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65. Verleihung des Freudenthal-Preises in der Reithalle

Niederdeutsche Literatur

Bereits zum 65. Mal vergibt die Freudenthal-Gesellschaft den nach den beiden Brüdern Friedrich (1949-1939) und August Freudenthal (1851-1898) benannten Preis. Er gehört zu den angesehensten Auszeichnungen für neue niederdeutsche Literatur. Mittlerweile kann er als Gradmesser für den gesamten niederdeutschen Literaturraum gelten. Die öffentliche Feierstunde mit den Lesungen der diesjährigen Preisträger findet am kommenden Samstag, dem 24. September, um 16 Uhr, in der Alten Reithalle in Soltau statt. Der Eintritt ist frei.

Mit dem Freudenthal-Preis zeichnete die Jury in diesem Jahr den in Amsterdam lebenden Are Meijer aus. Er hatte seinen Gedichtzyklus „Onweer / Gewitter“ im Platt des Westerkwartiers (Groningen) eingereicht. Die Symbolik bei der Beschreibung eines Gewitters kennzeichnet zugleich das Scheitern einer Beziehung. Für Are Meijer ist es bereits das zweite Mal nach 2016, dass er diesen wichtigen Preis erhält.

Der Jury werden beim Freudenthal-Preis die eingesandten Arbeiten nur anonym vorgelegt. Wer den Text geschrieben hat, wissen ihre Mitglieder nicht. Dadurch soll es auch zu Neuentdeckungen kommen, wie in diesem Jahr bei der Freudenthal-Anerkennung. Sie wurde Klaus Bargheer aus Stadthagen zuerkannt, der zwanzig Jahre leitender Oberarzt der Kardiologie in der Klinik Fallingbostel war.

In den zwölf kurzen, von Klaus Bargheer eingereichten Texten wird der ländliche Alltag der 1960er Jahre detailgenau eingefangen und mit zeitlichem Abstand wie ein Bild betrachtet. Mit großer Sorgfalt wird der Schaumburger Dialekt als Literatursprache eines Kulturraums im Wandel gestaltet.