte Wunderling-Weilbier. Die 68 Seiten umfassende Bewerbung der Stadt Soltau um Gelder aus dem Programm „Resiliente Innenstädte“ habe die unabhängige Expertenkommission überzeugt. Der Staatssekretär sprach von „guten Leitprojekten“ und „sehr ortsspezifischen Ansätzen“. Er verwies zudem darauf, dass das Ministerium Soltaus Innenstadtentwicklung auch kurzfristig fördere. So habe das Land über Mittel aus dem Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ die Entwicklung eines Integrierten Strategiekonzepts für die „Resilienten Innenstädte“ gefördert. „In Soltau greifen beide EU-finanzierten Förderprogramme sehr genau ineinander“, betonte Wunderling-Weilbier. Zudem scheine die Verknüpfung von Bürgern, Vereinen, Stadt und Wirtschaft in der Böhmestadt „gut zu funktionieren.“

Übrigens: Die Förderquote des Programms „Resiliente Innenstädte“ beträgt 60 Prozent. Um den Förderrahmen vollständig auszuschöpfen, muss die Stadt Soltau innerhalb der kommenden fünf Jahre Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt 6,58 Millionen Euro bereitstellen.

Laut Gebelein gehe es darum, durch eine attraktivere Gestaltung der Innenstadt mehr Besucher in die Stadt zu holen, um so letztlich den Einzelhandel zu stärken. Die Erarbeitung des Strategiekonzeptes, das im Internet auf der Seite der Stadt Soltau zu finden ist, habe zwar „extremen Arbeitsaufwand“ bedeutet, „aber es hat Spaß gemacht, weil alle Akteure sehr gut mitgemacht haben.“

Der Link zum Strategiekonzept: https://www.soltau.de/PortalData/3/Resources//Integriertes_Strategiekonzept_zur_Entwicklung_einer_resilienten_Innenstadt.pdf

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