Stärkung der Apotheken gefordert | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Doris Seelig aus Soltau schlägt Alarm / Landesapothekerverband Niedersachsen veröffentlicht Kurzfilm , um auf die Gefährdung der Gesundheitsversorgung vor Ort aufmerksam zu machen

Stärkung der Apotheken gefordert

Sie sinkt bundesweit, die Zahl der Apotheken – auch in Niedersachsen. Dieser Rückgang hat negative Folgen für die Arzneimittelversorgung insbesondere auch für die Notfallversorgung nachts oder auch an Sonn- und Feiertagen. Die Hauptursache für den „Schwund“ liegt „in den schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken“, unterstreicht Doris Seelig, Inhaberin der Alten Stadtapotheke in Soltau und Vorsitzende des Bezirks Celle des Landesapothekerverbandes (LAV) Niedersachsen: „Das Gesundheitssystem ist seit Jahren unterfinanziert, besonders im Bereich der Apotheken. Das Apothekenhonorar ist faktisch auf dem Stand von 2004.“

Für eine sichere Arzneimittelversorgung fordert der Landesapothekerverband Niedersachsen und somit auch Apothekerin Seelig die Politik auf, „den rasanten Apothekenrückgang aufzuhalten und die Apotheken finanziell zu stärken“. Seelig: „Apotheken leisten mit ihrer fachlichen Kompetenz und Expertise einen erheblichen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung – und das rund um die Uhr. Die Politik muss endlich handeln, denn die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten ist massiv gefährdet“. Und weiter: „Es sind die Apotheken, die durch den Nacht- und Notdienst Arztpraxen und Krankenhäuser entlasten. Wenn die dauerhafte Dienstbereitschaft der Apotheken entfällt, werden sich die Patientinnen und Patienten in Notfällen mehr denn je an die Notdienststellen der Ärztinnen und Ärzte sowie der Krankenhäuser wenden. Patientinnen und Patienten müssen sich auf noch längere Wartezeiten einstellen, um versorgt zu werden.“

Der Landesapothekerverband Niedersachsen hat angesichts der brisanten Lage einen Kurzfilm veröffentlicht, um auf die Gefährdung der Gesundheitsversorgung vor Ort aufmerksam zu machen. Der Kurzfilm mit dem Titel „Klappe, die Letzte?“ zeigt eindringlich, wie unverzichtbar die Nacht- und Notdienste sowie die Leistungen der Apotheken vor Ort für die gesundheitliche (Notfall-)Versorgung der Bevölkerung sind.

Anfangs des Films ist eine typische Szene während des Nacht- und Notdienstes einer Apotheke zu sehen: Eine Mutter fragt vor der Notdienstklappe einer notdiensthabenden Apotheke nach Fiebersaft für ihr krankes Kind. Der Apotheker will das Medikament holen, doch dann verändert sich die realistische Situation in eine surreale. Die Notdienstklappe schließt sich von selbst. Nur knapp können die Patientin und der Apotheker das Schließen der Durchreiche aufhalten und die Patientin erhält das Medikament. Der Kurzfilm „Klappe, die Letzte?“ ist auf der Webseite des LAV unter www.lav-nds.de sowie auf den Social Media-Kanälen der Apotheken und des LAV auf Youtube, Instagram (@lav.nds) und Facebook (Landesapothekerverband Niedersachsen).

„Mit dem Film vermitteln wir folgende Botschaft: Die Politik muss ins Apothekensystem investieren, damit Patientinnen und Patienten weiterhin durch Apotheken rund um die Uhr versorgt werden können“, stellt Seelig klar: „Wir Apothekerinnen und Apotheker werden uns deshalb weiterhin für die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten stark machen.“