Mit grünen Lichtern und Bändern auf Thema aufmerksam machen

Lebensbrücke startet Aktion zum „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar

Mit grünen Lichtern und Bändern auf Thema aufmerksam machen

Jedes Leben endet irgendwann. Es sei schon traurig, wenn jemand im hohen Alter gehen müsse, weiß Marianne Kraft, aber wenn es Kinder mit sogenannten „lebensverkürzenden Erkrankungen“ treffe – „dann ist das eine absolute Horrorvorstellung für alle Eltern“, so die Koordinatorin der Soltauer Einrichtung Lebensbrücke. Kraft und ihre Kollegin Melanie Bade vom ambulanten Hospizdienst wollen auf dieses schwierige Thema aufmerksam machen: Für den „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar haben sie gemeinsam mit verschieden Helfern grüne Lichter und Bänder vorbereitet, die das Team an Geschäfte und Betriebe verteilen möchte. Doch das ist nicht einzige Grund, warum die beiden Initiatorinnen der Aktion für den vergangenen Dienstag zum Pressegespräch ins Haus der Kirche eingeladen haben: „Wir wollen im Februar einen neuen Vorbereitungskurs starten, und außerdem feiern wir 25 Jahre Hospizarbeit im Kirchenkreis Soltau“, erklärt Bade.

Der ambulante Hospizdienst Lebensbrücke, aktiv in Soltau, Munster, Bispingen, Wietzendorf und Umgebung, versteht sich als Ergänzung zur professionellen Pflege: Die Ehrenamtlichen unterstützen schwerstkranke Menschen jeglichen Alters und natürlich deren Angehörige. „Wir stehen all denen zur Seite, die die letzte Wegstrecke ihres Lebens in Würde und möglichst in ihrer häuslichen Umgebung verbringen möchten“ – das hat sich die Einrichtung auf die Fahnen geschrieben. „Insgesamt 32 Trauerbegleiter sind dafür bei uns im Einsatz“, erklärt Bade. „Das klingt viel, reicht aber kaum aus.“ Denn, so die Koordinatorin weiter, sei zum einen ein durchaus großes Gebiet zu betreuen, die Helfer seien also viel unterwegs und müssten stets mobil sein, „zum anderen brauchen manche zwischendurch auch eine Erholungsphase, etwa nach einem besonders schweren Fall.“ Auch reagiere jeder anders, habe ganz unterschiedliche Einstellungen zu Religion, Trauer und Familie, ergänzt Kraft: „Nicht jeder Helfer passt zu jedem Fall. Das versuchen wir ganz individuell abzustimmen.“

Kurz: Weitere Unterstützer könne die Lebensbrücke immer gebrauchen, laden die Koordinatorinnen ein. „Wir suchen Ehrenamtliche, die sich auf den Weg machen wollen, diese durchaus anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen.“ Ob die Begleitung unheilbar Kranker und deren Angehöriger etwas für einen sei, „dass können Teilnehmer beim Vorbereitungskurs herausfinden, der im Februar in Munster starten soll“, so Bade. Bis Oktober treffen sich Teilnehmer 14-tätig mittwochs abends im Gemeindehaus der Schafstallkirche. Behandelt werden Themen von der Palliativmedizin bis hin zu rechtlichen Grundlagen. Letztendlich gehe es um die Frage: „Was brauchen Menschen an ihrem Lebensende?“, so Bade: „Im Vorbereitungskurs können die Teilnehmer vor allem etwas über sich selbst lernen.“ Wer sich über den Kurs informieren oder anmelden möchte, erreicht das Lebensbrücke-Team unter der Telefonnummer (05191) 60144 sowie per E-Mail an info@hospizdienst-lebensbruecke.de.

Über dieser Kanäle sind Bade und Kraft auch für jene erreichbar, die sich für die Aktion zum „Tag der Kinderhospizarbeit“ interessierten und mitmachen möchten: „Wir haben Bänder und LED-Lichter gestaltet. Auf den grünen Gläsern steht ‚Wir brennen für dich‘ – und wir würden uns freuen, wenn diese in möglichst vielen Geschäften und Betrieben aufgestellt werden, um auf diesen besonderen Tag am 10. Februar aufmerksam zu machen“, hofft Kraft auf rege Beteiligung.

Bereits seit einem Vierteljahrhundert ist die Einrichtung aktiv, hat viele Familien in schweren Zeiten begleitet: „In diesem Jahr blicken wir auf 25 Jahre Hospizarbeit im Kirchenkreis zurück“, erinnert Bade. Dazu seien für die kommenden Monate größere Veranstaltungen wie etwa ein Festgottesdienst in Planung, so die Koordinatorinnen.

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