In den stockenden Tarifverhandlungen für die Brotfabriken in Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Druck und ruft zu schichtübergreifenden Arbeitskämpfen auf. Betroffen sind auch die Standorte von Deutschlands größtem Bäcker in Soltau und Schneverdingen mit mehr als 700 Beschäftigten. Hintergrund ist das laut Gewerkschaft „inakzeptable Angebot der Arbeitgeber nach zwei Tarifverhandlungen.“ Mit den Warnstreiks will die NGG ihrer Forderung nach einer Erhöhung der Löhne um sieben Prozent Nachdruck verleihen. Der Warnstreik in Soltau findet am morgigen Dienstag, dem 24. Juni, in der Gottlieb-Daimler-Straße 8 auf dem Unternehmensparkplatz statt. In Schneverdingen wird am morgigen Dienstag auf dem Unternehmensparkplatz in der Harburger Straße 50 gestreikt. Es wird an beiden Standorten Kundgebungen geben.
Die Arbeitgeber, zu denen unter anderem Harry Brot, Lieken und Bonback zählen, hatten laut NGG „ein inakzeptables Angebot mit einer 15-monatigen Laufzeit vorgelegt. Es sieht ein mageres Entgeltplus von 2,2 Prozent vom 1. Mai bis 31. Oktober 2025 vor. Vom 1. November 2025 bis 31. März 2026 und vom 1. April bis 31.Juli 2026 sollen jeweils 0,4 Prozent Entgelterhöhung folgen.“
Die NGG-Tarifkommission empfindet „das Angebot als Provokation“. NGG-Geschäftsführer Steffen Lübbert: „Die mickrige prozentuale Erhöhung gleicht nicht einmal die Inflation aus, vielmehr bedeutet das für die Beschäftigten einen Reallohnverlust. Das können wir nicht akzeptieren. Wir werden mit Warnstreiks den Druck vor der dritten Verhandlung am Freitag, 27. Juni, auf die Arbeitgeber erhöhen und unsere Forderungen konsequent weiterverfolgen.“
Die NGG fordert sieben Prozent mehr Lohn für die Arbeitnehmer bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, 100 Euro mehr und Übernahme für die Auszubildenden sowie zusätzliche freie Tage für NGG-Mitglieder.